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Hofmann, Friedrich Hermann [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,4): Bezirksamt Parsberg — München, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.36886#0246

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208

IV. B.-A. Parsberg.




Auf der Empore an der Westwand dreiteiliges Gemälde mit je acht auf Holz
gemalten Darstellungen aus dem Leben des hl. Wolfgang. Auf dem Rahmen natura-
listische Traubenranken. Ehemals wertvolle Arbeit vom Ende des 15. Jahrhunderts,
jedoch vollständig überschmiert und sehr beschädigt. H. 2,50, Br. 3 m.
Neben der Kanzel Epitaph des kurfürstlich bayerischen Proviantoffiziers David
Stich. Holz mit Gemälden. In der Mitte Pieta; darunter Christus am Kreuze, vor
dem die Eamilie des Verstorbenen kniet. Errichtet 1644. Interessante Arbeit, jedoch
teilweise übermalt. Auch die Jahreszahl der Errichtung des Epitaphs ist falsch restau-
riert: 1566 statt 1644. Die richtige Jahreszahl findet sich bei BRUNNER (S. 38); auf
die Zeit des Dreißigjährigen Krieges weist auch das Kostüm der dargestellten Personen.
H. ca. 3, Br. 1,30 m.
Antependien. An den Schmalseiten der beiden Seitenaltäre gotische Ant e -
pendien. Höchst selten. Interessantes Schnitzwerk des 13. Jahrhunderts. (Fig. 173.)
— Am Hochaltar schönes, holzgeschnitztes Antependium. Um 1700.
Vier kleine gotische Leuchter. 13. Jahrhundert. Messing. H. 0,33 m.
An der Sakristeitüre gotische
Bänder und Türgriff mit einer
kleinen, ausgeschnittenen und ge-
triebenen Figur des hl. Wolfgang.
Gute spätgotische Arbeit vom Ende
des 13. Jahrhunderts. (Pig. 176. —
Detail Eig. 177-)
Glocken: 1. Mit Umschrift
in Kapitalbuchstaben: YZ/YA GG7'
AAAAYGAN fUGZUAZZAdZYAZA
AYA ZZAA NAYA A>GAA 7ZAAA
AAAZAZ AYZ7YWUZZ. — 2. Von
Johann Gordian Scheichshorn in
Regensburg, 1697. (Vollständige In-
schrift in MS. O. 269, S. 83.)
Nach GoETz (I, 834) sollen sich
in der Kirche »merkwürdige alte
Ketten, ähnlich wie zu Trausnitz im
'Pale« befinden. BRUNNER (S. 35) er-
wähnt nur »vier große eiserne Ringe
an dicken eisernen Hacken«, die
heute noch in der Sakristei vorhan-
den sind. (Vgl. auch SüHöNWERTH 11,
430.) -— Uber die Sage, nach der das
Presbyterium der Kirche ein »Dru-
identempel« gewesen sein soll, vgl.
ScHÖNWERTH II, 429. Uber die
Höhlen bei St. Wolfgang vgl. FRIED-
RICH PANZER, Bayrische Sagen und
Bräuche, Aliinchen 1848, I, 111 ff. —
Sulzbacher Kalender für katholische
Fig. 176. St. Wolfgang. Sahristeitiire in der Kirche. Ghlisten, 1847^ S. 87 ft-
 
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