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Hofmann, Friedrich Hermann [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,4): Bezirksamt Parsberg — München, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.36886#0076

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52

IV. H.-A. Parsberg.

Wallfahrts-



Gtocke.




Kanzel. Mit gedrehten Säulchen, den kleinen Figuren der vier Evangelisten
und dem Brustbild des hl. Sebastian. Um 1700.
An einem Pfeiler bemalte Holzfigur des hl. Sebastian; im Mantel, mit beiden
Armen an den Baum gebunden. Gute Arbeit vom Ende des ig. Jahrhunderts*
H. ca. 1,30 m.
Am Chorbogen bemalte Holzfigur der gekrönten Maria; sie steht auf dem
Mond, in dem das Gesicht, und hält das Jesuskind auf beiden Händen. H. ca. 1,30 m.
Anlang des 16. Jahrhunderts.
Im Chor interessante, bemalte
Votivkerzen, die bis 1649 zurück-
gehen. (Fig. 27.)
An der Westtüre spätgotisches
Beschläge und Türgriff; oben zahl-
reiche Hufeisen angenagelt. (Fig. 28.)
Uber den Gebrauch, an die Kirchen-
türe in St. Sebastian zu Breitenbrunn
Hufeisen kranker Pferde als Votive
anzuschlagen, vgl. Bavaria II, 1, 308;
dazu RICHARD ANDREE, Votive u. Weihe-
gaben des katholischen Volks in Süd-
deutschland, Braunschweig 1904, S. 7g.
Glocke: Mit Zinnen- und Spitz-
bogenfries und Umschrift in Renaissance-
Majuskeln: WHAW AMTUA AMAWW
ZHZA6AZ Erste Hälfte des 16. Jahr-
hunderts.
BEFESTIGUNG. Der Markt
hatte ehemals fünf Tore, »Donhauser-,
Wolfertzhover-, Türner-, Büecher- und
Schloßthor«. (VoGEL, fol. 4g If.) Noch
i8g8 waren vier Tore erhalten (Abend-
blatt zur Neuen Münchener Zeitung,
i8g8, Nr. 232, S. 919); eines war 182g
abgetragen worden. (AIS. O. 839.)
Jetzt sind sämtliche Tore abgebrochen.
Eine Ringmauer war anscheinend nie
vorhanden; die Tore waren wohl, wie bei
Fig. 31. Breitenbrunn. Marktbrunnen. Aiärkten häufig, nur durch Graben und
Palisadenzaun oder Hecken verbunden.
FORST AMT UND SCHULHAUS, ehemals Schloß im Besitze der Grafen
von Tilly, dann der Herren von Gumppenberg. Alaria Anna Katharina Reichsgräfin
von Tilly (1724—1744) hatte vor dem Alarkte ein schloßähnliches Haus erbaut, wohl
1733, in welchem Jahre das PHegamt von Schloß Breitenegg nach Breitenbrunn verlegt
wurde. (Vgl. S. gg.) Neben dem Pflegamt ließ Ignaz Joseph Freiherr von Gumppen-
berg 1746 ein zweites ganz ähnliches Gebäude errichten, (v. GUMPPENBERG, S. 4g2.)
Zweigeschossige Gebäude von je fünf Fensterachsen. Portale mit verkröpften,
ionisierenden Pilastern. In den Giebeln Figurennischen. In zwei Zimmern des.
jetzigen Schulhauses Stuckdecken mit Akanthusranken. Um 172g.
 
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