Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 50.1899-1900

DOI Artikel:
Bredt, Ernst Wilhelm: Das Münchener Künstlerhaus
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.7134#0354

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Das Münchener Aünstlerhans.

natürlich die Farben außer-
ordentlich mit, obwohl wiederum
in Wirklichkeit gerade durch die
Farben der Gesammtton ein
weit ruhigerer ist als die photo-
graphischen Aufnahmen, die
natürlich bei möglichst starken:
Licht gemacht werden müssen
und die Farbenwerthe und
Lichter oft unangenehn: um-
setzen, erkennen lassen.

Der Festsaal nimmt die
ganze Länge des Gebäudes ein.
Durch einen reich gegliederten,
von freistehenden Pfeilern unter-
stützten Triumphbogen, ist er
in zwei ungleiche Räume ge-
schieden. Der größere ist höher.
Sen: komplizirtes, tonnenartiges
Gewölbe erinnert im Durch-
schnitt an einen vervielfachten
Tudorbogen. Der jDlafond des
bühnenartig erhöhten, kleineren,
fast quadratischen Raunies ist
flach und setzt über einem
äußerst reizvoll graublau, auf
schwarzen Grunde gemalten
Friese, der einen Triumphzug
darstellt, an.

Wan mag nun in den
Festsaal eintreten, wenn die
sieben großen und hohen Fen-
ster, oder wenn die an großen
schweren Festons hängenden
Bogenlampen den Saal er-
glänzen machen, imnier ist es
eine höchst feierliche, festlich-
getragene Stimmung, die den
Gin tretenden beherrscht. „Res
severa est verum gaudium.“
Das spricht der Saal in klarster
und schönster weise aus. Unsere
Bilder geben ja einen ganz
guten Begriff davon, soweit
architektonische Linien und For-
men allein sprechen. Aber wie
in: ganzen bjaus, so wirken

52( u. 522. Münchener Aünstlerhaus.
Gesellschaftsrauin („Lenbachziminer").
Architekt Gabr. Seidl.
Grotteschen von Schmidt & Lc>.
(Jul. Mössel.)

.... _

326
 
Annotationen