vmr«
Dirnstag, dm L Kt«r 1V SS
3 648 763
530 035
176 973
123 085
Der Präsident der tschechoslowakischen Republik
hat die Liste der Mitglieder der neuen Regierung
gemäss dem Vorschlag des Vorsitzenden der Re-
gierung Math Petr genehmigt. Am Dienstag
nachmittag wird er von den Mitgliedern der
neuen Regierung den vorgeschriebenen Eid entge-
gennehmen.
Ter Führer und Reichskanzler hat den vom
Schwurgericht in Tilsit am 28. September 1934
wegen Mordes zum Tode verurteilten Dobels zu
lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt.
Der Kaiser von Abessinien ist von einer Be-
sichtigung der Grenzprovinzen in die Hauptstadt
zurückgekehrt.
*
Die Zahl der Todesopser der Ueberschwemmun«
gen und Tornados in den sechs westlichen Bun-
desstaaten hat bis jetzt 185 erreicht.
*
Ter Staatssekretär für Indien berichtete dsM
Umerhous über das Erdbeben in Britisch-B^lus*
sckistan.
Tie VernAttlungsvevhandlungen im Chueo-i
Konflikt sind am Sonntag Plötzlich MtteOPöHtt
Eine Rede Rosenbergs
DNB Erfurt, 2. Juni
Reichsleiter Alfred Rosenberg ging in seiner
Rede am Samstag auf dem großen Appell der
PO davon aus, daß die Kämpfe im vergangenen
Jahr nicht nachgelassen hätten. Es zeigt sich da,
so erklärte der Redner u. a., die Tatsache, daß
die Gruppen und Mächte, die sich machtpolirisch
mit dem nationalsozialistischen Staat abgefunden
haben, noch vorhanden sind und versuchen, die
Gedankenwelt, die diesen Staat gewonnen hat,
zu zersetzen und vielleicht die gesamte Welt auf
Irrwege zu leiten. Der große Umbruch unserer
Zeit besteht in der Ueberwindung des liberalen
Zeitalters. Eine einzigartige Tat ist es, daß
mit der nationalsozialistischen Revolution end-
lich ein für alle Mal das Mittelalter sein Ende
erreicht hat. Mit dem Zentrum fiel nicht nur
Vankfelertage in Danzig
Bankfeiertage in Danzig b
DRV Danzig, 4. Juni,
Die Pressestelle des Danziger Senats gibt bei
kannt:
„Veranlaßt durch tendenziöse Gerüchte hat sich
in den letzten Tagen ein Teil der Danziger Be-
völkerung beunruhigen lassen. Infolgedessen
fanden gestern (Montag) ungewöhnliche Dem«
senabzllge statt. Um einen geordneten Zahlungs-
verkehr weiter zu gewährleisten und Beruhigung
eintreten zu lassen, hat der Senat beschloßen,
einige Bankfeiertage gesetzlich festzulegen.
Hierzu wird heute (Dienstag) nachmittag um
18 Uhr der Präsident des Senats eine erläu-
ternde Erklärung abgeben. "
Die Erdbebenkatastrophe in Quetta
» Lahore, 3. Juni.
Die Bahnlinie Quetta—Sibi ist in der Nacht
zum Montag durch erneute Erdstöße vorüber-
gehend zerstört worden. Sie konnte zwar in
sechsstündiger Arbeit wieder hergestellt werden,
aber die andauernden leichteren Erdstöße lassen
befürchten, daß sie schließlich doch betriebsun-
fähig wird, vor allem im Hinblick auf die zahl-
reichen Brücken, über die die Bahn führt und
deren Wiederherstellung sehr zeitraubend sein
würde. ' .
Die Zahl der Flüchtlingszüge, die durch Sibi
kommen, hält immer noch an. Bisher haben
5000 Sibi durchfahren. Da in den Zügen zum
Teil auch Verwundete, Sterbende und Tote sich
befinden, weil die Flüchtlinge in ihrer Panik
ihre Angehörigen lieber unterwegs sterben las-
sen wollen, als noch einen Augenblick länger in
dem gefürchteten Quetta zu bleiben, ist der
Geruch in den Zügen entsetzlich- Hinzu kommt
nach, daß von Sibi ab die Schattentemperaturen
nirgends unter 45 Grad Celsius sind und die
Bahnstrecke durch eine völlig schattenlose Wüste
führt.
Von den Behörden wird größter Wert darauf
gelegt, die Berichte von Cholera und anderen
Epidemien in Quetta als glatte Erfindungen
zu brandmarken . Ebenso werden auch die Be-
hauptungen von einer Ueberflutung der Stadt
und von zahlreichen Erschießungen als unwahr
bezeichnet.
Der Anschlag auf den uruguayischen Staats-
präsidenten
DNB. Montevideo, 4. Juni.
Staatspräsident Terra, auf den am Sonntag
ein Anschlag verübt wurde, hat die Nacht auf
Montag gut verbracht. Seine Verwundung ist
völlig ungefährlich. Es handelt sich nur um eme
oberflächliche Fleischwunde. Das Verhör des
Täters dauerte die ganze Nacht bis zum frühen
Morgen. Der Täter gab an, er habe Terra le-
diglich einschüchtern wollen, damit er von fernem
Amt zurücktrete. Die Zeitungen „El Dia, „Ct
Plata Lronicas" und „Uruguay" durften auf
Anordnung der Polizei am Montagmorgen
nicht erscheinen. Die Festlichkeiten zu Ehren der
brasilianischen Gäste nahmen ihren Fortgang.
Bundespräsident Vargas nahm am Nachmittag
an einer Truppenparade teil.
Rachwuchsverglitimg bei 12800«
Ehestanbsbarlehenempsängern
NDZ. Berlin, 3. Juni.
Die Entwicklung der Ausgabe von Ehestands-
darlehen war nach den Feststellungen des Stati-
stischen Reichsamtes im ersten Vierteljahr 1935
weiterhin günstig. Besonders erfreulich ist, daß
die Zahl der Geburten in Ehen, denen Dar-
lehen gewährt waren, während des ganzen Vier-
teljahres größer war als die Zahl der ausge-
zahlten Ehestandsdarlehen. Insgesamt wurden
im Berichtsvierteljahr 34 5 60 Ehestandsdarlehen
an neuverheiratete Ehepaare ausgezahlt. In
38 904 Fällen wurden Erlasse von Darlehens-
beträgen für lebendgeborene Kinder gewährt.
Zugleich teilt laut NDZ das Reichsamt mit,
daß im Rahmen der mehr als 400 000 Ehestands-
darlehen, die von August 1933 bis Ende März
1935 ausgezahlt worden sind, in 182 475 Fällen
Darlehenserlasse für lebendgeborene Kinder ge-
währt werden konnten. Da der Nachlaß für
jedes in der Ehe lebend geborene Kind 25 v. H.
des ursprünglichen Darlehensbetrages beträ'gt,
liegt hier also, selbst wenn man die Durch-
schnittshöhe des Darlehens mit nur 500 Mark
annimmt, ein erhebliches Millionengeschenk des
Reiches an die Neuverheirateten bzw. zugunsten
der neuen Reichsbllrger vor. Uebrigens wird
jetzt wieder bei Vorliegen der sonstigen Vor-
aussetzungen das Ehestandsdarlehen bis zu einem
Betrage von 1 MO Mark gewährt. Die Entschei-
dung über die Höhe im Einzelfall liegt bei den
Finanzämtern.
tigen Nationalsozialisten. Wenn 5
Leute ansehen, so findet man oft
Zeit des Kampfes nicht in unsere
dern sondern daß sie da entweder e
.WL.SRM.M-. tzS
Sie Zahl brr Shrenkreuzverlelhimgen
Berlin, 3. Juni.
Wie das Reichs- und preußische Ministerium
des Innern mitteilt, sind bis Ende März 1935
an Ehrenkreuzen des Weltkrieges verliehen
worden:
für Frontkämpfer
für Kriegsteilnehmer
für Witwen
für Eltern
Die Gesamtzahl der bis Ende März 1935 ver-
liehenen Ehrenkreuze beträgt hiernach 4 548 856.
Deutschlands Shefcheldungsbllanz 1SZZ
Vierjähriger Bestand als kritischste Periode
NDZ. Berlin, 3. Juni.
Nach der vom Statistischen Reichsamt soeben
vorgelegten Uebersicht über die Ehescheidungen
in Deutschland im Jahre 1933 wurden, wie das
NDZ meldet, im Berichtsjahr insgesamt 42 485
Ehen gerichtlich geschieden. Die Scheidungs-
gründe sind für 42 217 dieser Scheidungen ge-
meldet worden. Am häufigsten wurde als Schei-
dungsgrund wieder Verletzung der ehelichen
Pflichten nach § 1568 BGB genannt. Dieser
Paragraph kam, zum Teil in Verbindung mit
anderen Paragraphen, bei 27 874 oder 66 v. H.
der Ehescheidungen zur Anwendung, während
er z. V. 1913 nur 7 680 oder 46,8 v. H. Schei-
dungsurteilen zu Grunde lag. Wegen Ehebruchs
wurden 1933 insgesamt 14 865 Ehen geschieden,
das sind 32,5 v. H- der Ehescheidungen gegen 55
v. H. im Jahre 1913. Ehebruch ist also als Schei-
dungsgrund gegenüber der Vorkriegszeit be-
trächtlich zurückgegangen. Im Berichtsjahr wur-
den nur 1 074 Ehen wegen böswilligen Verlas-
sens geschieden, während es 1913 noch 1698
waren. Dagegen haben die Ehescheidungen wegen
Geisteskrankheit eines Ehegatten von 373 im
Jahre 1913 auf 706 Fälle im Jahre 1934 zuge-
nommen. Wegen Lebensnachstellung waren 1913
42 Ehen geschieden worden, 1933 nur noch 24.
93 der 1933 geschiedenen Ehen waren im glei-
chen Jahre erst gegründet worden. Von den
durchschnittlich ein Jahr alten Ehen wurden
1035 geschieden. Bei den zwei Jahre alten Ehen
belief sich die Scheidungsziffer auf 2 384: sie stieg
bei den drei Jahre alten Ehen auf 3 221 oder
59,4 auf 10 000 der am 16. Juni 1933 bestande-
nen Ehen. Als kritischstes Ehealter erwies sich
die vierjährige Ehedauer. Von den vier Jahre
bestehenden Ehen wurden 3 533 bezw. 63,5 auf
10 000 der am 16. 6. 1933 bestandenen Ehen ge-
schieden. Fast die Hälfte aller geschiedenen Ehen
war kinderlos. Im einzelnen stand an der Spitze
der Scheidungsziffern das Land Hamburg, dann
eine politische Partei, sondern fiel auch dis
Staatsauffassung des 15. und 13. Jahrhunderts.
Die Tatsache, daß die Führer des vergangenen
Systems mit jüdischen Schiebern und Landes-
verrätern gemeinsam Deutschland beherrscht
haben, wird ein Schandmal für alle kommenden
Jahrzehnte und Jahrhunderte darstellen, und
wir haben die Pflicht, dafür zu sorgen, daß
Deutschland diese Tatsachen niemals vergißt.
Das Zentrum als politische Partei hatte sich
mit diesen Volksfeinden verbunden und hatte so
einen inneren charakterlichen Korruptionsverfall
eingeleitete, und was wir in diesen Wochen an
furchtbaren Prozessen erlebten und was wir bis
Weihnachten noch erleben werden, das zeigt,
daß sich diese Korruption von der politischen
Seite aus tatsächlich weiter hineingefressen hat,
als es viele für möglich gehalten haben- Es
mag sein, daß hier und da in Deutschland im
vergangenen Jahr eine Stimme der Schwäche
laut geworden ist, daß mancher sich sagte, muß
das sein, daß diese Auseinandersetzung kam.
Und da haben wir zu sagen: Jawohl, das muß
sein, denn wenn man als revolutionäre Bewe-
gung einem ganzen Jahrhundert den Kampf an-
sagt, dann ist es selbstverständlich, daß jene die
einmal herrschten, angegriffen werden und daß
der Kampf bis zum Schluß weitergeführt wird.
Und der Kampf ist deshalb gut, weil er in un-
seren Reihen selbst die Besinnung vertiefen und
die Spreu herausfegen wird. Wir haben inner-
politisch diese Revolution dadurch gewonnen,
daß wir kompromißlos geblieben sind. Und wir
werden unsere Stellung auch außenpolitisch in
der Welt nur dann festigen, wenn wir auf allen
diesen Prinzipien beharren und niemals welt-
anschaulich grundsätzliche Kompromisse machen.
Wir wissen heute, daß mit diesen Problemen,
mit Lenen wir in Deutschland gekämpft haben,
die wir in Deutschland innerlich überwunden
und äußerlich niedergerungen haben, noch än-
dere Staaten schwer zu kämpfen haben. Wir
sind der festen Ueberzeugung, daß, wenn auch
der Nationalsozialismus niemals Propaganda
im Auslande machen wird, die Tatsache, daß
er ein Beispiel gegeben hat, sich in der Welt-
geschichte nicht mehr streichen läßt.
Ansprachen -es
Reichsjugendsührers
DNB Erfurt, 3. Juni.
Der erste Tag des großen Thüringer Gautref-
fens in Erfurt, der Samstag, wurde mit einer
Kundgebung der HI abgeschlossen, auf der
Reichsjugendführer Baldur v. Schirach sprach.
Er wandte sich scharf dagegen, daß man der HI
Gottlosigkeit und Versuche zur Auflösung der
sittlichen Ordnung vorwerfe. Wenn die „Aus-
erkorenen" sagten, die HI sei ketzerisch, dann
müßte man ihnen antworten: Mit Euch mag
vielleicht die Kirche sein, aber mit uns ist Gott!
Der Deutschlandsender veranstaltete Sonntag-
vormittag eine deutsche Morgenfeier der HI,
mit der die Reihe der sonntäglichen Weihestun-
den, die die HI im Rundfunk gestaltet, eröffnet
wurde. Die Feier erhielt ihre besondere Bedeu-
tung durch eine richtungweisende Rede des
Reichsjugendführers über HI und Religiosität.
Reichsjugendführer Baldur v. Schirach sprach da-
bei u. a. im Sinne seiner Ausführungen in Er-
furt am Samstag. Er appellierte an das
Pflichtgefühl jener konfessioneller Jugendfllhrer,
die noch abseits ständen und teilte mit, daß er
gegen eine Reihe von Veuleumdern Straf-
anzeige stellen werde.
Boni Thüringer Gauparteitag
Dr. Goe-bels über
Volk und Kunst
DNB Weimar, 1. Juni
Rekchsminister Dr. Goebbels führte bei
der Kundgebung im Nationaltheater anläßlich
des Thüringer Gauparteitags u. a. aus:
Wir stehen jetzt nahe 2^ Jahre im Neubau¬
prozeß. Es ist allzu natürlich, daß der auf kul-
turellem Gebiet ähnlich wie auch im wirtschaft¬
lichen viel behutsamer vor sich gehen mußte, als
das auf anderen Gebieten der Fall ist. Die
deutsche Presse fanden wir in einem vollkom¬
men anarchischen Zustand vor. Jeder schrieb,
was er wollte, ohne Rücksicht auf die Interessen
und Lebensnotwendigkeiten des deutschen Volkes
zu nehmen. Man kann heute mit Kühnheit
behaupten, es gibt wieder eine deutsche Presse,
die Organ der deutschen öffentlichen Meinung
ist, und diese deutsche Presse wird von Deut-
fchen geschrieben, um die Interessen des deut¬
schen Volkes ganz allein zu verteten.
Aehnlich liegen die Dinge auf dem Gebiet des
Theaters. Das Theater hatte die innere
Verbindung mit den breiten Massen des Volks¬
tums vollkommen verloren. Von einer Volks¬
kunst konnte überhaupt nicht mehr die Rede
sein. Wir haben deshalb durch den Erlaß eines
ganz neuen und modern gesehenen Theaterge-'
setzes diese innere Beziehung zwischen Volk und
Theater, zwischen Theater und Volksführung
wiederhergestellt. Darüber hinaus hielten wir
es für heuchlerisch, der Kunst große grundsätz¬
liche Anregungen zu geben, ihr aber nicht die
geldlichen Mittel zur Verfügung zu stellen, um
diese Anregung nun in die Wirklichkeit zu über-
setzen. Durch die Einrichtung einer Reichs¬
dramaturgie haben wir eine Konzentrie¬
rung des geistigen Schaffens in Deutschland ein¬
zuleiten versucht-
Viel schwieriger lagen die Dinge auf dem Ge-
biet des Films. Er war in die Hände von
Geschäftsleuten geraten, die im Film nur ein
Eeschäftsobjekt sahen. Noch mehr als das
Theater hatte der Film die Nähe der Zeit und
die Nähe zum Volk verloren. Hier mußten wir
von Grund auf reformierend eingreifen. Durch
die Gründung der Reichsfilmkammer haben
wir eine neue Basis geschaffen. Wir haben auch
hier durch Einrichtung einer Reichsfilmdrama¬
turgie die geistigen Anregungen zu konzentrie¬
ren versucht, die von Seiten des Staates und
von Seiten der Bewegung aus an den Film
herangetragen werden sollen. Auf der anderen
Seite aber haben wir versucht, wenigstens in
einigen Standardwerken den Willen des neuen
Deutschlands auch filmkünstlerisch in Erschei¬
nung treten zu lassen Diese Standardwerke sind
in Arbeit, und wir erhoffen uns sehr viel da¬
von.
Viel leichter lagen die Dinge beim Rund¬
funk. Heute ist der Rundfunk das wichtigste
politische Aufklärungsinstrument, das die Re¬
gierung besitzt. Er ist heute im besten Sinne
des Wortes ein Volksfunk.
Ungleich viel schwieriger, wenn nicht am
allerschwierigsten, lagen die Dinge auf dem Ge-
biet der bildenden Kunst und der Mu¬
sik. Hier hatten sich der Kunstbolscheswismus
und die Atonalität breit gemacht, durch die die
deutschen Talente jahrelang unterdrückt und
mundtot gemacht wurden. Man braucht heute
nur im Dresdner Rathaus die sog. Schreckens¬
kammer zu besuchen, um festzustellen, welcher
Unfug in Deutschland seit 1918 gemalt und pla-
stisch dargestellt worden ist. Der Führer selbst
hat in seiner großen Kulturrede auf dem Wei-
marer Parteikongreß im Jahre 1933 erklärt,
daß die Fahnenträger von gestern nicht die
Fahnenträger von heute sein können. Anderer¬
seits aber mußten wir uns zur Wehr setzen ge-
gen den Ehrgeiz einer muffigen Reaktion, die
glaubte, daß der Nationalsozialismus ihre
Sache vertrete. Ich muß das hier in aller Deut-
lichkeit betonen. So scharf wir uns verwahren
gegen kulturbolschewistische Versuche, die sich
des Nationalsozialismus bedienen wollen, um
damit unter falscher Flagge ihre alten Schein-
ideale wieder in die Öffentlichkeit hineinzu¬
schmuggeln, ebenso energisch müssen wir uns
verwahren gegen muffig-reaktionäre Ehrgeiz¬
linge, die sich ungerufen an unsere Rockschösse
hängen, sich mit uns indentifizieren in der Hoff¬
nung, daß wir uns mit ihnen identifizieren
wollen. Der Nationalsozialismus ist eine mo¬
derne Lebensauffassung. So modern er in seinen
Ideen ist so modern müssen seine Formen sein,
in denen er seine Ideen zur Darstellung bringt.
Der Nationalsozialismus hat ebensowenig mit
Hypermodernismus zu tun, wie er zu tun hat
mit reaktionären Bestrebungen.
Das deutsche Schrifttum wurde sehr stark
vom Judentum repräsentiert. Auch hier haben
wir mitleidslos den geistigen Salonbolschewis¬
mus ausgeräumt. Die Tatsache, daß es uns schon
im Jahre 1934 und auch jetzt im Jahre 1935
möglich war, die großen Preise der Nation an
junge nationalsozialistische Dichter zu verleihen,
ist Beweis dafür, daß wir mit allen Hoffnungen
der dichterischen Zukunft entgegenschauen dür¬
fen.
Dr. Iriü vor -en
politischen Lettern
DNB Erfurt, 1. Juni
Reichsminister Dr. Frick hielt auf der Rie-
senkundgebung der Politischen Leiter eine Rede
rn der er nach einem Rückblick auf die Jahre
des Kampfes in Thüringen u a. ausführte:
Es nmrde schon in einer der vorausgegange-
nen Reden gesagt, daß mancher Parteigenosse
glaubte, daß es zu langsam gehe mit der natio-
nalsozialistischen Revolution, daß das Tempo
ein schnelleres sein müsse, daß radikalere Maß-
nahmen getroffen werden müßten. Deutsche
Volksgenossen! Ich warne vor den i5Mrozen-
- diese
der
an-
Geg-
Der persönliche Koni litt zwischen dem Führer
der ungarischen Kleinen Landwirtepartei, Tibor
I MME VM KMUMMMSLt MWM UZ
ürze
gelegt worden. Es gelang, eine endgültige unK
freundschaftliche Erledigung des Zwischenfalls M
erreichen.
*
Der brasilianische Bundespräsident Dr. Getuiio
Vargas hat mit seinem Gefolge Montevideo
wieder verlassen, um nach Rio de Janeiro zw
rückznk ehren.
gleichgültig gegenüberstanden. Nicht das Er-
heben möglichst radikaler Forderungen qualifi-
ziert zu einem echten Nationalsozialisten. Ich
behaupte, daß in diesen Leuten eine große Ge-
fahr liegt. Sie sind wirkliche Saboteure der
nationalsozialistischen Revolution. Wir selbst
wissen genau, daß noch große Probleme gelöst
werden müssen und daß wir vieles erst ange-
packt, aber noch nicht vollendet haben- Aber
wir wissen auch, daß Rom nicht an einem Tage
erbaut worden ist. So, wenig die Judenfrage
mit eingeworfenen Fensterscheiben gelöst werden
kann, so wenig läßt sich auch der Kirchenstreit
mit dem Polizeiknllppel lösen. Wir brauchen
zu all diesen Fragen Zeit. Das Wichtigste ist?
daß unsere Jugend im nationalsozialistischen
Geiste erzogen wird.
Ich sprach eben von der Kirche, es ist dies
eine schwierige innerpolitische Frage. Aber ich
darf Sie versichern, auch sie wird gelöst werden,
so oder so. Grundsätzlich möchte ich sagen: Par-
tei und Staat mischen sich nicht ein in Elau-
bensangelegenheiten. Es ist absolut das frideri-
zianische Rezept maßgebend, daß jeder nach
seiner Facon selig werden kann. Aber eifersüch-
tig werden wir darüber wachen, daß die Kirche
ihren Kirchenbezirk nicht überschreitet. Die
Aufgabe der Kirche ist die Seelsorge, nicht aber
ist es ihre Aufgabe, auf das politische Gebiet
überzugreifen. Hier werden wir unerbittlich
sein und je stärker unser Staat ist, desto weniger
werden auch solche Machtansprüche irgend einEn
Boden im deutschen Volke finden.
Man kann dem nationalsozialistischen Staat
nicht vorwerfen, daß er seinen Grundsatz in dem
Parteiprogramm vom Jahre 1920 untreu ge-
worden sei, der da lautet, daß die Partei ein-
tritt für ein positives Christentum. Der natio-
nalsozialistische Staat ist absolut bereit, mit den
christlichen Kirchen zusammenzuarbeiten, aber es
ist eine Selbstverständlichkeit, daß auch die Volks-
verbundenheit der Kirchen da sein muß, d. h.,
auch die Kirche muß sich volksverbunden fühlen
und darf niemals in einen Gegensatz zur natio-
nalsozialistischen Staatsführung kommen, denn
wenn sich die Kirche nicht volksverbunden fühlt,
dann besteht kein Grund mehr dafür, daß der
Staat noch in dem so engen Verhältnis zur
Kirche bleibt, wie das bisher der Fall ist. Das
bedeutet aber dann eine klare Scheidung von
Kirche und Staat-
Der Schuh -er
Schweizer Währung
DNB Vern, 4. Juni.
Das Eidgenössische Parlament trat heute z»
seiner ordentlichen Sommertagung zusammen-
Im Nationalrat gedachte Präsident
Schüpbach des Ergebnisses der Volksabstim-
mung. Er führte aus, Freunde und Gegner der
Vorlage haben das Volk zum Schutz unserer
Währung aufgerufen. Es kann deshalb mit
aller Sicherheit festgestellt werden, daß der
größte Teil des Schweizer Volkes entschlossen
ist, der Goldwährung treu zu bleiben und die
Regierung in dem Bestreben, die Währung mit
allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln zu
schützen, nach Kräften unterstützen wird. Von
dieser Entschlossenheit mögen alle diejenigen
Kenntnis nehmen, die unseren Franken als
Beute ihrer spekulativen Gelüste ausersehen
haben.
Dirnstag, dm L Kt«r 1V SS
3 648 763
530 035
176 973
123 085
Der Präsident der tschechoslowakischen Republik
hat die Liste der Mitglieder der neuen Regierung
gemäss dem Vorschlag des Vorsitzenden der Re-
gierung Math Petr genehmigt. Am Dienstag
nachmittag wird er von den Mitgliedern der
neuen Regierung den vorgeschriebenen Eid entge-
gennehmen.
Ter Führer und Reichskanzler hat den vom
Schwurgericht in Tilsit am 28. September 1934
wegen Mordes zum Tode verurteilten Dobels zu
lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt.
Der Kaiser von Abessinien ist von einer Be-
sichtigung der Grenzprovinzen in die Hauptstadt
zurückgekehrt.
*
Die Zahl der Todesopser der Ueberschwemmun«
gen und Tornados in den sechs westlichen Bun-
desstaaten hat bis jetzt 185 erreicht.
*
Ter Staatssekretär für Indien berichtete dsM
Umerhous über das Erdbeben in Britisch-B^lus*
sckistan.
Tie VernAttlungsvevhandlungen im Chueo-i
Konflikt sind am Sonntag Plötzlich MtteOPöHtt
Eine Rede Rosenbergs
DNB Erfurt, 2. Juni
Reichsleiter Alfred Rosenberg ging in seiner
Rede am Samstag auf dem großen Appell der
PO davon aus, daß die Kämpfe im vergangenen
Jahr nicht nachgelassen hätten. Es zeigt sich da,
so erklärte der Redner u. a., die Tatsache, daß
die Gruppen und Mächte, die sich machtpolirisch
mit dem nationalsozialistischen Staat abgefunden
haben, noch vorhanden sind und versuchen, die
Gedankenwelt, die diesen Staat gewonnen hat,
zu zersetzen und vielleicht die gesamte Welt auf
Irrwege zu leiten. Der große Umbruch unserer
Zeit besteht in der Ueberwindung des liberalen
Zeitalters. Eine einzigartige Tat ist es, daß
mit der nationalsozialistischen Revolution end-
lich ein für alle Mal das Mittelalter sein Ende
erreicht hat. Mit dem Zentrum fiel nicht nur
Vankfelertage in Danzig
Bankfeiertage in Danzig b
DRV Danzig, 4. Juni,
Die Pressestelle des Danziger Senats gibt bei
kannt:
„Veranlaßt durch tendenziöse Gerüchte hat sich
in den letzten Tagen ein Teil der Danziger Be-
völkerung beunruhigen lassen. Infolgedessen
fanden gestern (Montag) ungewöhnliche Dem«
senabzllge statt. Um einen geordneten Zahlungs-
verkehr weiter zu gewährleisten und Beruhigung
eintreten zu lassen, hat der Senat beschloßen,
einige Bankfeiertage gesetzlich festzulegen.
Hierzu wird heute (Dienstag) nachmittag um
18 Uhr der Präsident des Senats eine erläu-
ternde Erklärung abgeben. "
Die Erdbebenkatastrophe in Quetta
» Lahore, 3. Juni.
Die Bahnlinie Quetta—Sibi ist in der Nacht
zum Montag durch erneute Erdstöße vorüber-
gehend zerstört worden. Sie konnte zwar in
sechsstündiger Arbeit wieder hergestellt werden,
aber die andauernden leichteren Erdstöße lassen
befürchten, daß sie schließlich doch betriebsun-
fähig wird, vor allem im Hinblick auf die zahl-
reichen Brücken, über die die Bahn führt und
deren Wiederherstellung sehr zeitraubend sein
würde. ' .
Die Zahl der Flüchtlingszüge, die durch Sibi
kommen, hält immer noch an. Bisher haben
5000 Sibi durchfahren. Da in den Zügen zum
Teil auch Verwundete, Sterbende und Tote sich
befinden, weil die Flüchtlinge in ihrer Panik
ihre Angehörigen lieber unterwegs sterben las-
sen wollen, als noch einen Augenblick länger in
dem gefürchteten Quetta zu bleiben, ist der
Geruch in den Zügen entsetzlich- Hinzu kommt
nach, daß von Sibi ab die Schattentemperaturen
nirgends unter 45 Grad Celsius sind und die
Bahnstrecke durch eine völlig schattenlose Wüste
führt.
Von den Behörden wird größter Wert darauf
gelegt, die Berichte von Cholera und anderen
Epidemien in Quetta als glatte Erfindungen
zu brandmarken . Ebenso werden auch die Be-
hauptungen von einer Ueberflutung der Stadt
und von zahlreichen Erschießungen als unwahr
bezeichnet.
Der Anschlag auf den uruguayischen Staats-
präsidenten
DNB. Montevideo, 4. Juni.
Staatspräsident Terra, auf den am Sonntag
ein Anschlag verübt wurde, hat die Nacht auf
Montag gut verbracht. Seine Verwundung ist
völlig ungefährlich. Es handelt sich nur um eme
oberflächliche Fleischwunde. Das Verhör des
Täters dauerte die ganze Nacht bis zum frühen
Morgen. Der Täter gab an, er habe Terra le-
diglich einschüchtern wollen, damit er von fernem
Amt zurücktrete. Die Zeitungen „El Dia, „Ct
Plata Lronicas" und „Uruguay" durften auf
Anordnung der Polizei am Montagmorgen
nicht erscheinen. Die Festlichkeiten zu Ehren der
brasilianischen Gäste nahmen ihren Fortgang.
Bundespräsident Vargas nahm am Nachmittag
an einer Truppenparade teil.
Rachwuchsverglitimg bei 12800«
Ehestanbsbarlehenempsängern
NDZ. Berlin, 3. Juni.
Die Entwicklung der Ausgabe von Ehestands-
darlehen war nach den Feststellungen des Stati-
stischen Reichsamtes im ersten Vierteljahr 1935
weiterhin günstig. Besonders erfreulich ist, daß
die Zahl der Geburten in Ehen, denen Dar-
lehen gewährt waren, während des ganzen Vier-
teljahres größer war als die Zahl der ausge-
zahlten Ehestandsdarlehen. Insgesamt wurden
im Berichtsvierteljahr 34 5 60 Ehestandsdarlehen
an neuverheiratete Ehepaare ausgezahlt. In
38 904 Fällen wurden Erlasse von Darlehens-
beträgen für lebendgeborene Kinder gewährt.
Zugleich teilt laut NDZ das Reichsamt mit,
daß im Rahmen der mehr als 400 000 Ehestands-
darlehen, die von August 1933 bis Ende März
1935 ausgezahlt worden sind, in 182 475 Fällen
Darlehenserlasse für lebendgeborene Kinder ge-
währt werden konnten. Da der Nachlaß für
jedes in der Ehe lebend geborene Kind 25 v. H.
des ursprünglichen Darlehensbetrages beträ'gt,
liegt hier also, selbst wenn man die Durch-
schnittshöhe des Darlehens mit nur 500 Mark
annimmt, ein erhebliches Millionengeschenk des
Reiches an die Neuverheirateten bzw. zugunsten
der neuen Reichsbllrger vor. Uebrigens wird
jetzt wieder bei Vorliegen der sonstigen Vor-
aussetzungen das Ehestandsdarlehen bis zu einem
Betrage von 1 MO Mark gewährt. Die Entschei-
dung über die Höhe im Einzelfall liegt bei den
Finanzämtern.
tigen Nationalsozialisten. Wenn 5
Leute ansehen, so findet man oft
Zeit des Kampfes nicht in unsere
dern sondern daß sie da entweder e
.WL.SRM.M-. tzS
Sie Zahl brr Shrenkreuzverlelhimgen
Berlin, 3. Juni.
Wie das Reichs- und preußische Ministerium
des Innern mitteilt, sind bis Ende März 1935
an Ehrenkreuzen des Weltkrieges verliehen
worden:
für Frontkämpfer
für Kriegsteilnehmer
für Witwen
für Eltern
Die Gesamtzahl der bis Ende März 1935 ver-
liehenen Ehrenkreuze beträgt hiernach 4 548 856.
Deutschlands Shefcheldungsbllanz 1SZZ
Vierjähriger Bestand als kritischste Periode
NDZ. Berlin, 3. Juni.
Nach der vom Statistischen Reichsamt soeben
vorgelegten Uebersicht über die Ehescheidungen
in Deutschland im Jahre 1933 wurden, wie das
NDZ meldet, im Berichtsjahr insgesamt 42 485
Ehen gerichtlich geschieden. Die Scheidungs-
gründe sind für 42 217 dieser Scheidungen ge-
meldet worden. Am häufigsten wurde als Schei-
dungsgrund wieder Verletzung der ehelichen
Pflichten nach § 1568 BGB genannt. Dieser
Paragraph kam, zum Teil in Verbindung mit
anderen Paragraphen, bei 27 874 oder 66 v. H.
der Ehescheidungen zur Anwendung, während
er z. V. 1913 nur 7 680 oder 46,8 v. H. Schei-
dungsurteilen zu Grunde lag. Wegen Ehebruchs
wurden 1933 insgesamt 14 865 Ehen geschieden,
das sind 32,5 v. H- der Ehescheidungen gegen 55
v. H. im Jahre 1913. Ehebruch ist also als Schei-
dungsgrund gegenüber der Vorkriegszeit be-
trächtlich zurückgegangen. Im Berichtsjahr wur-
den nur 1 074 Ehen wegen böswilligen Verlas-
sens geschieden, während es 1913 noch 1698
waren. Dagegen haben die Ehescheidungen wegen
Geisteskrankheit eines Ehegatten von 373 im
Jahre 1913 auf 706 Fälle im Jahre 1934 zuge-
nommen. Wegen Lebensnachstellung waren 1913
42 Ehen geschieden worden, 1933 nur noch 24.
93 der 1933 geschiedenen Ehen waren im glei-
chen Jahre erst gegründet worden. Von den
durchschnittlich ein Jahr alten Ehen wurden
1035 geschieden. Bei den zwei Jahre alten Ehen
belief sich die Scheidungsziffer auf 2 384: sie stieg
bei den drei Jahre alten Ehen auf 3 221 oder
59,4 auf 10 000 der am 16. Juni 1933 bestande-
nen Ehen. Als kritischstes Ehealter erwies sich
die vierjährige Ehedauer. Von den vier Jahre
bestehenden Ehen wurden 3 533 bezw. 63,5 auf
10 000 der am 16. 6. 1933 bestandenen Ehen ge-
schieden. Fast die Hälfte aller geschiedenen Ehen
war kinderlos. Im einzelnen stand an der Spitze
der Scheidungsziffern das Land Hamburg, dann
eine politische Partei, sondern fiel auch dis
Staatsauffassung des 15. und 13. Jahrhunderts.
Die Tatsache, daß die Führer des vergangenen
Systems mit jüdischen Schiebern und Landes-
verrätern gemeinsam Deutschland beherrscht
haben, wird ein Schandmal für alle kommenden
Jahrzehnte und Jahrhunderte darstellen, und
wir haben die Pflicht, dafür zu sorgen, daß
Deutschland diese Tatsachen niemals vergißt.
Das Zentrum als politische Partei hatte sich
mit diesen Volksfeinden verbunden und hatte so
einen inneren charakterlichen Korruptionsverfall
eingeleitete, und was wir in diesen Wochen an
furchtbaren Prozessen erlebten und was wir bis
Weihnachten noch erleben werden, das zeigt,
daß sich diese Korruption von der politischen
Seite aus tatsächlich weiter hineingefressen hat,
als es viele für möglich gehalten haben- Es
mag sein, daß hier und da in Deutschland im
vergangenen Jahr eine Stimme der Schwäche
laut geworden ist, daß mancher sich sagte, muß
das sein, daß diese Auseinandersetzung kam.
Und da haben wir zu sagen: Jawohl, das muß
sein, denn wenn man als revolutionäre Bewe-
gung einem ganzen Jahrhundert den Kampf an-
sagt, dann ist es selbstverständlich, daß jene die
einmal herrschten, angegriffen werden und daß
der Kampf bis zum Schluß weitergeführt wird.
Und der Kampf ist deshalb gut, weil er in un-
seren Reihen selbst die Besinnung vertiefen und
die Spreu herausfegen wird. Wir haben inner-
politisch diese Revolution dadurch gewonnen,
daß wir kompromißlos geblieben sind. Und wir
werden unsere Stellung auch außenpolitisch in
der Welt nur dann festigen, wenn wir auf allen
diesen Prinzipien beharren und niemals welt-
anschaulich grundsätzliche Kompromisse machen.
Wir wissen heute, daß mit diesen Problemen,
mit Lenen wir in Deutschland gekämpft haben,
die wir in Deutschland innerlich überwunden
und äußerlich niedergerungen haben, noch än-
dere Staaten schwer zu kämpfen haben. Wir
sind der festen Ueberzeugung, daß, wenn auch
der Nationalsozialismus niemals Propaganda
im Auslande machen wird, die Tatsache, daß
er ein Beispiel gegeben hat, sich in der Welt-
geschichte nicht mehr streichen läßt.
Ansprachen -es
Reichsjugendsührers
DNB Erfurt, 3. Juni.
Der erste Tag des großen Thüringer Gautref-
fens in Erfurt, der Samstag, wurde mit einer
Kundgebung der HI abgeschlossen, auf der
Reichsjugendführer Baldur v. Schirach sprach.
Er wandte sich scharf dagegen, daß man der HI
Gottlosigkeit und Versuche zur Auflösung der
sittlichen Ordnung vorwerfe. Wenn die „Aus-
erkorenen" sagten, die HI sei ketzerisch, dann
müßte man ihnen antworten: Mit Euch mag
vielleicht die Kirche sein, aber mit uns ist Gott!
Der Deutschlandsender veranstaltete Sonntag-
vormittag eine deutsche Morgenfeier der HI,
mit der die Reihe der sonntäglichen Weihestun-
den, die die HI im Rundfunk gestaltet, eröffnet
wurde. Die Feier erhielt ihre besondere Bedeu-
tung durch eine richtungweisende Rede des
Reichsjugendführers über HI und Religiosität.
Reichsjugendführer Baldur v. Schirach sprach da-
bei u. a. im Sinne seiner Ausführungen in Er-
furt am Samstag. Er appellierte an das
Pflichtgefühl jener konfessioneller Jugendfllhrer,
die noch abseits ständen und teilte mit, daß er
gegen eine Reihe von Veuleumdern Straf-
anzeige stellen werde.
Boni Thüringer Gauparteitag
Dr. Goe-bels über
Volk und Kunst
DNB Weimar, 1. Juni
Rekchsminister Dr. Goebbels führte bei
der Kundgebung im Nationaltheater anläßlich
des Thüringer Gauparteitags u. a. aus:
Wir stehen jetzt nahe 2^ Jahre im Neubau¬
prozeß. Es ist allzu natürlich, daß der auf kul-
turellem Gebiet ähnlich wie auch im wirtschaft¬
lichen viel behutsamer vor sich gehen mußte, als
das auf anderen Gebieten der Fall ist. Die
deutsche Presse fanden wir in einem vollkom¬
men anarchischen Zustand vor. Jeder schrieb,
was er wollte, ohne Rücksicht auf die Interessen
und Lebensnotwendigkeiten des deutschen Volkes
zu nehmen. Man kann heute mit Kühnheit
behaupten, es gibt wieder eine deutsche Presse,
die Organ der deutschen öffentlichen Meinung
ist, und diese deutsche Presse wird von Deut-
fchen geschrieben, um die Interessen des deut¬
schen Volkes ganz allein zu verteten.
Aehnlich liegen die Dinge auf dem Gebiet des
Theaters. Das Theater hatte die innere
Verbindung mit den breiten Massen des Volks¬
tums vollkommen verloren. Von einer Volks¬
kunst konnte überhaupt nicht mehr die Rede
sein. Wir haben deshalb durch den Erlaß eines
ganz neuen und modern gesehenen Theaterge-'
setzes diese innere Beziehung zwischen Volk und
Theater, zwischen Theater und Volksführung
wiederhergestellt. Darüber hinaus hielten wir
es für heuchlerisch, der Kunst große grundsätz¬
liche Anregungen zu geben, ihr aber nicht die
geldlichen Mittel zur Verfügung zu stellen, um
diese Anregung nun in die Wirklichkeit zu über-
setzen. Durch die Einrichtung einer Reichs¬
dramaturgie haben wir eine Konzentrie¬
rung des geistigen Schaffens in Deutschland ein¬
zuleiten versucht-
Viel schwieriger lagen die Dinge auf dem Ge-
biet des Films. Er war in die Hände von
Geschäftsleuten geraten, die im Film nur ein
Eeschäftsobjekt sahen. Noch mehr als das
Theater hatte der Film die Nähe der Zeit und
die Nähe zum Volk verloren. Hier mußten wir
von Grund auf reformierend eingreifen. Durch
die Gründung der Reichsfilmkammer haben
wir eine neue Basis geschaffen. Wir haben auch
hier durch Einrichtung einer Reichsfilmdrama¬
turgie die geistigen Anregungen zu konzentrie¬
ren versucht, die von Seiten des Staates und
von Seiten der Bewegung aus an den Film
herangetragen werden sollen. Auf der anderen
Seite aber haben wir versucht, wenigstens in
einigen Standardwerken den Willen des neuen
Deutschlands auch filmkünstlerisch in Erschei¬
nung treten zu lassen Diese Standardwerke sind
in Arbeit, und wir erhoffen uns sehr viel da¬
von.
Viel leichter lagen die Dinge beim Rund¬
funk. Heute ist der Rundfunk das wichtigste
politische Aufklärungsinstrument, das die Re¬
gierung besitzt. Er ist heute im besten Sinne
des Wortes ein Volksfunk.
Ungleich viel schwieriger, wenn nicht am
allerschwierigsten, lagen die Dinge auf dem Ge-
biet der bildenden Kunst und der Mu¬
sik. Hier hatten sich der Kunstbolscheswismus
und die Atonalität breit gemacht, durch die die
deutschen Talente jahrelang unterdrückt und
mundtot gemacht wurden. Man braucht heute
nur im Dresdner Rathaus die sog. Schreckens¬
kammer zu besuchen, um festzustellen, welcher
Unfug in Deutschland seit 1918 gemalt und pla-
stisch dargestellt worden ist. Der Führer selbst
hat in seiner großen Kulturrede auf dem Wei-
marer Parteikongreß im Jahre 1933 erklärt,
daß die Fahnenträger von gestern nicht die
Fahnenträger von heute sein können. Anderer¬
seits aber mußten wir uns zur Wehr setzen ge-
gen den Ehrgeiz einer muffigen Reaktion, die
glaubte, daß der Nationalsozialismus ihre
Sache vertrete. Ich muß das hier in aller Deut-
lichkeit betonen. So scharf wir uns verwahren
gegen kulturbolschewistische Versuche, die sich
des Nationalsozialismus bedienen wollen, um
damit unter falscher Flagge ihre alten Schein-
ideale wieder in die Öffentlichkeit hineinzu¬
schmuggeln, ebenso energisch müssen wir uns
verwahren gegen muffig-reaktionäre Ehrgeiz¬
linge, die sich ungerufen an unsere Rockschösse
hängen, sich mit uns indentifizieren in der Hoff¬
nung, daß wir uns mit ihnen identifizieren
wollen. Der Nationalsozialismus ist eine mo¬
derne Lebensauffassung. So modern er in seinen
Ideen ist so modern müssen seine Formen sein,
in denen er seine Ideen zur Darstellung bringt.
Der Nationalsozialismus hat ebensowenig mit
Hypermodernismus zu tun, wie er zu tun hat
mit reaktionären Bestrebungen.
Das deutsche Schrifttum wurde sehr stark
vom Judentum repräsentiert. Auch hier haben
wir mitleidslos den geistigen Salonbolschewis¬
mus ausgeräumt. Die Tatsache, daß es uns schon
im Jahre 1934 und auch jetzt im Jahre 1935
möglich war, die großen Preise der Nation an
junge nationalsozialistische Dichter zu verleihen,
ist Beweis dafür, daß wir mit allen Hoffnungen
der dichterischen Zukunft entgegenschauen dür¬
fen.
Dr. Iriü vor -en
politischen Lettern
DNB Erfurt, 1. Juni
Reichsminister Dr. Frick hielt auf der Rie-
senkundgebung der Politischen Leiter eine Rede
rn der er nach einem Rückblick auf die Jahre
des Kampfes in Thüringen u a. ausführte:
Es nmrde schon in einer der vorausgegange-
nen Reden gesagt, daß mancher Parteigenosse
glaubte, daß es zu langsam gehe mit der natio-
nalsozialistischen Revolution, daß das Tempo
ein schnelleres sein müsse, daß radikalere Maß-
nahmen getroffen werden müßten. Deutsche
Volksgenossen! Ich warne vor den i5Mrozen-
- diese
der
an-
Geg-
Der persönliche Koni litt zwischen dem Führer
der ungarischen Kleinen Landwirtepartei, Tibor
I MME VM KMUMMMSLt MWM UZ
ürze
gelegt worden. Es gelang, eine endgültige unK
freundschaftliche Erledigung des Zwischenfalls M
erreichen.
*
Der brasilianische Bundespräsident Dr. Getuiio
Vargas hat mit seinem Gefolge Montevideo
wieder verlassen, um nach Rio de Janeiro zw
rückznk ehren.
gleichgültig gegenüberstanden. Nicht das Er-
heben möglichst radikaler Forderungen qualifi-
ziert zu einem echten Nationalsozialisten. Ich
behaupte, daß in diesen Leuten eine große Ge-
fahr liegt. Sie sind wirkliche Saboteure der
nationalsozialistischen Revolution. Wir selbst
wissen genau, daß noch große Probleme gelöst
werden müssen und daß wir vieles erst ange-
packt, aber noch nicht vollendet haben- Aber
wir wissen auch, daß Rom nicht an einem Tage
erbaut worden ist. So, wenig die Judenfrage
mit eingeworfenen Fensterscheiben gelöst werden
kann, so wenig läßt sich auch der Kirchenstreit
mit dem Polizeiknllppel lösen. Wir brauchen
zu all diesen Fragen Zeit. Das Wichtigste ist?
daß unsere Jugend im nationalsozialistischen
Geiste erzogen wird.
Ich sprach eben von der Kirche, es ist dies
eine schwierige innerpolitische Frage. Aber ich
darf Sie versichern, auch sie wird gelöst werden,
so oder so. Grundsätzlich möchte ich sagen: Par-
tei und Staat mischen sich nicht ein in Elau-
bensangelegenheiten. Es ist absolut das frideri-
zianische Rezept maßgebend, daß jeder nach
seiner Facon selig werden kann. Aber eifersüch-
tig werden wir darüber wachen, daß die Kirche
ihren Kirchenbezirk nicht überschreitet. Die
Aufgabe der Kirche ist die Seelsorge, nicht aber
ist es ihre Aufgabe, auf das politische Gebiet
überzugreifen. Hier werden wir unerbittlich
sein und je stärker unser Staat ist, desto weniger
werden auch solche Machtansprüche irgend einEn
Boden im deutschen Volke finden.
Man kann dem nationalsozialistischen Staat
nicht vorwerfen, daß er seinen Grundsatz in dem
Parteiprogramm vom Jahre 1920 untreu ge-
worden sei, der da lautet, daß die Partei ein-
tritt für ein positives Christentum. Der natio-
nalsozialistische Staat ist absolut bereit, mit den
christlichen Kirchen zusammenzuarbeiten, aber es
ist eine Selbstverständlichkeit, daß auch die Volks-
verbundenheit der Kirchen da sein muß, d. h.,
auch die Kirche muß sich volksverbunden fühlen
und darf niemals in einen Gegensatz zur natio-
nalsozialistischen Staatsführung kommen, denn
wenn sich die Kirche nicht volksverbunden fühlt,
dann besteht kein Grund mehr dafür, daß der
Staat noch in dem so engen Verhältnis zur
Kirche bleibt, wie das bisher der Fall ist. Das
bedeutet aber dann eine klare Scheidung von
Kirche und Staat-
Der Schuh -er
Schweizer Währung
DNB Vern, 4. Juni.
Das Eidgenössische Parlament trat heute z»
seiner ordentlichen Sommertagung zusammen-
Im Nationalrat gedachte Präsident
Schüpbach des Ergebnisses der Volksabstim-
mung. Er führte aus, Freunde und Gegner der
Vorlage haben das Volk zum Schutz unserer
Währung aufgerufen. Es kann deshalb mit
aller Sicherheit festgestellt werden, daß der
größte Teil des Schweizer Volkes entschlossen
ist, der Goldwährung treu zu bleiben und die
Regierung in dem Bestreben, die Währung mit
allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln zu
schützen, nach Kräften unterstützen wird. Von
dieser Entschlossenheit mögen alle diejenigen
Kenntnis nehmen, die unseren Franken als
Beute ihrer spekulativen Gelüste ausersehen
haben.