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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 50.1899-1900

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Zimmermann, Ernst: Die künstlerische Nothlage der Westerwälder Steinzeugindustrie
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https://doi.org/10.11588/diglit.7134#0097

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Die künstlerische Nothlage der Westerwälder Steinzeugindustrie.

{53. Töpfereien von lluij- Länger, Karlsruhe; ansgeführt durch die Thonwerke Rändern, ('/g d. wirkt. Gr.) Muster geschützt.

dessen Mitnahme er seinen Aus als solcher nicht in
Gefahr bringt.

Mas ist hierbei zu machen? Zunächst, glaube
ich, muß man, wenn man ernstlich die Absicht hat,
jenen interessanten alten Industriezweig für die Kunst
dauernd zu retten, sich einmal über das Kulturgebiet
klar werden, dem sich das Lteinzeug seinem ganzen
Wesen nach allein ividmen darf. Das rheinische
Lteinzeug hat im Gegensatz zu anderem, z. B. dem
bekannten Böttger'schen Lteinzeug, dem sogenannten
Böttgerporzellan, stets etwas Derbes, Festes gehabt
und wird es als Lteinzeug stets behalten. Gs war
daher der eigentliche Grmöglicher der männlich-

deutschen Sitte des Biertrinkens, und es ist noch heute
das Lieblingsmaterial des trinkfesten Deutschland,
vor Allem im Lüden. X^ter wird auch in Zukunft
sein Pauptverwendungsgebiet liegen. In den Lalon
wird es nie hineinkommen, inag es selbst zum
sanfteren Glfenbeinsteingut werden, ebensowenig wie
das Biertrinken selber. Im Herrenzimmer, in der
Kneipe ist für dasselbe der Platz. Daneben wird ihm
eine wirklich feinfühlige Zeit, die solche Auswahl
an verschiedenartigen keramischen Materialien hat,
schwer noch viele neue Gebiete dauernd eröffnen können.

Doch gibt es hier noch ein Gebiet, wo es ge-
legentlich gute Dienste thun kann: im Blumenkultus

«Töpfereien vou Mcix Länger, Karlsruhe; ansgeführt durch die Thouwerke Rändern. ('/g d. wirkt. Gr.) Muster geschützt.

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