Die volkstlstiinlichc Ausstellung für lfaus und ljerd iu Dresden.
26q. Ulohnzimmer von Karl ©roß, Dresden.
einen großen Theil seiner Gesamnrterscheinung ver-
leiht. Auch diese bedeutet dank dein Maschinensägen
kein allzugroßes Plus der Herstellungskosten. Die
moderne Richtung beschränkt weiter das Mrnament,
namentlich das plastische, hebt es in ihren Extremen
sogar ganz auf. Die Mehrausgabe ist hier daher
selbst in den ungünstigen Fällen nur sehr gering.
Den Ersatz bietet die Farbe, die Flachdekoration
das Beizen des in seiner Maserung immer ge-
sälligen polzes, dessen Rosten kaum in Betracht
kommen können. Man hat damit auch zugleich die
Forderung der neuen Richtung nach Echtheit des
Materials erfüllt, was gleichbedeutend ist mit einer
neuen Betonung von Solidität und Wahrheit.
Es ist das Erfreuliche der Dresdener „Aus-
stellung für paus und perd", daß alle diese Forde-
rungen hier nicht Theorie geblieben, vielmehr durch-
aus schon Praxis geworden sind, so sehr, daß man
durch diese vor aller Augen sich ausbreitende Praxis
erst eigentlich zur Aufstellung jener theoretischen
Forderungen gelangt. Das gilt natürlich nicht von
allen ausgestellten Zimmereinrichtungen. Mehrere
sind zwar einfach und billig, aber doch rechte Schreiner-
arbeiten im alten kleinlich spielerischen Sinne. Auch
hat sich nicht bei allen dasselbe Maaß von Geschmack
eingestellt. Man könnte sich wohl vieles noch feiner,
ausgereifter vorstellen; auch wäre vielleicht noch mehr
Abwechslung erfolgt, wäre die Ausstellung nicht auf
Sachsen beschränkt geblieben. Zn diesen Dingen muß
man auf die Zukunft bauen. Eins ist jedoch be-
dauerlich, daß man bei dieser Ausstellung kaum über
das Mobiliar hinausgekommen ist. Daneben sind
nur noch die stilvollen modernen Tapeten, die viel
zur geschlossenen harmonischen Wirkung des Ganzen
26q. Ulohnzimmer von Karl ©roß, Dresden.
einen großen Theil seiner Gesamnrterscheinung ver-
leiht. Auch diese bedeutet dank dein Maschinensägen
kein allzugroßes Plus der Herstellungskosten. Die
moderne Richtung beschränkt weiter das Mrnament,
namentlich das plastische, hebt es in ihren Extremen
sogar ganz auf. Die Mehrausgabe ist hier daher
selbst in den ungünstigen Fällen nur sehr gering.
Den Ersatz bietet die Farbe, die Flachdekoration
das Beizen des in seiner Maserung immer ge-
sälligen polzes, dessen Rosten kaum in Betracht
kommen können. Man hat damit auch zugleich die
Forderung der neuen Richtung nach Echtheit des
Materials erfüllt, was gleichbedeutend ist mit einer
neuen Betonung von Solidität und Wahrheit.
Es ist das Erfreuliche der Dresdener „Aus-
stellung für paus und perd", daß alle diese Forde-
rungen hier nicht Theorie geblieben, vielmehr durch-
aus schon Praxis geworden sind, so sehr, daß man
durch diese vor aller Augen sich ausbreitende Praxis
erst eigentlich zur Aufstellung jener theoretischen
Forderungen gelangt. Das gilt natürlich nicht von
allen ausgestellten Zimmereinrichtungen. Mehrere
sind zwar einfach und billig, aber doch rechte Schreiner-
arbeiten im alten kleinlich spielerischen Sinne. Auch
hat sich nicht bei allen dasselbe Maaß von Geschmack
eingestellt. Man könnte sich wohl vieles noch feiner,
ausgereifter vorstellen; auch wäre vielleicht noch mehr
Abwechslung erfolgt, wäre die Ausstellung nicht auf
Sachsen beschränkt geblieben. Zn diesen Dingen muß
man auf die Zukunft bauen. Eins ist jedoch be-
dauerlich, daß man bei dieser Ausstellung kaum über
das Mobiliar hinausgekommen ist. Daneben sind
nur noch die stilvollen modernen Tapeten, die viel
zur geschlossenen harmonischen Wirkung des Ganzen