DOI Artikel:
Vom Büchermarkt
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7134#0082
vom Büchermarkt.
(08 — (((. Glasbilder aus den Fenstern von <£. Ule, München. (Ve der wirkl. Größe.) Muster geschützt.
gaben sind nicht tadelfrei; aber inanchem Dekorations-
maler, der feinen: Auftraggeber zu Liebe Renaissance
und Rokoko in die Rumpelkammer verbannt hat,
werden diese Plafonds, Friese, Wandfüllungen wohl
über die erste Rathlosigkeit hinaushelfen. M.
. E. v. Berlepsch-vale,,das, Dekorative An-
regungen; 33 Blatt Entwürfe zu Bucheinbänden
in Rkappe. Leipzig, Meißner öc Buch. fZßß. Preis
36 Mk.
Wenn dereinst jemand eine Geschichte der
deutschen dekorativen Aunst unserer Tage schreiben
wird, so wird er p. (£. v. Berlepsch als einen der
Wenigen hervorheben müssen, die durch Wort und
That beinüht waren, unser Aunsthandwerk selbständig
Zu machen, es von der sklavischen, nur zu oft ge-
dankenlosen und darum ungesunden Nachahmung
alter Arbeiten zu befreien. Auch das obige Werk
verdankt diesem Streben seine Entstehung. In seinem,
dem Andenken Gottfried Sempers gewidmeten „Gcleits-
wort", das die Frage der Buchausstattung von un-
gemein weitsichtigem Standpunkt aus behandelt, zieht
der Verfasser für diesen Zweig dekorativer Aunst
treffende Vergleiche zwischen England, Frankreich,
Dänemark einerseits und Deutschland andrerseits, die
nicht zu Gunsten des Letzteren ausfallen mußten. Die
Absicht gerade nach dieser Richtung zu helfen, hat
in erster Linie die Veranlassung zu den vorliegenden
Blättern gegeben. Im Frühjahr l8ß8 erschienen eines
Tages im MünchenerAunstverein von Berlepsch's paud
wohl hundert oder mehr Studienblätter, Pflanzenbilder
in flotter Darstellung, theils in der natürlichen
malerischen Erscheinung, theils mehr architektonisch
aufgefaßt und symmetrisch geordnet. Ein paar Proben
der Verwerthungsweise dieser Studien ließen ahnen,
was sich hier vorbereitete. Eine Frucht dieser Studien
67
(08 — (((. Glasbilder aus den Fenstern von <£. Ule, München. (Ve der wirkl. Größe.) Muster geschützt.
gaben sind nicht tadelfrei; aber inanchem Dekorations-
maler, der feinen: Auftraggeber zu Liebe Renaissance
und Rokoko in die Rumpelkammer verbannt hat,
werden diese Plafonds, Friese, Wandfüllungen wohl
über die erste Rathlosigkeit hinaushelfen. M.
. E. v. Berlepsch-vale,,das, Dekorative An-
regungen; 33 Blatt Entwürfe zu Bucheinbänden
in Rkappe. Leipzig, Meißner öc Buch. fZßß. Preis
36 Mk.
Wenn dereinst jemand eine Geschichte der
deutschen dekorativen Aunst unserer Tage schreiben
wird, so wird er p. (£. v. Berlepsch als einen der
Wenigen hervorheben müssen, die durch Wort und
That beinüht waren, unser Aunsthandwerk selbständig
Zu machen, es von der sklavischen, nur zu oft ge-
dankenlosen und darum ungesunden Nachahmung
alter Arbeiten zu befreien. Auch das obige Werk
verdankt diesem Streben seine Entstehung. In seinem,
dem Andenken Gottfried Sempers gewidmeten „Gcleits-
wort", das die Frage der Buchausstattung von un-
gemein weitsichtigem Standpunkt aus behandelt, zieht
der Verfasser für diesen Zweig dekorativer Aunst
treffende Vergleiche zwischen England, Frankreich,
Dänemark einerseits und Deutschland andrerseits, die
nicht zu Gunsten des Letzteren ausfallen mußten. Die
Absicht gerade nach dieser Richtung zu helfen, hat
in erster Linie die Veranlassung zu den vorliegenden
Blättern gegeben. Im Frühjahr l8ß8 erschienen eines
Tages im MünchenerAunstverein von Berlepsch's paud
wohl hundert oder mehr Studienblätter, Pflanzenbilder
in flotter Darstellung, theils in der natürlichen
malerischen Erscheinung, theils mehr architektonisch
aufgefaßt und symmetrisch geordnet. Ein paar Proben
der Verwerthungsweise dieser Studien ließen ahnen,
was sich hier vorbereitete. Eine Frucht dieser Studien
67