Ejaus (Emanuel Seidl.
;7. Ejaus Emanuel Seidl; Eintritt in die Gesellschaftsräume.
maaßen das Gleichgewicht; das Uebrige besorgen
Pflanzenschncuck und Danrengewänder. Jenseits der
Eingangshalle in den als „Gesellschaftsräume" be-
zeichneten Gelassen gibt die Renaissance deit Ton
an. Eine braune Vertäfelung bekleidet theilweise
die Wände des ersten Gemachs (Abb. jß und 20)
und darüber wölben sicb zierlich ftuckirte Decken, in
deren Rosetten sich Gltthlantpen eingenistet haben;
der prächtige altspanische Teppich iit blau, gelb,
grün und grau bildet in seiner ruhigen Buntheit zu
der weißen Decke einen kräftigen Gegensatz, der durch
die j)olstermöbel, Bilder und allerlei farbiges Geräth
vortheilhaft vermittelt wird. — Aus diesem Hellen
Zimmer führt ein kurzer Durchgang, der durch seine
schwache Belichtung eine wirksame Trennung der
größeren Gemächer bildet, zu einem weiteren Gesell-
schaftsraum, an den sich die Bühne anschließt.
(Abb. 22). Ueber die höchst ungünstige Grundriß-
gestalt dieses Raumes wußte Seidl durch dessen Aus-
stattung geschickt hinwegzutäuschen, namentlich durch
den römischen Riosaik-Wandbrunnen, der die Bische
schmückt; die Wände sind dunkelblaugrün getönt und
oben von einem Fries — grau auf grün — begrenzt,
zu welchem — wie zu den Malereien der Decke
(Abb. 2\) — Franz Naager's gewandte Lfand im
Garten venetianifcher und tyrolifcher Renaissance die
Blumen gepflückt hat.
Alit Recht ist in diesem Raum durchgehends den
gedämpften Farben der Vorzug gegeben bis zu dem
graugrünen Teppich und dem grauen proscenium
herab; den Vorführungen auf der Bühne gereicht
diese Farbenstimmung jedenfalls sehr zum Vortheil.
Hier steht auch das einzige Möbel, was sich nicht
ganz mit der Umgebung in Einklang bringen läßt,
ein Flügel; aber infolge der Besetzung des Raumes
mit andern modernen, dunkel polirten Möbeln, von
denen man nicht behaupten kann, daß sie sich hier
wie Fremdlinge ausnehmen, steht auch der stilver-
wandte Flügel nicht mehr als Fremdling da. —
Das größte Zimmer der ganzen Wohnung, zugleich
dasjenige, was am meisten von deutscher Gemüth-
lichkeit erzählt, ist das Wohn- und Speisezimmer
;7. Ejaus Emanuel Seidl; Eintritt in die Gesellschaftsräume.
maaßen das Gleichgewicht; das Uebrige besorgen
Pflanzenschncuck und Danrengewänder. Jenseits der
Eingangshalle in den als „Gesellschaftsräume" be-
zeichneten Gelassen gibt die Renaissance deit Ton
an. Eine braune Vertäfelung bekleidet theilweise
die Wände des ersten Gemachs (Abb. jß und 20)
und darüber wölben sicb zierlich ftuckirte Decken, in
deren Rosetten sich Gltthlantpen eingenistet haben;
der prächtige altspanische Teppich iit blau, gelb,
grün und grau bildet in seiner ruhigen Buntheit zu
der weißen Decke einen kräftigen Gegensatz, der durch
die j)olstermöbel, Bilder und allerlei farbiges Geräth
vortheilhaft vermittelt wird. — Aus diesem Hellen
Zimmer führt ein kurzer Durchgang, der durch seine
schwache Belichtung eine wirksame Trennung der
größeren Gemächer bildet, zu einem weiteren Gesell-
schaftsraum, an den sich die Bühne anschließt.
(Abb. 22). Ueber die höchst ungünstige Grundriß-
gestalt dieses Raumes wußte Seidl durch dessen Aus-
stattung geschickt hinwegzutäuschen, namentlich durch
den römischen Riosaik-Wandbrunnen, der die Bische
schmückt; die Wände sind dunkelblaugrün getönt und
oben von einem Fries — grau auf grün — begrenzt,
zu welchem — wie zu den Malereien der Decke
(Abb. 2\) — Franz Naager's gewandte Lfand im
Garten venetianifcher und tyrolifcher Renaissance die
Blumen gepflückt hat.
Alit Recht ist in diesem Raum durchgehends den
gedämpften Farben der Vorzug gegeben bis zu dem
graugrünen Teppich und dem grauen proscenium
herab; den Vorführungen auf der Bühne gereicht
diese Farbenstimmung jedenfalls sehr zum Vortheil.
Hier steht auch das einzige Möbel, was sich nicht
ganz mit der Umgebung in Einklang bringen läßt,
ein Flügel; aber infolge der Besetzung des Raumes
mit andern modernen, dunkel polirten Möbeln, von
denen man nicht behaupten kann, daß sie sich hier
wie Fremdlinge ausnehmen, steht auch der stilver-
wandte Flügel nicht mehr als Fremdling da. —
Das größte Zimmer der ganzen Wohnung, zugleich
dasjenige, was am meisten von deutscher Gemüth-
lichkeit erzählt, ist das Wohn- und Speisezimmer