Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 50.1899-1900

DOI Artikel:
Hofmann, Albert: Das Zimmer und sein Geräth auf der Pariser Weltausstellung
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7134#0389

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Das Zimmer und fein Geräth auf der Pariser Weltausstellung.

ssz. (pariser Ausstellung.) Aus dem Treppenhaus von Karl tsofsacker, Schnitzereien von
Bildhauer G. Riegelmauu, Lharlottenburg.

alles gesehen habe, was England Mitte s^uni
fertig hatte, so kommen außer Neal & Soit in
London und Maring & Gillow dorten kaum
noch andere Aussteller in Betracht. Der Formen-
kreis ist der bekannte des „Studio". Thatsächlich
Neues in des Mortes verwegenster Bedeutung, wie
etwa die Steinzeug-Arbeiten Frankreichs, findet sich
nicht, auch bei Amerika nicht, welches die merk-
würdige künstlerische Zurückhaltung sogar auf sein
Repräsentationsgebäude erstreckte, polland sandte
zwei Räume: ein sehr fein wirkendes, lichtes Eichen-
inneres, nach dem Entwurf von p. p. Berlage
und 3. pillen in Amsterdam ausgeführt, einen
Raum von frischer, schlichter Erfindung, dessen Theile
thatsächlich konstruirt sind, und einen stimmungs-
vollen altholländischen Wohnraum nrit seinen Eichen-
möbeln und seinen Delfter Fayencen. Die Schweiz und
Schweden und Norwegen beschränken sich auf aller-
dings zum Theil gute und stets frisch wirkende
nationale Arbeiten, während Dänemark im vollen
Fahrwasser der neuen (Kunst steuert. Ein interessanter

Raum findet sich im finnischen Ausstellungsgebäude.
Man kann auf der diesjährigen Pariser Ausstellung
vielfach die Wahrnehmung machen, daß die ent-
legensten (Kulturen mitunter die überraschendsten
Arbeiten entsandt haben.

Mit diesem leider nur flüchtigen Ueberblick über
das Dargebotene sei diese Abtheilung der Pariser
Weltausstellung fstOO vorläufig verlassen, welche
letztere in dieser Form nicht mehr wiederkehren möge.
Denn wenn es wahr ist, daß auf der Erde alle
Dinge an: Menschen gemessen werden, dann ist die
Ausstellung übermenschlich, verfehlt somit ihre Be-
stimmung. Daraus möge auch die Verzeihung dafür
abgeleitet werden, wenn der Verfasser diesem oder
jenem nicht ganz gerecht geworden sein sollte. —

359
 
Annotationen