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Hofmann, Friedrich Hermann [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,4): Bezirksamt Parsberg — München, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.36886#0121

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Helfenberg.

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artig zugerichteten Hausteinen. Diese Mauertechnik weist also die Entstehung der Burgru
Burg ins 12. Jahrhundert. Ob tatsächlich auch »Kropfquadern« (Buckelquadern) bei
dem Burgbau Verwendung gefunden hatten, wie GRAF (S. 6) mitteilt, konnten wir
nicht nachweisen. Möglich ist immerhin, daß der jetzt gänzlich verschwundene Berg-
fried aus solchen Steinen erbaut war. Spätmittelalterlich ist wohl die Anlage des
umfangreichen Torzwingers, der — in tieferem Niveau als die Hauptburg — den
südöstlichen Teil des Bergrückens einnimmt. Beim Aufgang vom Zwinger in die
Hochburg, der jetzt noch teilweise durch eine Mauer abgeschlossen ist, stand wohl
auch der ehemalige Bergfried.
Das umfangreiche Gebäude, dessen Ruinen an der Ostmauer des Zwingers
Hegen, stammt wohl erst aus dem 16. Jahrhundert. Architektonische Details sind
nicht mehr vorhanden.
Der Neubau, den Graf Ferdinand Lorenz Franz Xaver von Tilly 1699—1707
errichtete, nahm die Nordostecke des Berings der mittelalterlichen Burg ein. Die
kolossalen Substruktionen, auf denen das Schloß ruhte, sind noch erhalten, ebenso
Teile des Kellergeschosses. Der übrige Bau wurde vollständig abgetragen.
Die ursprüngliche Anlage ist aus dem Altarblatt ersichtlich, das 1703 Hans
Georg Asarn für die Schloßkapelle malte und das sich heute im Hochaltar der
Pfarrkirche in Lengenfeld befindet. (Fig. 67.) Den Zustand um die Mitte des
19. Jahrhunderts gibt ein Bild von J. K. Oehl wieder, jetzt im Besitze des Herrn
Stadtapothekers Wirsing in Velburg. (Fig. 68.)


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