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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 50.1899-1900

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Zimmermann, Ernst: Die volksthümliche Ausstellung für Haus und Herd in Dresden
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https://doi.org/10.11588/diglit.7134#0170

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die volkstümliche Ausstellung für !)ans und !ferd in Dresden.

270. Wohnzimmer von Erich und Gertrud Kl ein h em x e l, Dresden.

im Schlafzimmer durch grüne Lafirung. Er ver-
zichtet hiebei auf jegliches Drnament, weiß aber au
dem großen Schrank und der Waschtoilette das
Rahmenwerk so klar und einheitlich, in ersterem
Falle so wuchtig, im zweiten so zierlich zu gestalten,
daß es hier durch Aonstruktion und Aurve zu einer-
starken ästhetischen Wirkung gelairgt. Im selben
Seifte sind auch die Aüchenmöbel erfunden (vgl.

Abb. 265).

Andere Wege ist der Dresdener Architekt Albin
Wüller gewandelt (Abb. 266), indem er bewußt
darauf ausging, zu zeigen, daß man für wenig Geld
und ohne Ansolidität auch elegant sein kann. Alle
Alöbel sind durchaus konstruktiv, aber zierlich in den
gut angewandten Formen der neuen Aunst. Durch-
brochene (Ornamentik findet sich nur an den Stuhl-

lehnen, oberen Abschlüssen u. dergl. Zur Erhöhung
des eleganten Gesammteindrucks ist alles mahagoni-
artig gebeizt, was vielen Theoretikern des neuen
Stils ein Dorn im Auge fein dürste. Der gewollte
Eindruck ist durchaus erreicht.

Die originellsten und künstlerisch feinsten Wköbel
hat jedoch wohl das Ehepaar Erich und Gertrud
Aleinhempel in ihrer in den Dresdener Werkstätten
für Handwerkskunst ausgeführten Wohnungseinrich-
tung ausgestellt. Sie sind zwar um Weniges theuerer
als die vorerwähnten; für das was sie „herzeigen"
jedoch billig genug: sie wirken einfach, solide, ruhig,
vornehm und charakteristisch, alles Eigenschaften,
die unsere DAöbel bisher am meisten entbehren
mußten, und scheinen zugleich auch recht praktisch zu
sein, indem sie den Rauin gut ausnützen. Im Wohn-
 
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