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Hofmann, Friedrich Hermann [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,4): Bezirksamt Parsberg — München, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.36886#0196

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IV. H.-A. Parsberg.



t68
Nach dem Tode Hangs IM. von Parsberg im Jahre 1552 hei I.upburg wieder
an Pfalz-Neuburg zurück. Hier wurde dann ein herzogliches Phegamt errichtet.
(VO.XVI1I, 224, 243, 348; XXIII, 24p, 336; XXXI, 66; XXXVIII, J35; XL, 22, 106,
120.) Im Schlosse wohnte der PÜeggerichtsschreiber und der Kästner. (MS. O. 202.)
Nach Aufhebung des Pfleggerichts im Jahre 1803 wurden die Gebäude an Private
verkauft Vollständig vernachlässigt, zerfiel ein großer Peil des Schlosses. Andere
notdürftig instand gehaltene Gebäudeteile werden jetzt von armen Häuslern bewohnt.



Beschreibung. Das Schloß liegt in Form eines langgestreckten Hufeisens,
nach Osten an einen Felsen gelehnt, auf einer Bergkuppe, um die sich die Häuser
des Marktes lagern. (Lageplan Fig. 134.) Der Bering der frühmittelalterlichen Burg
ist noch größtenteils bis zu ungefährer Höhe von 2 m erhalten; nach Osten bildet
der gewachsene Fels eine Art Schildmauer. Die Kalksteinquadern des ursprünglichen
Mauergürtels sind nur roh zugerichtet und teilweise von bedeutenden Dimensionen;
bis zu 2,40 m Länge und 0,70 m Schichthöhe. (Ansicht der Nordwestecke des
Schlosses Fig. 135.) Darüber zeigt die Mauer großenteils kleinere Quadern in ziem-
lich regelmäßigen Schichten, die Fugen ab und zu mit Ziegeln ausgezwickt.
Die einzelnen Gebäude, die sich im Innern des Berings an den Mauergürtel
legen, bieten nichts Bemerkenswertes. Sie sind durchweg im 17. oder 18. Jahr-
hundert von Grund aus erneuert worden und liegen heute großenteils in Ruinen.
Der Hauptbau gegen Westen ist ein zweigeschossiger Getreidespeicher mit tonnen-
gewölbten Kellern. Im übrigen einfache Bauernhäuser und Okonomiegebäude.
Der ursprüngliche Eingang auf der Südseite ist ebenfalls vollständig verändert.
An der Südostecke des Berings noch schwache Spuren eines Torzwingers.
Burg und Markt, dessen Häuser sich systemlos auf drei Seiten an den steilen
Berghang anlehnen, bieten ein malerisches Bild in der Hügellandschaft. (Ansicht
von Westen Fig. 136.)
 
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