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Der Wettbewerb um ein Brunnen-Denkmal für die Stadt Nördlingen
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7134#0284
Der Wettbewerb um ein Brnnnendenkmal für die 5tadt Nördlingen.
Brunnen, Modellskizze von I. Albertshofer, München.
den in einen schlanken Lorbeerkranz eingefaßten
Reichsadler hält. Im Uebrigen läßt die Abbildung
das feste Gefüge und den vornehm-einfachen Cha-
rakter der Architektur ebenso erkennen wie den Reich-
thum des zierenden Beiwerks. Was diese Arbeit an
ihrem plastischen Theil vermissen läßt, hat ihr die
Komposition von Netzer, die einzige vorwiegend bild-
hauerische Lösung der Aufgabe, voraus. Die Gruppe
seines drachentötenden Siegfried ist in der Bewegung
nicht übel gerathen und zeigt eine gut geschlossene
Silhouette. Dagegen möchten gegen die Verwendung
des verendenden Fafnir als Wasserspeier begründete
Bedenken erhoben werden. Mit diesem spielerischen
Motiv fällt die durchaus von heroischen: Geist belebte
Gruppe unvermittelt in's Genrehafte, was derIntention
des Künstlers selbst wohl kauin entspricht. Auch dieses
Werk möchte man sich lieber in landschaftlichem
Milieu vorstellen als von dem Alltagsverkehr der
Straße umgeben, aber auch dort würde die plastische
Gruppe eine bessere architektonische Fassung verdienen,
als ihr hier zu Theil geworden ist.
Aeberblickt man nochmals die ganze Reihe der
eingelaufenen Arbeiten, so kann man den Ausdruck
des Bedauerns nicht unterdrücken, daß die hier auf-
gewandte Mühe nicht mehr Beachtung hat, als dies
bei einer Ausstellung von nur wenigen Stunden
möglich war. Ans schien die 'Konkurrenz im Ganzen
sehr bemerkenswerth, zwar nicht durch Neuheit der
Ideen oder besondere Gestaltungskraft, die dabei zu
Tage getreten wäre, aber als ein hocherfreuliches
Zeichen der Abkehr von der konventionellen Denk-
malsplastik und des neu erweckten Sinnes für einen
bescheidenen, aber intimen und mit den örtlichen
Verhältnissen rechnenden Denkmals-Stil. G. H.
^20. Brunnen, Modellskizze von Georg 5chreyögg, München.
26^
Brunnen, Modellskizze von I. Albertshofer, München.
den in einen schlanken Lorbeerkranz eingefaßten
Reichsadler hält. Im Uebrigen läßt die Abbildung
das feste Gefüge und den vornehm-einfachen Cha-
rakter der Architektur ebenso erkennen wie den Reich-
thum des zierenden Beiwerks. Was diese Arbeit an
ihrem plastischen Theil vermissen läßt, hat ihr die
Komposition von Netzer, die einzige vorwiegend bild-
hauerische Lösung der Aufgabe, voraus. Die Gruppe
seines drachentötenden Siegfried ist in der Bewegung
nicht übel gerathen und zeigt eine gut geschlossene
Silhouette. Dagegen möchten gegen die Verwendung
des verendenden Fafnir als Wasserspeier begründete
Bedenken erhoben werden. Mit diesem spielerischen
Motiv fällt die durchaus von heroischen: Geist belebte
Gruppe unvermittelt in's Genrehafte, was derIntention
des Künstlers selbst wohl kauin entspricht. Auch dieses
Werk möchte man sich lieber in landschaftlichem
Milieu vorstellen als von dem Alltagsverkehr der
Straße umgeben, aber auch dort würde die plastische
Gruppe eine bessere architektonische Fassung verdienen,
als ihr hier zu Theil geworden ist.
Aeberblickt man nochmals die ganze Reihe der
eingelaufenen Arbeiten, so kann man den Ausdruck
des Bedauerns nicht unterdrücken, daß die hier auf-
gewandte Mühe nicht mehr Beachtung hat, als dies
bei einer Ausstellung von nur wenigen Stunden
möglich war. Ans schien die 'Konkurrenz im Ganzen
sehr bemerkenswerth, zwar nicht durch Neuheit der
Ideen oder besondere Gestaltungskraft, die dabei zu
Tage getreten wäre, aber als ein hocherfreuliches
Zeichen der Abkehr von der konventionellen Denk-
malsplastik und des neu erweckten Sinnes für einen
bescheidenen, aber intimen und mit den örtlichen
Verhältnissen rechnenden Denkmals-Stil. G. H.
^20. Brunnen, Modellskizze von Georg 5chreyögg, München.
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