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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 16.1902

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Monpillard, M.: Ueber die stereoskopische Photographie kleiner Gegenstände
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https://doi.org/10.11588/diglit.37610#0154

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140 Ueber die stereoskopische Photographie kleiner Gegenstände.

in demselben findet, das vollkommen senkrecht zur Achse GO
steht, und so, dass seine vordere Fläche einige Millimeter
hinter dem Punkte T liegt1).
Auf diese Platte R bringen wir die Gegenstände, welche
sich vertikal erhalten, indem wir Sorge treffen, ihre Haupt-
achse mit dem Punkte T zusammenfallen zu lassen; auf diese
entsprechende Ebene wird die Einstellung vorgenommen.
Wenn der Gegenstand, die Medaille, das Schmuck-
stück u. s. w., sich nicht vertikal erhalten kann, so bringen
wir zwischen den beiden Fugen SS einen transparenten
Spiegel, auf dessen vordere Seite wir unseren Gegenstand
mit ein wenig Klebwachs befestigen, wobei wir dieselben
Vorsichtsmassregeln wie vorhin treffen.
Indem wir nun den Zeiger auf o stellen, bringen wir
zwischen die Fugen SS eine Glasplatte, welche einen Spiegel
bildet, und darauf bringen wir das Bild des Objectives in
den Fokus, indem wir das Centrum desselben mit dem der
matten Glasplatte der Dunkelkammer zum Zusammenfallen
bringen; unter dieser Bedingung haben wir die Gewissheit,
dass die Achse des Objectives und der Dunkelkammer sich
genau in der Verlängerung der Achse TO befinden.
Indem man den Spiegel zurückzieht, bringt man den
Gegenstand entweder direct auf die Platte oder auf die trans-
parente Glasplatte M, indem man darauf achtet, dass, wie
oben schon gesagt wurde, die Vertikalachse dieses Gegen-
standes richtig durch den Punkt T hindurchgeht; wir stellen
dann auf den Punkt auf der entsprechenden Platte ein.
Nachdem diese Operation ausgeführt ist, drehen wir, da das
Objectiv genügend abgeblendet ist, so dass eine gleiche
Schärfe für alle Ebenen des Gegenstandes erzielt wird, die
Platte R um eine gewisse Zahl von Graden, welche uns durch
den Zeiger / angegeben werden, und wir erhalten unter diesen
Bedingungen ein erstes Negativ; wir lassen dann die Platten
sich im umgekehrten Sinne drehen bis der Zeiger uns auf
der andern Seite der Achse eine gleiche Zahl von Graden
angibt, wie die vorhergehende, und führen nun das zweite
Negativ aus. Mit dieser doppelten Operation erhalten wir
zwei Reproductionen des Gegenstandes, welche zwei ver-
schiedenen Perspektiven entsprechen; von diesen beiden
Negativen müssen wir zwei positive Bilder erhalten, welche,

1) Es würde sehr vortheilhaft sein, wenn diese beiden Fugen SS auf
einem Wagen derart aufgestellt würden, dass man die Glasscheibe M vor-
und rückwärts fahren und genau mit der Vertikal-Ebene, welche durch
den Punkt T geht, die Ebene der Gegenstände zum Zusammenfallen bringen
könnte, welche man zu reproduciren hat.
 
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