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Dirnstag, den 2S. Jnni 1938

Nr. U,1


ob durch die starke Flugzeugsicherung, die von
den Flugzeugträgern ausging, die Untersee-
boote — um einen fachmännischen Ausdruck zu
gebrauchen —unter Wasser gedrückt worden sind.
In dieser Beziehung würde das Flugzeug als
Gegengift gegen U-Boote bei den Manövern gut
gearbeitet haben. Für die Ueberfahrt brauchte
die Flotte die Zeit vom 3. bis 12. Mai. Der
Flug von 46 Riesenflugbooten, die, zur „schwar-
zen" Flotte kommandiert, von Hawai nach den
Midway-Jnseln, 1323 Seemeilen, unternommen
wurde, hatte sehr stark unter schlechtem Wetter
zu leiden. Es mutzte, etwa auf der halben
Strecke, eine Zwischenlandung auf der kleinen
Laguneninsel French Frigate Shoal vorgenom-
men werden.
Ob die Frage „Kann ein Angreifer, der sich
in Besitz der Midway-Jnseln gesetzt hat, mik
Aussicht auf Erfolg einen Massen-Luftangriff
auf Haway unternehmen?" bei den Manövern
bejaht oder verneint worden ist, kann aus den
bisherigen Berichten nicht entnommen werden.
Nach dem Signal „Manöver sind beendet" ver-
sammelten sich die gesamten Streitkräfte in dem
inneren Hafen von Pearl Harbour, der tatsäch-
lich für die rund 200 Kriegsschiffe vollkommen
ausreichte. Nur die großen Flugzeugträger
„Lexington" und „Saratoga" ankerten auf
Rhede. Es wäre verfrüht, auf Grund der bisher
vorliegenden Meldungen bindende Schlüsse nach
der einen oder anderen Richtung zu ziehen. Nur
eins scheint aus den Manövern hervorzugehen,
daß nämlich der Krieg in dem ungeheuren See-
raum des Großen Ozeans mit seinen unüberseh-
baren Naturgewalten für jeden Kriegführenden
fei es Angreifer oder Verteidiger, mit den größ-
ten Schwierigkeiten mannigfachster Art ver-
knüpft fein wird.
Das neue südslawische Kabinett
DNB. Belgrad, 24. Juni.
Wie verlautet, ist die süd 'awische Regierungs-
krise beendet. Der bisherige Finanzminister Sto-
jadinowitsch stellte im Laufe des Montag vor-
mittag die neue Regierung zusammen. Die Ver-
eidigung des Kabinetts soll noch in den Mit-
tagsstunden vorgenommen werden. Obwohl eine
amtliche Liste noch nicht bekannt ist, wird in gut
unterrichteten Kreisen folgende Zusammensetzung
genannt: Ministerpräsident und Außenminister
Stojadinowitsch, Kriegsminister General
Zifkowitfch, Handelsminister oder Land-
wirLschaftsminister Dr. Spaho, Innenminister
oder Verkehrsminister Dr. Koroschetz. Die
kroatischen Fachminister, die schon dem Kabinett
Jeftitsch angehört hatten, bleiben auf ihren
Posten.
Aus der Zusammensetzung des Kabinetts ist
zu ersehen, daß dem neuen Ministerpräsidenten
die seit langem erstrebte Erweiterung der Grund-
lagen gelang, auf die sich die Regierung im
Volke stützen wollte. Stojadinowitsch selbst
stammt aus den Reihen der ehemaligen serbi-
schen radikalen Partei, in der er eine führende
Rolle spielte, während Dr. Koroschetz Führer der
slowenischen Volkspartei und Dr. Spaho Führer
der bosnischen Muselmanen ist. Aus den Reihen
dieser ehemaligen Parteien sind auch noch andere
bekannte Politiker im neuen Kabinett vertreten.
Rust in Koblenz
DNB Koblenz, 24. Juni.
In Koblenz fand am Samstag und Sonntag
das Treffen des Westmarkgaues Koblenz/Trier-
Birkenfeld statt. Die Tagung wurde am Sams-
tag mit einer Kundgebung des Amtes
für Erzieher eröffnet. Die Erzieher Les
WestmarHaues und viele tausend HJ-Führer
und BdM-Führerinnen hatten sich zu dieser
Kundgebung eingefunden.
Minister Rust legte die gewaltige Zukunsts-
aufgabe der Jugend dar, die das Vermächtnis
des Führers zu übernehmen und zu wahren
habe.
Den früheren Gegner des Nationalsozialis-
mus, so führte der Minister weiter aus, hätten
wenigstens Parole gegen Parole gesetzt. Dem-
gegenüber sei es Msurdität, wenn man heute
im Rheinland der Parole des Nationalsozia-
lismus den Ruf ,^Heil unserem Führer Jesus
Christus" entgegenstelle. Man vergreife sich
dadurch nicht nur an Deutschland, sondern auch
an Gott. Christus habe gesagt: „Mein Reich
ist nicht von dieser Welt." Der Führer aber
habe auf seine Fahne geschrieben: „Für Frei-
heit und Brot". Es könne doch niemand daran
zweifeln, daß diese beiden Prinzipien in abso-
lut verschiedenen Richtungen lägen und nichts
miteinander zu tun hätten. Wir wollen, so
betonte der Minister, den Kulturkampf nicht,
denn Deutschland hat dadurch nichts zu gewin-
nen, sondern nur unendlich viel zu verlieren.
Diejenigen, die ein Interesse am Kulturkampf
haben, sind verbrüdert mit denen, die früher ein
Interesse am Klassenkampf hatten-
Wir sind für Frieden und Gleichberechtigung.
Euch die Kirchen, uns die Sportplätze und Ko-
lonnen und niemanden sonst. Ich wende mich
an die Vertreter der Kirchen, die Bischöfe, und
frage sie noch einmal, ob sie mit mir Zusammen-
arbeiten wollen.
Zum Schluß-seiner Ausführungen richtet der
Minister an. die Versammelten den Appell:
„Betet in Euren Kirchen, aber kämpft unter
unseren Fahnen!"

Der „Reichsmark", das Organ der sogenannten
„Deutschen Glaubensbewegung" rückt jetzt in
einem Leitartikel von dem viel erörterten An-
spruch, nach dem die Bewegung des Grafen Re-
ventLoW als „dritte Konfession" gelten sollte, ah
Md verzichtet ausdrücklich auf „Titel und Wesen
einer Konfession",

Geburtenrückgang
Sin ernster Hinweis de- Reichsführers der SS Heinrich Himmler

Als um die Wende 1927/28 Richard Korherrs
Mahnschrift „Geburtenrückgang" erschien, da er-
regte sie bis weit über Deutschland hinaus Auf-
sehen. Entgegen überspitzten oder falsch gesehe-
nen Bevölkerungstheorien angelsächsischer Ge-
lehrter hatte Korherr den Sprung mitten in die
Welt der Tatsachen gewagt und die wirklichen
Probleme klargestellt. Die volksformende und
damit staatspolitische Bedeutung dieser neuen
und grundsätzlichen Art der Problembehandlung
mußte in erster Linie somit Staatsführern auf-
fallen- In Italien führte dies sogar dazu, daß
Mussolini die Schrift persönlich aus der deut-
schen in die italienische Sprache übersetzte und
mit einem Vorwort versah.
Wie wäre es anders denkbar, als daß das
nationalsozialistische Deutschland die Schrift Kor-
herrs nunmehr neu ins Licht des Tages rückt?
Schon 1933 drückte Reichsminister Dr. Hans
Frank den Wunsch aus, „daß diese Schrift in
die Hand jedes Deutschen kommt." Anfang 1935
wies der Präsident der Deutschen Akademie,
Professor Karl Haushofer, auf den tieferen
Sinn der Schrift hin. Soeben ist nun im Ver-
lag der „Süddeutschen Monatshefte" (München)
die 3. Auflage mit einem Geleitwort von Reichs-
führer der SS. Heinrich Himmler erschienen.
Der Reichssührer SS. betont die hohe Bedeu-
tung der Schrift gerade für die Gegenwart und
drückt sie nicht nur seiner SS. in die Hand, son-
dern legt ihr gründliches Studium auch allen
Nationalsozialisten und deutschen Volksgenossen
ans Herz.
Die Schrift wirkt innerlichst überzeugend für
die nationalsozialistische Bevökterungspolitik. Die
Theorie des Malthus wird widerlegt, das
Hauptproblem — nicht die Fragen um Ueber-
völkerung und Nahrungsspielraum, sondern die
Frage der Erhaltung der Zahl — in den Vor-
dergrund gestellt: „Die wichtigere Frage ist
heute die, ob die abendländische Fruchtbarkeit
ausreichen wird, um uns so stark zu erhalten,
daß wir unseren „Nahrungchpielraum" gegen
jene zu verteidigen vermögen, die ihre Hand
nach ihm ausstrecken." Darüber hinaus bringt
die Geburtenbeschränkung die Gefahr des geisti-
gen, wirtschaftlichen, sozialen und nicht zuletzt
politischen Verfalls und Untergangs mit sich. In
einer erschütternden Reihe rollt die Spätzeit
einer hohen Kultur der Vergangenheit nach der
anderen mit ihrem inneren Verfall und schließ-
lichen Ende durch die Geburtenbeschränkung vor
uns ab. Es handelt sich dabei nicht um eine
Notwendigkeit, sondern um eine Art freiwillige

— zumindest duldende — Selbstvernichtung. Ge-
rade die Besten, das wertvollste Blut, stirbt zu-
erst dahin und überläßt das Erbe der rassischen
Minderwertigkeit, bis auch sie versinkt und das
Land verödet und die Städte Zusammenstürzen,
wie in Babylonien, Nordafrika, Nucatan, oder
von außen junge Völker einbrechen, wie die Ger-
manen ins verfallende Römerreich. Die Ver-
gangenheit gibt uns eine ernste Lehre. Auch das
heutige Abendland, und in seinem Herzen
Deutschland, ist immer schwerer vom Geburten-
rückgang befallen worden. Die Tragödie der
vergangenen Kulturen beginnt sich im Abend-
land zu wiederholen. Somit stehen wir heute
an einer entscheidenden Wende, zur Umkehr oder
zur einstweiligen Fristung mit schließlichem
Untergang. Der Geburtenrückgang, in den gro-
ßen Zusammenhängen des Lebens betrachtet, wie
Korherr es tut, ist damit das entscheidende Pro-
blem unserer Zeit.
Korherr zeigt all die negativen, zerstörenden
Einwirkungen der städtischen Zivilisation mit
ihrer Wurzellosigkeit, mit ihrem unbewußt und
unbemerkt immer lebensschwächer werdenden
Menschentum, mit ihrer Häufung der Selbst-
morde, und im gleichen Stile des Rasseselbst-
mordes, der Kinderlosigkeit. In immer breite-
ren Strömen dringt mit der Verkehrsentwick-
lung diese neue Einstellung des Städters zum
Kinde aufs Land hinaus und hat den Bauern
sogar zum Großteil „aufgeklärt". Deutschland
hat von 1871 bis 1933 den größten Geburten-
rückgang im Abendland erlebt und steht neben
einigen nordischen Staaten an der Spitze der
Geburtenbeschränkung. Erst die nationalsoziali-
stische Bevölkerungspolitik hat den großen
Schritt zur Besserung gebracht. Die Folgen und
; Begleiterscheinungen dieses völkischen Verfalls,"
! die Landflucht, die Entvölkerung und Verödung
des Landes in allen Staaten Mittel- und West-
europas, den Niedergang der weißen Rasse,
zeichnet der Verfasser mit gewaltigem Zahlen-
material. Rettung sieht Kotherr nur in einer
starken Bevölkerungspolitik, die nicht zuerst mit
äußeren Mitteln arbeitet, sondern den Lebens-
willen, den Willen zum Kinde mit seelisch-
ideeller Beeinflussung stärkt, und die noch be-
stehende Fruchtbarkeit, vor allem auf dem Lande,
zu erhalten sucht. Keine Mittel und Wege dür-
fen hier gescheut werden, wo es um Sein oder
Nichtsein der Nation geht. Denn „nicht der
Reichtum an Geld und Maschinen, sondern der
an Menschen macht ein Volk wirklich reich. Was
helfen im Kampf der Völker alle Siege, die nicht
zugleich Eeburtensiege sind?"

Gor,kg aas dem Hesselberg
Das Wunder der Auferstehung des deutschen Volkes

DNB Auf dem Hesselberg, 23. Juni
Am Sonntag eröffnete der Stellvertretende
Gaupropagandaleiter Schüller den Fran-
ke n t a g 1935.
Um 15.30 Uhr traf die Wagenkolonne Les
Ministerpräsidenten Göring, der am Sonn-
tag vormittag mit seiner Gemahlin in Rothen-
burg eingetrofsen war, mit Gauleiter Streicher
, auf dem Hesselberg ein Der stellvertretende
Gaupropagandaleiter Schüller meldete, daß sich
200 000 Volksgenossen auf dem Berg versam-
melten hatten.
Frankenführer Streicher erinnerte oaran,
wie früher die Nationalsozialisten durch staat-
liche Macht auch vom Besuch des Hesselberges
abgehalten worden sind An dem politischen
Himmel steige eine neue Morgenröte auf. Nicht
bloß die Kriegsteilnehmer sollten sich die Hän-
de reichen: sondern die Völker müßten bereit
sein, jetzt endlich Frieden zu machen. Das eng-
lische Volk sei bereit zum Frieden. Nur der
Jude sei es, der den Frieden nicht wolle.
Eine als East auf dem Hesselberg erschienene
Engländerin gab dann der Verbunden-
heit mit dem deutschen Volk und dem Kamps
Julius Streichers Ausdruck-
Ministerpräsident Göring führte hierauf
in seiner oft von Beifallsstürmen unterbroche-
nen Rede u. a.'aus:
Dieser Hesselberg war bereits in grauer Vor-
zeit ein Kultplatz, aus dem das Volk zu einem
Feiertag im hohen Sinne des Wortes zusam-
menströmte. Wenn wir uns heute wieder hier
versammeln, so deshalb, weil wir den Anschluß
an die Zeit unserer germanischen Vorfahren
gefunden haben, an das Blut, das uns wieder
hineinhören ließ in die Vorzeit, um die Kraft
zu gewinnen für die großen Aufgaben, die uns
in der Zukunft gestellt sind. Herausgerissen aus
dem Alltag kann man hier die geheimnisvollen
Stimmen des Blutes hören, und das ist das
Große und Eigenartige an solchen Kultstätten,
daß hier die Geschichte der Väter zu uns spricht
und uns ermahnt, daß auch wir ein starkes
Geschlecht werden, um die Verantwortung zu
tragen, die uns als Bindeglied in der Kette
der Geschlechter auserlegt wurde.
Wenn hier auf einer solch alten Kultstätte
Sonnenwendfeuer entzündet werden, und wenn
wir hier zusammenkommen, so ist auch dies
eine heilige Handlung; denn wir haben uns
zurückgefunden zu den Stimmen unseres Blu-
tes. Mögen sie unsere Vorfahren von Tausen-
den von Jahren Heiden nennen, das ist nicht
das Entscheidende, entscheidend ist, daß sie glei-
chen germanisch-nordischen Blutes waren wie
wir. Wenn sie unter neuem Heidentum ver-
stehen, daß wir uns bekennen zu der Größe der
Geschichte unserer Vorfahren, so mögen sie das
gleichfalls so nennen. Wenn sie Heidentum
nennen, wenn wir wallfahren zu einer alten
Kultstätte unserer Vorfahren, so mögen sie das
ebenfalls als Heidentum bezeichnen; aber sie
mögen es uns nicht verübeln, wenn wir lieber
in der Geschlossenheit unseres Volkes hier zu-
sammenströmen, unsere Herzen hochheben zu der
Idee unseres Führers, als daß wir das Ge-
schwätz von zänkischen Pfaffen anhören. Es ist

besser, daß wir hier in Gottes freier Natur
die Einheit unseres Volkes bezeugen, als daß
wir über Konfessionsstreit dieses Volk aus-
eiuandertreiben lassen.
Auch das sei besonders betont, so schön, so
groß, so gewaltig, so glaubensstark ist noch
keine Kirche erbaut worden, wie der Dom Got-
tes sich hier über diesem Berg in seiner gewal-
tigen Natur wölbt.
Man frage die Diener am Volk, die ein Volk
glaubenlos werden ließen: Wo wäret Ihr denn
in jener schweren Zeit, wo waren denn die
Diener am Volke, als der Drache des Marxis-
mus Deutschland verschlingen wollte, wo waren
sie, als Deutschland in Unglauben zu ersticken
drohte? Wenn ein Volk aufhört, an sich selbst
zu glauben, dann nützen auch die Gotteshäuser
nichts mehr. Entscheidend ist nicht der Glaube
an dieses oder jenes Dogma, der Glaube an
diese oder jene Auslegung, sondern entschei-
dend ist, wie stark der Glaube eines Volkes an
seine Zukunft ist. Dieser Glaube steht nicht in
Widerspruch zu Gott; denn der Allmächtige
hat unser Volk geschaffen, damit es hier auf
dieser Erde seinen Platz hat- Und indem ich an
mein Volk und seine Zukunft glaube, glaube
ich an den Allmächtigen. Wir lassen uns nicht
durch Unglauben und nicht Lurch irgendein
Wunder fesseln; denn nie ist ein größeres Wun-
der geschehen, al» in unserer Zeit. Dieses Wust-
der ließ der Allmächtige durch Adolf Hitler ge-
schehen. Das Wunder der Auferstehung des
deutschen Volkes. Die Wiedergeburt unseres
Volkes Volkes ist das größte Geschehen gewe-
sen.
Laßt uns nur einmal zurückdenken, um die
ganze Größe dieses Wunders zu erfassen; denn
allzuleicht wird vergessen, was Großes geschaf-
fen worden ist. Deutschland lag zerissen von
Haß und Jnteressenpolitik am Boden. Und
wäre nicht Adolf Hitler und die Bewegung
gekommen, das deutsche Volk wäre gestorben,
wie die anderen Völker vergangen sind. Man
kann es sich gar nicht mehr vorstellen, was in
den zurückliegenden drei Jahren Großes ge-
schaffen wurde. Deutschland war durch eine
Kluft zerissen, und der Führer erkannte, daß
eine parlamentarische Brücke nicht mehr trag-
fähig war. Er hat deshalb diese Kluft geschlos-
sen, die von der Hölle aufgetan war, und warf
hinein, was der Hölle gehörte, die Parteien,
die Klassen, die Stände Das Räderwerk der
Wirtschaft ist wieder in Drehung gekommen.
Das alles ist eine Folgeerscheinung dieses
Wunders. Wenn heute in Deutschland wieder
eine schimmernde Wehr, von innerer Kraft er-
füllt, die Sicherheit der Nation garantiert,
dann ist auch das nur Ausstrom dieses Wun-
ders. Wenn heute Deutschland nicht mehr miß-
achtet im Auslande, sondern wieder stolz unter
den Völkern steht, so ist das ebenfalls nur
eine Auswirkung dieser Kraft- Wenn der Frie-
de Deutschlands nicht mehr garantiert wird
durch die verschiedenen Interessengegensätze,
sondern herausgewachsen ist aus eigener Kraft,
dann ist auch das ein Teil jenes Wunders.
Daß heute die Welt in Achtung und Respekt
vor Deutschland steht, ist abermals das Werk

Französische FronttSmpser in Stuttgart
DNB. Stuttgart, 24. Juni.
Als erste größere Frontkämpfergruppe aus
Frankreich kamen am Sonntag abend 44 fran-
zösische Kriegsbeschädigte nach Stuttgart, wo sie
für eine Woche Gäste von Dr. h. c. Robert Bosch
sind. Es handelt sich um Mitglieder der Natio-
nalen Vereinigung der verletzten Frontkämpfer,
deren Präsident Unterstaatssekretär Delsuc ist.
Nach herzlicher Begrüßung auf der Rheinbrücke
bei Kehl ging die Fahrt zunächst nach Baden-
Baden und nach Bad Wildbad, wo die Gäste von
dem Führer der deutschen Kriegsopferversorgung,
Oberlindober, dem Presseleiter der NSKOV,
Dick, und dem Eauamtsleiter der NSKOV für
Württemberg und Hohenzollern, Standartenfüh-
rer Greß, erwartet wurden. Bei einem gemein-
samen Essen im Sommerberghotel begrüßte
Reichskriegsopferführer Oberlindober die „Ka-
meraden aus dem anderen Graben" namens der
alten deutschen Frontsoldaten und der Kriegs-
opfer, und wies darauf hin, daß die französischen
und deutschen Frontkämpfer sich schon seit über
20 Jahren kennen. Die ehemaligen Frontsolda-
ten aus beiden Lagern hassen sich nicht, sondern
achten sich. Es ist notwendig, diese gegenseitige
Achtung der Frontsoldaten auch auf die Völker
und vor allem auf die junge Generation dieser
Völker zu übertragen. Die alten Frontkämpfer
sind verpflichtet, vom Frieden zu sprechen, denn
sie kennen den Krieg. In Deutschland will nie-
mand einen Krieg. Reichskriegsopferführer Ober-
lindober schloß mit dem Wunsch, daß die Kriegs-
opfer sich immer näher kommen und einander
helfen. Namens der Gäste dankten verschiedene
Vertreter für die herzliche und liebenswürdige
Aufnahme.
In Stuttgart legten die Gäste zu Ehren der
deutschen Gefallenen am Denkmal des ehemali-
gen Grenadierregiments Königin Olga (1. würt-
tembergisches) Nr. 119 einen Blumenstrauß mit
einer Schleife in den französischen Farben nieder.

Adolf Hitlers. Es ist vielleicht auch hier eine
ganze zwangsläufige Folgeerscheinung, daß
jenes Volk, das in sich selbst germanisches Blut
besitzt, zuerst bereit war, Deutschland das Sei-
nige zuzuerkennen, weil dieses Deutschland ihm
wieder Achtung abnötigte und auch wieder ein
zuverlässiger Faktor geworden war. Wir fühlen
uns glücklich, diese Achtung wieder zu erken-
nen, denn nur aus dieser Achtung erwächst die
Freundschaft, und nur aus Achtung und Freund-
schaft erwächst der wahre Friede. Und darum
find wir auch innerlich beglückt und freuen uns
über die Erklärung des englischen Thronfol-
gers. Er kann versichert sein: Wir deutschen
Frontsoldaten und das deutsche Volk ergreifen
freudig die dargebotene Rechre. Die englischen
Frontkämpfer werden bei uns deutschen Front-
kämpfern Achtung, Verständnis und Kamerad-
schaft finden.
Der Kampf muß solange weitergehen, bis
bis unsere Idee den letzten Volksgenossen erfaßt
hat. Wenn heute „Patrioten" glauben, ihre
Sehnsucht nach der Fahne schwarz-weiß-rot Aus-
druck verleihen zu müssen, dann geben wir
ihnen zur Antwort: 1. Seht Euch diese Farben
an und erkennt, was sie sind, wenn ihr nicht
farbenblind sein wollt und 2. schwarz-weitz-rot
weht über Deutschland, weil das Hakenkreuz ge-
siegt hat Nicht eine Kanone, nicht ein Schiff,
nicht Flugzeug, nicht ein Bataillon wäre ge-
schaffen worden, wenn die braunen Kämpfer nicht
gesiegt hätten. Eine unbändige Dankbarkeit
empfinden wir für den Mann, der uns dies
alles geschenkt hat. Was Adolf Hitler für uns ist
das läßt sich nicht ausdrücken- Er ist alles, ist
Deutschland, ist unser Geist, die Bewegung, ist
unsere Zukunft.
Zn Kürze
Die französischen Handelsabordnung ist von
Berlin nach Paris zurückgekehrt. Um die Fort-
setzung der Verhandlungen zu ermöglichen, ist
das Clearing, das am 30. Juni abläuft, um zwei
Wochen bis zum 15. Juli verlängert worden,
-i-
Jn einem Leitartikel sagt die „Times", Eden
habe noch einmal die französische Regierung über
die unmittelbare Zukunft beruhigt. Nach Ansicht
der britischen Regierung sollten dem deutsch-eng-
lischen Abkommen schnell andere Vereinbarungen
folgen, die schließlich in einer allgemeinen euro-
päischen Flottenvereinbarung verschmolzen wer-
den könnten.
, *
Nach einer Meldung des „Times"-Vertreters
in Rom urteilt man dort über die englisch-deut-
sche Flottenvereinbarung mit merklich größerer
Mäßigung als in Paris. Man neige sogar zu
der Äufsassung, daß vom rein technischen Stand-
punkt aus Italien und Japan vielleicht Vorteile
aus der Vereinbarung ziehen werden.
*
Der Pariser Vertreter der „Times" beschäftigt
sich mit den Besprechungen Edens in Paris. Bei
dem Besuch Edens sei der Grundsatz der Zusam-
menarbeit wiederhergestellt worden. Bei seiner
Rückkehr aus Rom, wahrscheinlich am Donners-
tag, werde Eden in der Lage fein, einen entschei-
denden Abschnitt der Verhandlungen zu beginnen.
Bei den schweren Gewittern, die am Sonntag
große Teile Polens heimsuchten, hat ein Blitz in
Boryslaw (Galizien) in einen Rohölbehälter der
Grube „Gilde" eingeschlagen. Der Behälter mit
15 000 kg Rohöl brannte vollständig aus.
*
Gewaltige Wolkenbrüche entluden sich am Mon-
tag über einem Teil Schottlands. Am meisten
wurde Glasgow betroffen, wo ganze Stadtteile,
überschwemmt wurden und stundenlang unter
Wasser standen. Mehrere Häuser wurden durch
MiÄMaLRetroMn, . _
 
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