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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 50.1899-1900

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vom Büchermarkt.

W* (Pariser Ausstellung.) Lüster aus Messing für elektr. Glüh-
licht von Steinicken & Lohr, München. (*/12 der wirkl. Größe.)

Muster geschützt.

theile behandelnden Beispielen hervor, ain meisten
vielleicht aus den stark vergrößerten, kronenartigen
Motiven der männlichen und weiblichen Blüthen-
organe. Ls soll nicht bestritten werden, daß man
in dem hier dargebotenen Formenschatz zahlreiche
Motive zu unmittelbarer Verwerthung finden kann;
aber der Hauptwerth der verdienstvollen Arbeit be-
ruht doch auf der darin ausgesprochenen unwider-
stehlichen Mahnung, sich die unerschöpflich reiche
Pflanzenwelt recht genau und immer von Neuem
anzusehen. G.

aralog der plastischen Pflanzenformen von
M Meurer. Line Sammlung von Modellen
nach der Natur in Relief- und Rundformen zum
Gebrauch an technischen Aunstschulen. (Verlag von
Gerhard Aühtmann, Dresden.)

Vorstehend genannte Sammlung will eine Lr-
gänzung des Meurer'fchen Merkes „Pflanzenformen"
sein; denn da es für den Anfänger schwierig ist,
die oft kleinen Mrgane der Pflanze in der im Vor-
wort zu den „Pflanzenformen" dargelegten Meise zu
zeichnen, so erschien es wünschenswerth, gewissenhafte
Vergrößerungen einzelner Theile zu machen, die so-
wohl als Modelle zum direkten Abzeichnen, wie als
Musterbeispiele zur Lrläuterung des tektonischen Auf-
baues der Pflanzen dienen können. Aus der viel-
seitigen Sammlung können wir durch das Lntgegen-
kommen des Verlags in den Abb. ^5 bis 507
unseren Lesern einige Proben vor Augen führen. Die
ganze Sammlung besteht aus 38 Modellen, die zu-
sammen um den Preis von 500 Mk. käuflich sind;
eine bestimmte Gruppe von 20 Modellen ist zn
(50 Mk. angesetzt. G.

ildende Run st und deren Schule von

Franz Matsch, Professor an der Aunst-
gewerbeschule des k. k. österr. Museums für
Aunst und Industrie. Verlag von Anton
Schroll, Mien.

Die kleine Schrift verficht mit Ueber-
zeugung den Gedanken, daß die gegenwärtige
Erziehung zur Ärmst eine viel zu einseitige ist;
der Verfasser erblickt hierin auch die Haupt-
ursache der Zerfahrenheit und will diese da-
durch bekämpft wissen, daß er Architekten,
Maler und Bildhauer in Zukunft nur die
Hälfte der Studienzeit ihrem eigentlichen Fach
widmen läßt, sodaß die andere Hälfte für das
Studium der beiden Schwesterkünste frei bliebe.
Ls kann nicht zweifelhaft fein, daß ein der-
artiges Aunststudium feine großen Vorzüge
hätte; aber es ist fraglich, ob die zum
Studium verwendete, im Verhältniß zum
Lernstoff immerhin beschränkte Zeit nicht zu Gber-
flächlichkeit führen wird. O.

elcausstellung in Paris 1920. Amtlicher Ra-
talog der Ausstellung des Deutschen Reiches.
Selbstverlag des Reichskommissariats, Aommissions-
verlag von I. A. Stargardt in Berlin.

Mir begrüßen in dem vorliegenden stattlichen
Bande eine sehr erfreuliche Leistung moderner Buch-
kunst. Die Reichsdruckerei hat sich der ihr zustehen-
den Aufgabe mit außerordentlichem Geschick ent-
ledigt und ein Merk geschaffen, das dem deutschen
Buchgewerbe zur Lhre gereicht. An dieser That-
sache werden die Midersacher der Moderne nicht zu
rütteln vermögen, so wenig sie auch die Art und
Meise des Gebotenen mit ihren Anschauungen ver-
einigen werden können. — Die wichtigsten Punkte
des Merkes in Bezug auf buchkünstlerische Ausstat-
tung seien zuerst betrachtet, die Type und der Buch-
schmuck. Die Type, speziell für den Aatalog ent-
worfen, lehnt sich an die Mönchsschristen des späteren
Mittelalters an, welche die römischen Buchstaben in
die gothischen Formen übersetzten. Der kaiserliche
Graveur Georg Schiller hat nach diesen Vorbildern
eine einfache Schrift geschaffen, deren einzelne Typen
mit wenig Ausnahmen (z. B. das große R und A)
den Anforderungen an Alarheit und Deutlichkeit voll-
kommen entsprechen und es ermöglichen, die gleiche
Schrift auch für die französische und englische Aus-
gabe zu verwenden. Die Entwürfe für den gesumm-
ten Buchschmuck lagen in den bewährten Händen
Bernhard Pankok's in München. Am trefflichsten
gelangen ihm die Aopfstücke, die in kräftiger orna-
mentaler Umrahmung in zarten Linien gehaltene
 
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