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Allfgabsn der ArbeitöbeWaWng in Heidelberg
Mittwoch, den 29. Mai 1935
Werk, das mit großen Opfern vieler einzel-
ner nach und nach entstanden ist. In der
Stählung der Körper, der Pflege des Volks-
tums durch Erhaltung der alten Sitten und
Bräuche, in der Pflege der Volksgemeinschaft
über die-Schranken der Stämme und Stände
hinweg sind auch sie wegbereitend für das
Dritte Reich gewesen. Die Wanderer emp-
finden es daher mit Genugtuung und
Freude, daß der neue Staat auch ihre Arbeit
anerkennt und ehrt und ihre Derbänoe eiw
geschmolzen hat in das große Ganze der
neuen Volksgemeinschaft.
keit zuwenden, geht daraus hervor, daß
Reichsstatthalter Robert Wagner bei seinem
Besuch in Heidelberg am 31. Mai mit den
zuständigen Persönlichkeiten über die bren-
nenden Fragen der Arbeitsbeschaffung ver-
handeln wird.
Es wird daher auch in Zukunft Haupt-
aufgabe der Stadt, der Partei und des Ar-
beitsamtes sein, auch in Heidelberg der Ar-
beitslosigkeit Herr zu werden. Für den Er-
folg dieser Bestrebungen ist unbedingt erfor-
derlich, daß nunmehr auch die Privatwirt-
schaft, die sich bisher nicht als sonderlich auf-
nahmefähig für Arbeitslose erwiesen hat, in
größerem Umfang Erwerbslose einstellt.
Der Oberbürgermeister appelliert daher
aufs dringendste an alle Kreise der privaten
Wirtschaft, nunmehr auch ihrerseits Neuein-
stellungen von arbeitslosen Volksgenossen
vorzunehmen.
Wie schon berichtet, wird eine der Stern-
wanderungen, die an Himmelfahrt als ein-
dringliche Kundgebungen für das deutsche
Wandern im ganzen deutschen Wandergebiet
stattfinden, Heidelberg zum Ziel haben. Es
werden 5—6000 Wanderer erwartet, die in
Sonderzügen in den frühen Vormittagsstun-
den schon hierherkommen. Alle werden das
schmucke F e ft abzeichen tragen: „Deutsches
Wandertreffen Heidelberg 1935" mit dem
Bilde des Schloss es, dem Symbol der Stadt.
Dieses Festabzeichen wird den Wanderern und
allen, die es erwerben wollen (Preis 30 -H/)
manche Vergünstigung gewähren, so halbe
Fahrt auf den Strecken der OEG und auf der
Bergbahn Schloß — Molkenkur — Königstuhl,
vor allem eine Führung durch das Schloß-
innere für nur 50 Die am Bahnhof ein-
treffenden Wanderer werden von Führern des
Heidelberger Odenwaldklubs zu den Sehens-
würdigkeiten der Stadt und ihrer Umgebung
geführt, auf Tafeln wird zu den Führungen,
unter denen die Gäste wählen können, einge-
laden: Ehrenfriedhof — Schloß, Schloß-
W0'lssbrunnen—Stiftsmnhle, Stadt — Schloß,
Philosophenweg—Hirschgaffe—Schloß, Thing-
stätte—Stiftsmühle, Thingstätte—Handschuhs-
heim, Tiergarten—-Botanischer Garten—West-
stadt, Dampferfahrt nach Neckargemünd, Auf-
stieg zum Königstnhl und Fahrt zur Stadt.
Wer sich in der Stadt verweilen will, geht
zum Konzert im Stadtgarten, das die
SS-Kapelle von 10.30—12 Uhr bei freiem
Eintritt zu Ehren der Festteilnehmer gibt.
Um 12 Uhr sind sämtliche Vereine in ihren
Standquartieren in den verschiedenen Gast-
häusern zum Mittagessen, um 2 Uhr muß zum
«ckn-
angetvsten werden, der sich auf dem Vange-
row platz zwischen Radium bad und H inden-
burgbrücke aufstellt. Der Festzug der Wander-
vereine, die zum Teil aus weiter Ferne herbei-
kommen, wird ein abwechslungsreiches Bild
bieten .Er setzt sich mit der Zugordnung, Pfül-
zevwaldoerein — Daunusbund — Vogelsber-
ger Höhenklub — Schwarzwaldoerein — Al-
penvereine — Odenwaldklub um 2.30 Uhr in
Bewegung und geht durch die Mühlstraße,
Bergheimer Straße, Rohrbacher Straße, An-
lage zum Wredeplatz, macht dort eine Schleife,
daß auch die Wanderer einander sehen und
begrüßen können, geht dann die Anlage wieder
zurück zur Sophienstraße, durch die Haupt-
straße z um U n i v e r si tä t s p la tz, wo vor
der Neuen Universität die Kundgebung
für das Deutsche Wandern stattfindet.
Nach der Kundgebung geht der Zug weiter
durch die Jngrimstraße, Kettengasse, Haupt-
straße, um die Heiliggeistkirche herum durch
die Steingasse zum Neckarstaden und den Nek-
tar entlang zur Stadthall e, die die Wan-
derer zu einem geselligen Zusammensein auf-
nehmen wird. Die Festteilnehmer werden also
auch im Festzug die bemerkenswertesten Teile,
Straßen, Gebäude, Kirchen, Brücken der Stadt
zu sehen bekommen. Die Marschmusik stellen
die SS-, SA-, PO-Kapelle, Feuerwehrkapelle
und die Schönauer Trachtenkolonne wirken
mit.
Dir KmchgOim aus rrm
«MMWWlah
nimmt nach dem Eintreffen des Festzugs, etwa
nm 3.45 Uhr, ihren Anfang. Es erfolgt zu-
nächst die Begrüßung der zum Heidelber-
ger Wandertreffen erschienenen Vereine durch
den Oborbürgevmeister. Im Mittelpunkt der
Kundgebung steht die Rede des Deut-
sch e n Wanderführers, der zu der Ta-
gung nach Heidelberg kommen wird. Zur Mit-
wirkung haben sich die Gesangvereine „Sän-
ge r k r ei s" und „T Hali a" unter der Lei-
tung von Musikdirektor Schön als Vertreter
des Heidelberger Sängerbezirks zur Verfüaung
gestellt; sie werden zwei Lhöre: „Deutschland,
heiliger Name" und das schwäbische Volkslied
.„Ein Buvsch und Mägdelein flink und schön"
zum Vortrag bringen.
Die wenigen Stunden, die nach dem Festzug
bis zum Abgang der Sonderzüge verbleiben,
werden die Wanderer in einem kamerad-
schaftlichen Beisammensein in d er
Stadt Halle verbringen. Ansprachen, Mu-
sik, Darbietungen der Gesangsabteilungen des
Odenwaldklubs, Reigentänze der Schönauer
Heimatbühne werden die Zeit rasch verrinnen
laßsen. Bei schlechtem Wetter wird auch die
Kundgebung in der Stadt-Heck ' sein.
..Willkommen, -eittsKer Wm-erer!"
am Bahnhof, wenn sie
Herdelbergs Boden betreten. Mit freudiger
Erwartung — so klingts aus den Anmeldun-
gen, dre an den vorbereitenden Ausschuß
des Herdelberger Odenwaldklubs ergangen
kommen sie in die berühmte Stadt,
und die Heidelberger werden es gewiß nicht
fehlen lassen, die Wanderer beim Festzuq
freundlich zu begrüßen, auch der Aufforde-
.^Asleitung Folge zu leisten, die
Straßen festlrch zu beflaggen. Haben
doch dre Wanderer in ihren alten traditions-
vollen Veremen ein Werk geschaffen, das
heute redermann zugute kommt. Wenn jetzt
das Wandern leicht ist, wenn stchs auf be-
quemen, besonders bezeichneren Wegen an
Hand kunstvoll gearbeiteter Karten so schön
wandern läßt, wenn Aussichtstürme eine
Schau auf die weite Landschaft gewähren,
Schutzbütten den Wanderer aufnehmen, ge-
faßte Quellen ihn erquicken, so ist das ein
Im Rahmen der üblichen Schulungsvor-
träge vor den Angehörigen des Heidelberger
Gemeinschaftsdienstes sprach Kreisschulungs-
leiter Jost am Montag nachmittag in der
Stadthalle über Wesen und Ziele der NS.
DAP. Vor Beginn seiner Ausführungen
ergriff Oberbürgermeeister Dr. Nein-
Ha u s das Wort und schilderte den anwesen-
den Volksgenossen die bisherigen Erfolge
der Stadt und Partei auf dem Gebiete der
Arbeitsbeschaffung und ber Bekämpfung der
Arbeitslosigkeit. Er führte an Hand von
Zahlen den überzeugenden Nachweis, daß die
Stadtverwaltung seit der Machtübernahme
durch den Nationalsozialismus ihre finan-
ziellen Möglichkeiten aufs Aeußerste ange-
strengt und die Hauptlasten der Arbeitsbe-
schaffung getragen hat. Daß Partei und
Staat auch heute noch der Bekämpfung der
Arbeitslosigkeit ihre besondere Aufmerksam-
Herrn
Mannheim.
Möchte nicht versäumen, Ihnen über mei-
nen Erholungsaufenthalt hier in Kirneck
einige Zeilen zu schreiben.
Bei schönstem Wetter kamen wir, ungefähr
80—85 Frauen, hier an, wurden freundlich
empfangen und gleich bewirtet. Da das
schöne Wetter einige Tage anhielt, konnten
wir die herrliche Umgebung etwas kennen
lernen.
Allen Frauen sah man die dringende Not-
wendigkeit der Erholung an, doch schon nach
den ersten Tagen färbten und erhellten sich
die Gesichter, dank der guten Führueg und
Verpflegung des Heimes Kirneck. Auch ist
die Leiterin, Frau M., eine liebe, freundliche
Frau, die man jederzeit mit Vertrauen um
Rat fragen kann. Mit doppelter Freude und
Dankbarkeit emvfindet jede Frau das große
Werk unseres Führers Adolf Hitler, denn
ohne ihn wäre es wohl den wenigsten
Frauen möglich, eine vierwöchentliche Er-
holung sich zu gönnen.
Vox einigen Tagen hatte ich Gelegenheit,
die frommen Wünsche für unseren großen
Führer aus dem Munde einer wirklich
armen Frau — Mutter von 8 Kindern —
zu hören: „Ich," sagte die Frau, „habe wie-
der lachen gelernt, ja Frauen, ich konnte es
nicht mehr!" Und wohl nur diejenigen, die
es mit anhören, konnten es voll und ganz
verstehen. Vielleicht ist es mir als einfache
Frau nicht ganz möglich, meinen Dank in
Worte zu kleiden, denen er gebührt. Allen
denjenigen, die mir zu diesem Aufenthalt
hier in Kirneck beigetragen haben, meinen
aufrichtigsten Dank.
Heil Hitler! gez. Frau Maria G.
„Ich habe wieder lachen gelernt!"
Diese Worte einer armen Frau und Mut-
ter sprechen mehr, als spaltenlange Ab-
handlungen über die Tätigkeit und die Lei-
stungen der NSV. Durch die Mütterer-
holungsfürsorge der NSV. ist es so möglich
gemacht, daß erholungsbedürftige Mütter
auf 4—5 Wochen einmal ausspannen können,
um in Mütterheimen und Freizeitlagern
wieder neue Kräfte für ihren schweren
Hausfrauenberuf zu schöpfen!
Ohne Opfer keine Taten! Ohne Mitarbeit
an der NSV. und Unterstützung des Hilfs-
werkes Mutter und Kind kein solcher Er-
folg, wie er es im nationalsozialistischen
Sinne sein soll. Volksgenosse, der du in Ar-
beit und Brot bist, werde Mitglied der
NSV.! Trage so bei an der Verwirklichung
der großen, sozialen Aufgaben einer Volks-
wohlfahrtspflege, wie sie der NSV. vom
Führer gestellt sind.
* Lina Sommer-Erinnerungsmal in
Karlsruhe. Die Stadtverwaltung hat mit
Hilfe freiwilliger Stiftungen der pfälzi-
schen Dichterin Lina Sommer, die
einen großen Teil ihres Lebens in Karls-
ruhe verbrachte, ein Erinnerungsmal in der
Lina-Sommer-Anlage (zwischen nördlicher
und südlicher Hilda-Promenade) errichtet.
Auf einfachem Postament aus Diabas er-
hebt sich die Vronzebüste, von Bildhauer
Wilhelm Kolmat modelliert. Die Büste wird
am kommenden Sonntag, den 2. Juni, 12.15
Uhr enthüllt werden.
Freiburg i. Br., 28. Mai. Das Badische
Weinbauinstitut gibt folgendes be-
kakannt:
Der reiche Blütenansatz der Reben in
allen Gebieten, die von Frost verschont blie-
ben, legt dem Winzer die Pflicht auf, durch
sorgfältige Schädlingsbekämpfung einen ge-
sunden Traubenbehang zu sichern. In man-
chen Gegenden flogen vor allem vom 21. bis
23. Mai die Motten des einbindigen und des
bekreuzten Traubenwicklers stark, in anderen
schwächer oder fast gar nicht. Da die Motten
bis 200 Eier zu legen vermögen, kann auch
bei schwachem Flug großer Heuwurmschaden
entstehen, wenn nicht durch rechtzeitige Be-
kämpfung vorgebeugt wird. Es empfiehlt
sich also eine erste Bekämpfung der jungen
Heuwürmer in der ersten Juniwoche durchzu-
führen.
Da am 23. und 26. Mai in vielen Gegen-
den des Landes starke Gewitterregen nieder-
gingen, die, wenn auch nur vereinzelt, zu
einer Ansteckung der Blätter mit dem Pero-
nosporapilz geführt haben können, ist es
zweckmäßig, diese erste Bespritzung gegen den
Heuwurm mit einer vorbeugenden Be-
spritzung gegen den Peronosporapilz zu ver-
binden und arsenhaltige Kupferbrühen zu
verwenden. Als solche kommen in erster
Linie in Betracht:
1. Ivroz. Kupferkalkbrühe mit Zusatz von
400 Gramm eines Kalkarsenates,
2. Iproz. Kupferoxychloridbrühen mit Zu-
satz von 400 Gr. eines Kalkarsenates.
3.1,5proz. Nosprasenbrühe neben den übri-
gen in den „Leitsätzen für Schädlingsbe-
kämpfung im Weinbau" angeführten
Handelspräparaten.
Vorsicht beim Umgang mit arsenhaltigen
Brühen! Hände und Gesicht nach dem
Spritzen und vor jedem Essen gründlich mit
Seife waschen. Arsenvergiftungen sind schlei-
chend! Durch Sauberkeit vermeidet man sie.
Mer «Ar SratsKe miß, ms er der
teuttchen Mmrel WM!g ist.
BMMs ZMlMMW
Mannheim, 28. Mai. Das Badische Sonder -
gericht hatte sich gestern mit drei Fällen zu
befassen, von denen einer zwecks Ladung eines
weiteren Zangen vertagt werben mußte.
Die anderen beiden Fälle betrafen wieder
alberne Schwatzereien im angetrunkenen Zu-
stande. Auf dem Ludwigsplatz m Karlsruhe
quasselte ber 26 Jahre alte Karl Stober
au-s Karlsruhe vom Luftschutz und da er mei-
stens Schiller als Auditorium um sich hatte,
bemerkte er, die Kinder sollten den Lehrern
nichts glauben. Dann kam die übliche Bemer-
kung von der UnwandeWarkeit seiner KPD-
Gestnnung, wenn er auch noch einmal in
Schutzhaft müßte. Das Urteil lautete auf 6
Monate Gefängnis.
Der 37 Jahre alte Jof. Grotzinger aus
Neuenburg machte sich im „Kaiserhof" in Müll-
heim mit seinen Schimpfereien über die NSBO
lästig, weil sie ihm keine Arbeit beschaffen
könne. Der Wirtin gegenüber, die er wegen
des E.K. ihres Mannes befragte, meinte er,
das E.K. könne man heute von jedem Front-
kämpfer umsonst haben. Das Gericht sprach
unter Annahme mildernder Umstände eine Ge-
fängnisstrafe von nur vier Monaten aus.
Wr.124
WettermchMten
Für Donerstag: Vewölkungschwankungen,
vereinzelte, z. T. gewitterige Regenfälle,
mäßig warm, Winde wechselnder Richtung.
WMMM
Neckarwasserstand vom 29. (28.) Mai. Plo»
chingen 36 (34), Heilbronn 120 (129), Jagst-
feld 89 (87), Diedesheim 122 (129), Heidel-
berg 260 (253).
Sridklbrrmr Beranktallungrn
Mittwoch, den 29. Mai: Reichsverband
deutscher Rundfunkteilnehmer,
Kreisgruppe Heidelberg, 20 Uhr, Haus Roden»
steiner: „Unterhaltungs-Abend".
Donnerstag, den 3V. Mai: Odenwaldklub,
Ortsgruppe Heidelberg, großes Himmelfahrts-,
Wandertreffen.
Donnerstag» den 30. Mai: SA-Marine-
sturm, Skagerack-Gedenktag mit Flaggenpa-
rade und Aufmarsch.
Donnerstag, den 3V. Mai: Doppelkonzert
im Stadtgarten.
4c <
Lichtspieltheater.
Capitol: „Das Mädchen Johanna".
Gloria: „Menschen ohne Nerven".
Kammerlicht: „Was bin ich ohne Dich",
ab Donnerstag: „Das Privatleben des Don
Juan".
Odeon : „Muß man sich gleich scheiden lassen?"
Schloßlicht: „Die Stimme der Liebe".
Film bühne Leimen: ^Abenteuer eines
jungen Herrn in Polen".
4-
Im Schloßpark-Casino jeden Nachmittag
Künstlerkonzert. Am Himmelsfahrtstag
abends 8.30 Uhr Schloßo st frontbe leuch-
tung und Tanz.
4-
Aus dem Stadtteil Handschuhsheim. Am mor-
gigen Himmelsfahrtstag, nachmittags 3 Uhr,
wird im Hof der Kinderschule (Mühltalstraße
18, bei ungünstiger Witterung im Saal) das
Jahresfest der Kinderschule abgehal-
ten. Posaunenchor, Frauenchor sowie Gedicht-
vorträge werden die verschiedenen Ansprachen
der als christliches Volksfest anzusprechenden Ver-
anstaltungen umrahmen. Festredner ist Pfarrer
Sieger-Dossenheim.
Ernst Wichert-Abend in Heidelberg! Der
Ernst-Wiechert-Abend, welchen die NS-Kultur-
gemeinde am Montag, den 3. Juni, 20 Uhr, im
Hörsaal 15 der Neuen Universität veranstaltet,
begegnet starkem Interesse aller literarischen
Kreise; wird doch „Deutschlands größter Wert-
gestalter" (wie Tuerschmann mit Recht bezeich-
net wird) Dichtungen von Ernst Wiechert zu Ge-
hör bringen, die ganz besonders ans Herz grei-
fen. „Erschütternd und das Herz bewegend die
Komik und Tragik des „Todeskandidaten", der
von den erbarmungslosen Schülern verlacht, im
Weltkrieg mit diesen seinen Schülern zusammen-
trifft und diese durch die stille Größe und Ueber-
legenheit seines Wesens im Tiefsten erschüttert.
Ein Preislied des verkannten Lehrers".
*
Die im März begonnenen Konzerte des
städt. Orchesters für die Schüler der hiesi-
gen Schulen fanden am 28. ds. Mts. ihre Fort-
setzung mit Aufführungen klassischer Werke und
zwar von Earl Maria von Webers Oberon-Ou-
vertüre, Mozarts Konzert für Fagotte und Or-
chester, Glucks Ballett-Suite, Beethovens Ro-
manze für Violine in F-Dur mit Orchester und
Richard Wagners Vorspiel zum „Fliegenden
Holländer". Das Konzert, das von über 1500
Schülern der Volks- und Fortbildungsschule so-
wie der Handels- und Gewerbeschulen besucht
war, wird am 31. ds. Mts. für die Schüler der
Höheren Lehranstalten sowie den restlichen Teil
der Gewerbe- und Handelsschüler wiederholt
werden. Die Leitung hat Generalmusikdirektor
Overhoff. Solisten sind Adolf Berg und Helmut
Karasek.
Städtisches Theater Heidelberg. Die zum
unvergänglichen Operettengut gehörende „Lu-
stige Witwe" von Franz Lehar, deren Wieder-
erscheinen auf dem Spielplan nach einer Pause
von mehreren Jahren von allen Freunden der
leichten Muse mit Freuden begrüßt wurde, ge-
langt heute für die Nachtragsmiete v 5 zur
Aufführung.
Kinderturnfcft in Rohrbach.
Am morgigen Hinnnelfahrtstag wird das
wogen Regen am vergangenen Sonntag ab-
gesagte Kiüderturnfest in Rohrbach auf dem
Turnplatz am Kreuz stattfinden. Ueber 1300
Kinder aus dem südlichen Gebiet des Bad.
Neckarturnkreises werden sich im Wettkampf
messen. Nachmittags sind besonders die Mann-
schaftskämpfe und die Sondervorsühruugen
und vor allem der große Volkstanz für das
züschauende Publikum von besonderem In-
teresse.
Da an diesem Tage für die Deutsche Tur-
nerschaft Götz-Wandertag ist, werden viele
Vereine des Kreises die Gelegenheit wah^
nehmen und zu ihrer Jugend nach Rohrbach
wandern. Der Wettergott hat diesmal sicher
mehr Einsicht und wird die Sonne zu, dem
Turnfest der Kinder nach Robrbach schicken^
Allfgabsn der ArbeitöbeWaWng in Heidelberg
Mittwoch, den 29. Mai 1935
Werk, das mit großen Opfern vieler einzel-
ner nach und nach entstanden ist. In der
Stählung der Körper, der Pflege des Volks-
tums durch Erhaltung der alten Sitten und
Bräuche, in der Pflege der Volksgemeinschaft
über die-Schranken der Stämme und Stände
hinweg sind auch sie wegbereitend für das
Dritte Reich gewesen. Die Wanderer emp-
finden es daher mit Genugtuung und
Freude, daß der neue Staat auch ihre Arbeit
anerkennt und ehrt und ihre Derbänoe eiw
geschmolzen hat in das große Ganze der
neuen Volksgemeinschaft.
keit zuwenden, geht daraus hervor, daß
Reichsstatthalter Robert Wagner bei seinem
Besuch in Heidelberg am 31. Mai mit den
zuständigen Persönlichkeiten über die bren-
nenden Fragen der Arbeitsbeschaffung ver-
handeln wird.
Es wird daher auch in Zukunft Haupt-
aufgabe der Stadt, der Partei und des Ar-
beitsamtes sein, auch in Heidelberg der Ar-
beitslosigkeit Herr zu werden. Für den Er-
folg dieser Bestrebungen ist unbedingt erfor-
derlich, daß nunmehr auch die Privatwirt-
schaft, die sich bisher nicht als sonderlich auf-
nahmefähig für Arbeitslose erwiesen hat, in
größerem Umfang Erwerbslose einstellt.
Der Oberbürgermeister appelliert daher
aufs dringendste an alle Kreise der privaten
Wirtschaft, nunmehr auch ihrerseits Neuein-
stellungen von arbeitslosen Volksgenossen
vorzunehmen.
Wie schon berichtet, wird eine der Stern-
wanderungen, die an Himmelfahrt als ein-
dringliche Kundgebungen für das deutsche
Wandern im ganzen deutschen Wandergebiet
stattfinden, Heidelberg zum Ziel haben. Es
werden 5—6000 Wanderer erwartet, die in
Sonderzügen in den frühen Vormittagsstun-
den schon hierherkommen. Alle werden das
schmucke F e ft abzeichen tragen: „Deutsches
Wandertreffen Heidelberg 1935" mit dem
Bilde des Schloss es, dem Symbol der Stadt.
Dieses Festabzeichen wird den Wanderern und
allen, die es erwerben wollen (Preis 30 -H/)
manche Vergünstigung gewähren, so halbe
Fahrt auf den Strecken der OEG und auf der
Bergbahn Schloß — Molkenkur — Königstuhl,
vor allem eine Führung durch das Schloß-
innere für nur 50 Die am Bahnhof ein-
treffenden Wanderer werden von Führern des
Heidelberger Odenwaldklubs zu den Sehens-
würdigkeiten der Stadt und ihrer Umgebung
geführt, auf Tafeln wird zu den Führungen,
unter denen die Gäste wählen können, einge-
laden: Ehrenfriedhof — Schloß, Schloß-
W0'lssbrunnen—Stiftsmnhle, Stadt — Schloß,
Philosophenweg—Hirschgaffe—Schloß, Thing-
stätte—Stiftsmühle, Thingstätte—Handschuhs-
heim, Tiergarten—-Botanischer Garten—West-
stadt, Dampferfahrt nach Neckargemünd, Auf-
stieg zum Königstnhl und Fahrt zur Stadt.
Wer sich in der Stadt verweilen will, geht
zum Konzert im Stadtgarten, das die
SS-Kapelle von 10.30—12 Uhr bei freiem
Eintritt zu Ehren der Festteilnehmer gibt.
Um 12 Uhr sind sämtliche Vereine in ihren
Standquartieren in den verschiedenen Gast-
häusern zum Mittagessen, um 2 Uhr muß zum
«ckn-
angetvsten werden, der sich auf dem Vange-
row platz zwischen Radium bad und H inden-
burgbrücke aufstellt. Der Festzug der Wander-
vereine, die zum Teil aus weiter Ferne herbei-
kommen, wird ein abwechslungsreiches Bild
bieten .Er setzt sich mit der Zugordnung, Pfül-
zevwaldoerein — Daunusbund — Vogelsber-
ger Höhenklub — Schwarzwaldoerein — Al-
penvereine — Odenwaldklub um 2.30 Uhr in
Bewegung und geht durch die Mühlstraße,
Bergheimer Straße, Rohrbacher Straße, An-
lage zum Wredeplatz, macht dort eine Schleife,
daß auch die Wanderer einander sehen und
begrüßen können, geht dann die Anlage wieder
zurück zur Sophienstraße, durch die Haupt-
straße z um U n i v e r si tä t s p la tz, wo vor
der Neuen Universität die Kundgebung
für das Deutsche Wandern stattfindet.
Nach der Kundgebung geht der Zug weiter
durch die Jngrimstraße, Kettengasse, Haupt-
straße, um die Heiliggeistkirche herum durch
die Steingasse zum Neckarstaden und den Nek-
tar entlang zur Stadthall e, die die Wan-
derer zu einem geselligen Zusammensein auf-
nehmen wird. Die Festteilnehmer werden also
auch im Festzug die bemerkenswertesten Teile,
Straßen, Gebäude, Kirchen, Brücken der Stadt
zu sehen bekommen. Die Marschmusik stellen
die SS-, SA-, PO-Kapelle, Feuerwehrkapelle
und die Schönauer Trachtenkolonne wirken
mit.
Dir KmchgOim aus rrm
«MMWWlah
nimmt nach dem Eintreffen des Festzugs, etwa
nm 3.45 Uhr, ihren Anfang. Es erfolgt zu-
nächst die Begrüßung der zum Heidelber-
ger Wandertreffen erschienenen Vereine durch
den Oborbürgevmeister. Im Mittelpunkt der
Kundgebung steht die Rede des Deut-
sch e n Wanderführers, der zu der Ta-
gung nach Heidelberg kommen wird. Zur Mit-
wirkung haben sich die Gesangvereine „Sän-
ge r k r ei s" und „T Hali a" unter der Lei-
tung von Musikdirektor Schön als Vertreter
des Heidelberger Sängerbezirks zur Verfüaung
gestellt; sie werden zwei Lhöre: „Deutschland,
heiliger Name" und das schwäbische Volkslied
.„Ein Buvsch und Mägdelein flink und schön"
zum Vortrag bringen.
Die wenigen Stunden, die nach dem Festzug
bis zum Abgang der Sonderzüge verbleiben,
werden die Wanderer in einem kamerad-
schaftlichen Beisammensein in d er
Stadt Halle verbringen. Ansprachen, Mu-
sik, Darbietungen der Gesangsabteilungen des
Odenwaldklubs, Reigentänze der Schönauer
Heimatbühne werden die Zeit rasch verrinnen
laßsen. Bei schlechtem Wetter wird auch die
Kundgebung in der Stadt-Heck ' sein.
..Willkommen, -eittsKer Wm-erer!"
am Bahnhof, wenn sie
Herdelbergs Boden betreten. Mit freudiger
Erwartung — so klingts aus den Anmeldun-
gen, dre an den vorbereitenden Ausschuß
des Herdelberger Odenwaldklubs ergangen
kommen sie in die berühmte Stadt,
und die Heidelberger werden es gewiß nicht
fehlen lassen, die Wanderer beim Festzuq
freundlich zu begrüßen, auch der Aufforde-
.^Asleitung Folge zu leisten, die
Straßen festlrch zu beflaggen. Haben
doch dre Wanderer in ihren alten traditions-
vollen Veremen ein Werk geschaffen, das
heute redermann zugute kommt. Wenn jetzt
das Wandern leicht ist, wenn stchs auf be-
quemen, besonders bezeichneren Wegen an
Hand kunstvoll gearbeiteter Karten so schön
wandern läßt, wenn Aussichtstürme eine
Schau auf die weite Landschaft gewähren,
Schutzbütten den Wanderer aufnehmen, ge-
faßte Quellen ihn erquicken, so ist das ein
Im Rahmen der üblichen Schulungsvor-
träge vor den Angehörigen des Heidelberger
Gemeinschaftsdienstes sprach Kreisschulungs-
leiter Jost am Montag nachmittag in der
Stadthalle über Wesen und Ziele der NS.
DAP. Vor Beginn seiner Ausführungen
ergriff Oberbürgermeeister Dr. Nein-
Ha u s das Wort und schilderte den anwesen-
den Volksgenossen die bisherigen Erfolge
der Stadt und Partei auf dem Gebiete der
Arbeitsbeschaffung und ber Bekämpfung der
Arbeitslosigkeit. Er führte an Hand von
Zahlen den überzeugenden Nachweis, daß die
Stadtverwaltung seit der Machtübernahme
durch den Nationalsozialismus ihre finan-
ziellen Möglichkeiten aufs Aeußerste ange-
strengt und die Hauptlasten der Arbeitsbe-
schaffung getragen hat. Daß Partei und
Staat auch heute noch der Bekämpfung der
Arbeitslosigkeit ihre besondere Aufmerksam-
Herrn
Mannheim.
Möchte nicht versäumen, Ihnen über mei-
nen Erholungsaufenthalt hier in Kirneck
einige Zeilen zu schreiben.
Bei schönstem Wetter kamen wir, ungefähr
80—85 Frauen, hier an, wurden freundlich
empfangen und gleich bewirtet. Da das
schöne Wetter einige Tage anhielt, konnten
wir die herrliche Umgebung etwas kennen
lernen.
Allen Frauen sah man die dringende Not-
wendigkeit der Erholung an, doch schon nach
den ersten Tagen färbten und erhellten sich
die Gesichter, dank der guten Führueg und
Verpflegung des Heimes Kirneck. Auch ist
die Leiterin, Frau M., eine liebe, freundliche
Frau, die man jederzeit mit Vertrauen um
Rat fragen kann. Mit doppelter Freude und
Dankbarkeit emvfindet jede Frau das große
Werk unseres Führers Adolf Hitler, denn
ohne ihn wäre es wohl den wenigsten
Frauen möglich, eine vierwöchentliche Er-
holung sich zu gönnen.
Vox einigen Tagen hatte ich Gelegenheit,
die frommen Wünsche für unseren großen
Führer aus dem Munde einer wirklich
armen Frau — Mutter von 8 Kindern —
zu hören: „Ich," sagte die Frau, „habe wie-
der lachen gelernt, ja Frauen, ich konnte es
nicht mehr!" Und wohl nur diejenigen, die
es mit anhören, konnten es voll und ganz
verstehen. Vielleicht ist es mir als einfache
Frau nicht ganz möglich, meinen Dank in
Worte zu kleiden, denen er gebührt. Allen
denjenigen, die mir zu diesem Aufenthalt
hier in Kirneck beigetragen haben, meinen
aufrichtigsten Dank.
Heil Hitler! gez. Frau Maria G.
„Ich habe wieder lachen gelernt!"
Diese Worte einer armen Frau und Mut-
ter sprechen mehr, als spaltenlange Ab-
handlungen über die Tätigkeit und die Lei-
stungen der NSV. Durch die Mütterer-
holungsfürsorge der NSV. ist es so möglich
gemacht, daß erholungsbedürftige Mütter
auf 4—5 Wochen einmal ausspannen können,
um in Mütterheimen und Freizeitlagern
wieder neue Kräfte für ihren schweren
Hausfrauenberuf zu schöpfen!
Ohne Opfer keine Taten! Ohne Mitarbeit
an der NSV. und Unterstützung des Hilfs-
werkes Mutter und Kind kein solcher Er-
folg, wie er es im nationalsozialistischen
Sinne sein soll. Volksgenosse, der du in Ar-
beit und Brot bist, werde Mitglied der
NSV.! Trage so bei an der Verwirklichung
der großen, sozialen Aufgaben einer Volks-
wohlfahrtspflege, wie sie der NSV. vom
Führer gestellt sind.
* Lina Sommer-Erinnerungsmal in
Karlsruhe. Die Stadtverwaltung hat mit
Hilfe freiwilliger Stiftungen der pfälzi-
schen Dichterin Lina Sommer, die
einen großen Teil ihres Lebens in Karls-
ruhe verbrachte, ein Erinnerungsmal in der
Lina-Sommer-Anlage (zwischen nördlicher
und südlicher Hilda-Promenade) errichtet.
Auf einfachem Postament aus Diabas er-
hebt sich die Vronzebüste, von Bildhauer
Wilhelm Kolmat modelliert. Die Büste wird
am kommenden Sonntag, den 2. Juni, 12.15
Uhr enthüllt werden.
Freiburg i. Br., 28. Mai. Das Badische
Weinbauinstitut gibt folgendes be-
kakannt:
Der reiche Blütenansatz der Reben in
allen Gebieten, die von Frost verschont blie-
ben, legt dem Winzer die Pflicht auf, durch
sorgfältige Schädlingsbekämpfung einen ge-
sunden Traubenbehang zu sichern. In man-
chen Gegenden flogen vor allem vom 21. bis
23. Mai die Motten des einbindigen und des
bekreuzten Traubenwicklers stark, in anderen
schwächer oder fast gar nicht. Da die Motten
bis 200 Eier zu legen vermögen, kann auch
bei schwachem Flug großer Heuwurmschaden
entstehen, wenn nicht durch rechtzeitige Be-
kämpfung vorgebeugt wird. Es empfiehlt
sich also eine erste Bekämpfung der jungen
Heuwürmer in der ersten Juniwoche durchzu-
führen.
Da am 23. und 26. Mai in vielen Gegen-
den des Landes starke Gewitterregen nieder-
gingen, die, wenn auch nur vereinzelt, zu
einer Ansteckung der Blätter mit dem Pero-
nosporapilz geführt haben können, ist es
zweckmäßig, diese erste Bespritzung gegen den
Heuwurm mit einer vorbeugenden Be-
spritzung gegen den Peronosporapilz zu ver-
binden und arsenhaltige Kupferbrühen zu
verwenden. Als solche kommen in erster
Linie in Betracht:
1. Ivroz. Kupferkalkbrühe mit Zusatz von
400 Gramm eines Kalkarsenates,
2. Iproz. Kupferoxychloridbrühen mit Zu-
satz von 400 Gr. eines Kalkarsenates.
3.1,5proz. Nosprasenbrühe neben den übri-
gen in den „Leitsätzen für Schädlingsbe-
kämpfung im Weinbau" angeführten
Handelspräparaten.
Vorsicht beim Umgang mit arsenhaltigen
Brühen! Hände und Gesicht nach dem
Spritzen und vor jedem Essen gründlich mit
Seife waschen. Arsenvergiftungen sind schlei-
chend! Durch Sauberkeit vermeidet man sie.
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teuttchen Mmrel WM!g ist.
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Mannheim, 28. Mai. Das Badische Sonder -
gericht hatte sich gestern mit drei Fällen zu
befassen, von denen einer zwecks Ladung eines
weiteren Zangen vertagt werben mußte.
Die anderen beiden Fälle betrafen wieder
alberne Schwatzereien im angetrunkenen Zu-
stande. Auf dem Ludwigsplatz m Karlsruhe
quasselte ber 26 Jahre alte Karl Stober
au-s Karlsruhe vom Luftschutz und da er mei-
stens Schiller als Auditorium um sich hatte,
bemerkte er, die Kinder sollten den Lehrern
nichts glauben. Dann kam die übliche Bemer-
kung von der UnwandeWarkeit seiner KPD-
Gestnnung, wenn er auch noch einmal in
Schutzhaft müßte. Das Urteil lautete auf 6
Monate Gefängnis.
Der 37 Jahre alte Jof. Grotzinger aus
Neuenburg machte sich im „Kaiserhof" in Müll-
heim mit seinen Schimpfereien über die NSBO
lästig, weil sie ihm keine Arbeit beschaffen
könne. Der Wirtin gegenüber, die er wegen
des E.K. ihres Mannes befragte, meinte er,
das E.K. könne man heute von jedem Front-
kämpfer umsonst haben. Das Gericht sprach
unter Annahme mildernder Umstände eine Ge-
fängnisstrafe von nur vier Monaten aus.
Wr.124
WettermchMten
Für Donerstag: Vewölkungschwankungen,
vereinzelte, z. T. gewitterige Regenfälle,
mäßig warm, Winde wechselnder Richtung.
WMMM
Neckarwasserstand vom 29. (28.) Mai. Plo»
chingen 36 (34), Heilbronn 120 (129), Jagst-
feld 89 (87), Diedesheim 122 (129), Heidel-
berg 260 (253).
Sridklbrrmr Beranktallungrn
Mittwoch, den 29. Mai: Reichsverband
deutscher Rundfunkteilnehmer,
Kreisgruppe Heidelberg, 20 Uhr, Haus Roden»
steiner: „Unterhaltungs-Abend".
Donnerstag, den 3V. Mai: Odenwaldklub,
Ortsgruppe Heidelberg, großes Himmelfahrts-,
Wandertreffen.
Donnerstag» den 30. Mai: SA-Marine-
sturm, Skagerack-Gedenktag mit Flaggenpa-
rade und Aufmarsch.
Donnerstag, den 3V. Mai: Doppelkonzert
im Stadtgarten.
4c <
Lichtspieltheater.
Capitol: „Das Mädchen Johanna".
Gloria: „Menschen ohne Nerven".
Kammerlicht: „Was bin ich ohne Dich",
ab Donnerstag: „Das Privatleben des Don
Juan".
Odeon : „Muß man sich gleich scheiden lassen?"
Schloßlicht: „Die Stimme der Liebe".
Film bühne Leimen: ^Abenteuer eines
jungen Herrn in Polen".
4-
Im Schloßpark-Casino jeden Nachmittag
Künstlerkonzert. Am Himmelsfahrtstag
abends 8.30 Uhr Schloßo st frontbe leuch-
tung und Tanz.
4-
Aus dem Stadtteil Handschuhsheim. Am mor-
gigen Himmelsfahrtstag, nachmittags 3 Uhr,
wird im Hof der Kinderschule (Mühltalstraße
18, bei ungünstiger Witterung im Saal) das
Jahresfest der Kinderschule abgehal-
ten. Posaunenchor, Frauenchor sowie Gedicht-
vorträge werden die verschiedenen Ansprachen
der als christliches Volksfest anzusprechenden Ver-
anstaltungen umrahmen. Festredner ist Pfarrer
Sieger-Dossenheim.
Ernst Wichert-Abend in Heidelberg! Der
Ernst-Wiechert-Abend, welchen die NS-Kultur-
gemeinde am Montag, den 3. Juni, 20 Uhr, im
Hörsaal 15 der Neuen Universität veranstaltet,
begegnet starkem Interesse aller literarischen
Kreise; wird doch „Deutschlands größter Wert-
gestalter" (wie Tuerschmann mit Recht bezeich-
net wird) Dichtungen von Ernst Wiechert zu Ge-
hör bringen, die ganz besonders ans Herz grei-
fen. „Erschütternd und das Herz bewegend die
Komik und Tragik des „Todeskandidaten", der
von den erbarmungslosen Schülern verlacht, im
Weltkrieg mit diesen seinen Schülern zusammen-
trifft und diese durch die stille Größe und Ueber-
legenheit seines Wesens im Tiefsten erschüttert.
Ein Preislied des verkannten Lehrers".
*
Die im März begonnenen Konzerte des
städt. Orchesters für die Schüler der hiesi-
gen Schulen fanden am 28. ds. Mts. ihre Fort-
setzung mit Aufführungen klassischer Werke und
zwar von Earl Maria von Webers Oberon-Ou-
vertüre, Mozarts Konzert für Fagotte und Or-
chester, Glucks Ballett-Suite, Beethovens Ro-
manze für Violine in F-Dur mit Orchester und
Richard Wagners Vorspiel zum „Fliegenden
Holländer". Das Konzert, das von über 1500
Schülern der Volks- und Fortbildungsschule so-
wie der Handels- und Gewerbeschulen besucht
war, wird am 31. ds. Mts. für die Schüler der
Höheren Lehranstalten sowie den restlichen Teil
der Gewerbe- und Handelsschüler wiederholt
werden. Die Leitung hat Generalmusikdirektor
Overhoff. Solisten sind Adolf Berg und Helmut
Karasek.
Städtisches Theater Heidelberg. Die zum
unvergänglichen Operettengut gehörende „Lu-
stige Witwe" von Franz Lehar, deren Wieder-
erscheinen auf dem Spielplan nach einer Pause
von mehreren Jahren von allen Freunden der
leichten Muse mit Freuden begrüßt wurde, ge-
langt heute für die Nachtragsmiete v 5 zur
Aufführung.
Kinderturnfcft in Rohrbach.
Am morgigen Hinnnelfahrtstag wird das
wogen Regen am vergangenen Sonntag ab-
gesagte Kiüderturnfest in Rohrbach auf dem
Turnplatz am Kreuz stattfinden. Ueber 1300
Kinder aus dem südlichen Gebiet des Bad.
Neckarturnkreises werden sich im Wettkampf
messen. Nachmittags sind besonders die Mann-
schaftskämpfe und die Sondervorsühruugen
und vor allem der große Volkstanz für das
züschauende Publikum von besonderem In-
teresse.
Da an diesem Tage für die Deutsche Tur-
nerschaft Götz-Wandertag ist, werden viele
Vereine des Kreises die Gelegenheit wah^
nehmen und zu ihrer Jugend nach Rohrbach
wandern. Der Wettergott hat diesmal sicher
mehr Einsicht und wird die Sonne zu, dem
Turnfest der Kinder nach Robrbach schicken^