Die kunstgewerbliche Winterausstellung in Wien.
Ganzes bilden; diesen schließen sich zwei bankettartige
Sitze an, die dem Zimmer das Behagliche und
Wohnliche geben, wie überhaupt hier mit großem
Geschick alles polzwerk in seinem Ineinanderfügen
dem Zimmer den Reiz des Intimen gibt.
Eine gleich vornehme Wirkung hat Nieder-
moser mit seinemDamen-Salon (Abb.273), wenn auch
in ganz anderer Art, erzielt. Die Alöbel sind in grau
gebeiztem und poliertem Ahorn ausgeführt, die Wände
sind in gelbem Stoff gespannt und die Sitzmöbel mit
mattblauer Seide bezogen. So ist eine sehr seine
Farbenharmonie erzielt, die mit den schlanken, gra-
ziösen Formen der Alöbel gut stimmt. Gin großer
Bogen teilt den Raum, und besonders geschickt sind
die beiden Aasten rechts und links in die Linien-
führung eingepaßt. Die Beleuchtungskörper bestehen
aus einer runden Alessingscheibe, welche mit fünf
Spangen am Plafond befestigt ist und von welcher
die Glühlichter an Schnüren herabhängen. Diese
Formen sind im Sinne Olbrichs entworfen, von
welchem das Herrenzimmer stammt, das Ange-
thüm ansgestellt hat.
Olbrich ist unter den jungen Gewerbekünstlern
zweifellos einer der Tüchtigsten. Seine Linienführung
ist sehr interessant; wie er die geraden Formen durch
Bogenlinien und Aurven unterbricht und verbindet,
277. Scffel; Entwurf von Prof, bfofinann, Ausführung von
Pospifchil, Wien. Dunkelgrün mit Messingbeschlag; Stoff
hellgrüne Seide. (l/10 der wirkl. Größe.)
ist mustergiltig, besonders in der Aombinirung mehrerer
Alöbel und in der Raumtheilung ist er Aleister.
Sein diesmaliges Herrenzimmer ist aber leider
fehlgegriffen, besonders ist die Farbenwirkung absolut
mißlungen. Die grauen Ahornmöbel heben sich nicht
von der weißen Wand ab, und die allzu grellen In-
tarsien wirken ebenso wie die Applikationen an der
Wand zu bunt. Interessant ist der Raum immer-
hin, inr Besonderen versteht es Olbrich, neue Tech-
niken geschickt anzuwenden und manche, die veraltet
sind, neu zu beleben. Pier sind cs besonders die
Applikationen in Stoff, die er vorzüglich verwendet;
verschiedenartige Stoffe, sowohl in Art wie Farbe,
verwendet er als ornamentale Verzierung und er-
reicht durch Schnurbenähung der Konturen einen
fast plastischen Gffekt. Die gleiche Technik verwendet
er mit ebenso guter Wirkung bei Polstermöbeln, die
durch ihren einfarbigen Stoff vornehm wirkend, in
Folge der Applikationen lebhafter und farbenreicher
werden.
Nach Olbrich ist wohl poffmann die
tüchtigste Araft der jungen Wiener Schule; das
Pospischil'sche Speisezimmer (Abb. 27^) ist von
ihm entworfen. Gr betont inehr als Olbrich
die konstruktive Forin und wirkt durch die tadel-
lose Theilung und den ruhigen Aufbau seiner
Ganzes bilden; diesen schließen sich zwei bankettartige
Sitze an, die dem Zimmer das Behagliche und
Wohnliche geben, wie überhaupt hier mit großem
Geschick alles polzwerk in seinem Ineinanderfügen
dem Zimmer den Reiz des Intimen gibt.
Eine gleich vornehme Wirkung hat Nieder-
moser mit seinemDamen-Salon (Abb.273), wenn auch
in ganz anderer Art, erzielt. Die Alöbel sind in grau
gebeiztem und poliertem Ahorn ausgeführt, die Wände
sind in gelbem Stoff gespannt und die Sitzmöbel mit
mattblauer Seide bezogen. So ist eine sehr seine
Farbenharmonie erzielt, die mit den schlanken, gra-
ziösen Formen der Alöbel gut stimmt. Gin großer
Bogen teilt den Raum, und besonders geschickt sind
die beiden Aasten rechts und links in die Linien-
führung eingepaßt. Die Beleuchtungskörper bestehen
aus einer runden Alessingscheibe, welche mit fünf
Spangen am Plafond befestigt ist und von welcher
die Glühlichter an Schnüren herabhängen. Diese
Formen sind im Sinne Olbrichs entworfen, von
welchem das Herrenzimmer stammt, das Ange-
thüm ansgestellt hat.
Olbrich ist unter den jungen Gewerbekünstlern
zweifellos einer der Tüchtigsten. Seine Linienführung
ist sehr interessant; wie er die geraden Formen durch
Bogenlinien und Aurven unterbricht und verbindet,
277. Scffel; Entwurf von Prof, bfofinann, Ausführung von
Pospifchil, Wien. Dunkelgrün mit Messingbeschlag; Stoff
hellgrüne Seide. (l/10 der wirkl. Größe.)
ist mustergiltig, besonders in der Aombinirung mehrerer
Alöbel und in der Raumtheilung ist er Aleister.
Sein diesmaliges Herrenzimmer ist aber leider
fehlgegriffen, besonders ist die Farbenwirkung absolut
mißlungen. Die grauen Ahornmöbel heben sich nicht
von der weißen Wand ab, und die allzu grellen In-
tarsien wirken ebenso wie die Applikationen an der
Wand zu bunt. Interessant ist der Raum immer-
hin, inr Besonderen versteht es Olbrich, neue Tech-
niken geschickt anzuwenden und manche, die veraltet
sind, neu zu beleben. Pier sind cs besonders die
Applikationen in Stoff, die er vorzüglich verwendet;
verschiedenartige Stoffe, sowohl in Art wie Farbe,
verwendet er als ornamentale Verzierung und er-
reicht durch Schnurbenähung der Konturen einen
fast plastischen Gffekt. Die gleiche Technik verwendet
er mit ebenso guter Wirkung bei Polstermöbeln, die
durch ihren einfarbigen Stoff vornehm wirkend, in
Folge der Applikationen lebhafter und farbenreicher
werden.
Nach Olbrich ist wohl poffmann die
tüchtigste Araft der jungen Wiener Schule; das
Pospischil'sche Speisezimmer (Abb. 27^) ist von
ihm entworfen. Gr betont inehr als Olbrich
die konstruktive Forin und wirkt durch die tadel-
lose Theilung und den ruhigen Aufbau seiner