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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Editor]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 50.1899-1900

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Lehmann, Hans: Das Schweizerische Landesmuseum in Zürich
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https://doi.org/10.11588/diglit.7134#0067

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Das Schweizerische Landesmuseum in Zürich.

werke, welches größtentheils Möbel des s7. und
s8. Jahrhunderts aus verschiedenen Theilen der
Schweiz nebst kulturgeschichtlichen Alterthümern ent-
hält, die so recht geeignet sind, ein Bild von dein
pausrathe unserer Voreltern zu geben. Drei Zimmer
aus dein Palazzo Pellanda in Biasca (^587), dem
Winkelriedhause in Stans (\600) und dem Frauen-
kloster zu Münster in Graubünden P630) bieten
dazu eine erwünschte Bereicherung. Um nicht irre
zu gehen, vermeidet der Besucher am besten die
schmalen Treppen an beiden Gnden dieser Aus-
stellungsräume und wendet sich zuin Lichthofe zurück.
Aus einem Vestibüle öffnen sich ihm drei Gemächer.
Gin großer Barocksaal aus der zweiten lhälfte des
s7. Jahrhunderts stainmt aus dem Lochmannhause
in Zürich. Ihm gegenüber liegt eine luftige Aapelle
zur Aufnahme von Aircheninventar des \7. und
s8. Jahrhunderts. Gine dritte Thüre führt in ein
Rokokozimmer, das die wundervolle Sammlung von
altem Züricher Porzellan aufbewahrt, ein wcrthvolles
Depositum von bserrn Direktor Or. p. Angst. Fünf
Vitrinen des folgenden Ausstellungsraumes bergen Gr-

82. Schweiz. Landesmuseum. Korridor int II. Stockwerk.

Gine breite Treppe führt von hier zum Arbon
saale empor, dessen kunstvolle Medaillondecke vom
Jahre s3s5 aus dem Schloße des Aonstanzer Bischofs
pugo voit Breitenlandenberg in Arbon stammt. Von
den Wänden prangen kostbare Gobelins und Stickereien,
und in den Fenstern glitzern Meisterwerke des Züricher
Glasmalers Niklaus Bluntschli, die vermuthlich einst-
mals in den Areuzgang des Frauenklosters Tänikon
gestiftet wurden. An diesen Saal schließt sich gegen
die Parkseite eine ganze Reihe von alten Zimmern an,
beginnend mit einem kleinen gothischen Stübchen aus
dem Unterwallis, dem theilweise höchst prunkvollen
Zimmer aus dem Aloster Oetenbach in Zürich \52{r
der Tasa Pestalozzi in Thiavenna s585 sAbb. 78),
der „Rosenburg" in Stans \566, dem Schlößchen
Wiggen bei Rorschach s382 )Abb. 79) und dem
Seidenhofe in Zürich s620 (Abb. 80 u. 8s) folgen.
Der lange Aorridor, welcher sich ihnen vorlagert,
birgt nebst kostbaren Teppichen namentlich Möbel
aus dem s6. Jahrhundert (Abb. 82). In dem an-
schließenden Ausstellungsräume prangt als Prachtstück
der riesige Gobelin mit der Darstellung des Bünd-
nisses zwischen den Gidgenossen und Ludwig XIV. von
Frankreich vom Jahre 1663. Aus dem anstoßenden
Lichthof führt ein Treppenaufgang zum zweiten Stock-

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Schweizerisches Landesmuseum in Zürich.
Waffenhalle. Architekt G. G u l l.

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