Theodor Fischer's S-djaffcn.
weiter geht die dekorative innere Aus-
stattung nur in dein Zimmer des
Schulvorstandes, wo auch das ge-
sammte Mobiliar bis zur Wanduhr
nach Angabe Theodor Fischer's aus-
geführt und von Z. Möffel bemalt
wurde. — Besondere Beachtung ver-
dienen die Treppengeländer. Mit
Rücksicht auf die verschiedene Größe
der Schulkinder wurden je zwei Hand-
griffe übereinander angeordnet, von
denen der obere durch besondere, vom
Geländergitter abzweigende Stäbe ge-
halten wird; um aber auch dem be-
liebten Abrutschen aus den kjand-
griffen einen Riegel vorzuschieben, trägt
jede dieser stützen einen Fortsatz, der
sich außer- und oberhalb um den
oberen Griff herumlegt, wobei der
gleitenden Hand genügender Spielraum
gelassen blieb. (Vgl. die Abb. 226.)
2(6. Theodor Fischer und Joseph Floßmann: kjauptportal des
Schwabinger Schulhauses.
schlügen spielen hier wieder die dem Gesichtskreis
des Rindes entnommenen Motive die Hauptrolle
— im Holzwerk klingen die an den Bauernhäusern
der Gegend üblichen Thürkonstruktionen nach —
ebenso in den an den rückwärtigen Schmalseiten
jedes Alaffenzimmers angebrachten Aleiderschränken
(Abb. 220). Dem bescheidenen ornamentalen Schmuck,
den letztere erhalten haben, entsprechen einfach
schablonirte Drnamentfriese, welche unter der Decke
an Wänden und Unterzügen entlang laufen und so
schlicht gehalten sind, daß sie in keiner Weise die
Aufmerksamkeit der Schüler auf sich ziehen. Etwas
Mit Fischer's Thätigkeit im Be-
reich der großen Architektur ist aber
sein Arbeitsgebiet keineswegs erschöpft;
schon sein Amt stellt ihm gelegentlich
Aufgaben, die oft schon zum größeren
Theil im Bereich der Bildhauerei
liegen, z. B. der Entwurf zu einem
Grabmal des städtischen Gberbauraths
Zenetti (Abb. 232), der Brunnen in
der Vorstadt Au (Abb. 255 und 256),
die Skizze zu dem von Georg Wrba
auszuführenden „ Adamsbrünnerl"
(257), das Modell zu dem Unterbau
für einen auf dem Bahnhofsplatz auf-
zustellenden Flaggenmast (Abb. 25st);
das letztere Werk, seinem Grund-
gedanken nach ein in's Monumentale,
zur Ausführung in Stein und Guß-
eisen übersetzter pompejanischer Randelaberfuß, hätte
mit seinen Ruhebänken, den Brunnen (an denen
auch die Trinkbecken für Hunde nicht fehlen)
und den figürlichen Zuthaten einen malerischen
Schmuck des Platzes gegeben — man denke sich nur
die Staffage dazu! Die Ausführung wurde aber
bedauerlicher Weise, nachdem sie bereits vom Ma-
gistrat einstimmig beschlossen worden war, von den
Gemeindebevollmächtigten abgelehnt.
Glücklicherweise läßt sich Fischer's Schaffensdrang
durch solche Erfahrungen nicht beirren; er regt sich viel-
mehr auch außeramtlich, wo immer eine monumentale
- ((8 -
weiter geht die dekorative innere Aus-
stattung nur in dein Zimmer des
Schulvorstandes, wo auch das ge-
sammte Mobiliar bis zur Wanduhr
nach Angabe Theodor Fischer's aus-
geführt und von Z. Möffel bemalt
wurde. — Besondere Beachtung ver-
dienen die Treppengeländer. Mit
Rücksicht auf die verschiedene Größe
der Schulkinder wurden je zwei Hand-
griffe übereinander angeordnet, von
denen der obere durch besondere, vom
Geländergitter abzweigende Stäbe ge-
halten wird; um aber auch dem be-
liebten Abrutschen aus den kjand-
griffen einen Riegel vorzuschieben, trägt
jede dieser stützen einen Fortsatz, der
sich außer- und oberhalb um den
oberen Griff herumlegt, wobei der
gleitenden Hand genügender Spielraum
gelassen blieb. (Vgl. die Abb. 226.)
2(6. Theodor Fischer und Joseph Floßmann: kjauptportal des
Schwabinger Schulhauses.
schlügen spielen hier wieder die dem Gesichtskreis
des Rindes entnommenen Motive die Hauptrolle
— im Holzwerk klingen die an den Bauernhäusern
der Gegend üblichen Thürkonstruktionen nach —
ebenso in den an den rückwärtigen Schmalseiten
jedes Alaffenzimmers angebrachten Aleiderschränken
(Abb. 220). Dem bescheidenen ornamentalen Schmuck,
den letztere erhalten haben, entsprechen einfach
schablonirte Drnamentfriese, welche unter der Decke
an Wänden und Unterzügen entlang laufen und so
schlicht gehalten sind, daß sie in keiner Weise die
Aufmerksamkeit der Schüler auf sich ziehen. Etwas
Mit Fischer's Thätigkeit im Be-
reich der großen Architektur ist aber
sein Arbeitsgebiet keineswegs erschöpft;
schon sein Amt stellt ihm gelegentlich
Aufgaben, die oft schon zum größeren
Theil im Bereich der Bildhauerei
liegen, z. B. der Entwurf zu einem
Grabmal des städtischen Gberbauraths
Zenetti (Abb. 232), der Brunnen in
der Vorstadt Au (Abb. 255 und 256),
die Skizze zu dem von Georg Wrba
auszuführenden „ Adamsbrünnerl"
(257), das Modell zu dem Unterbau
für einen auf dem Bahnhofsplatz auf-
zustellenden Flaggenmast (Abb. 25st);
das letztere Werk, seinem Grund-
gedanken nach ein in's Monumentale,
zur Ausführung in Stein und Guß-
eisen übersetzter pompejanischer Randelaberfuß, hätte
mit seinen Ruhebänken, den Brunnen (an denen
auch die Trinkbecken für Hunde nicht fehlen)
und den figürlichen Zuthaten einen malerischen
Schmuck des Platzes gegeben — man denke sich nur
die Staffage dazu! Die Ausführung wurde aber
bedauerlicher Weise, nachdem sie bereits vom Ma-
gistrat einstimmig beschlossen worden war, von den
Gemeindebevollmächtigten abgelehnt.
Glücklicherweise läßt sich Fischer's Schaffensdrang
durch solche Erfahrungen nicht beirren; er regt sich viel-
mehr auch außeramtlich, wo immer eine monumentale
- ((8 -