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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 50.1899-1900

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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7134#0438

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Kleine Nachrichten.

686. Lüster für elektrisches Glühlicht. Nach Entwurf von
Franz Ringer in Schmiedeeisen ausgeführt von R. Kallen-
berg & Co., München, ('/z der wirkl. Gr.) Muster geschützt.

Erfolge, die überall, an alten und neuen Bauten -
es seien nur die Markuskirche in Venedig und die
Große Gper in Paris geitannt — erzielt worden
sind, waren nur dadurch ermöglicht worden, daß
die Zusammensetzung und Anwendungsweise der
Fluate gemäß der Verschiedenheit der Steinsorten auch
eine verschiedene ist; nicht minder erfolgreich ist die
Anwendung des Eluats auch auf Zement, Backstein,
Gips, ebenso bietet es die Möglichkeit, den damit
behandelten Materalien eine andere Färbung zu
geben. Für figürliche oder ornamentale Bildhauer-
arbeiten sind die Aeßler'schen Fluate hauptsächlich
dadurch von Werth, daß die Möglichkeit gegeben ist,
die betreffenden Arbeiten in weicherem Material aus-
zuführen, da dieselben dann durch die Fluate ge-
härtet und — wo nöthig, mit Rücksicht auf die Um-

gebung — auch gefärbt werden können. Ausführ-
liches über diesen Gegenstand enthält Prof, Hans
Hauenschild's Schrift „Die Aeßler'fchen Fluate",
2. Auflage (Berlin, A. Seydels Verlag; Preis \ M.)

1teher die echt chinesische Tusche, bezw. über
deren Herstellungsverfahren theilt das Patent-
bureau von H. und A). pataky in Berlin Folgen-
des mit: Eine Mischung von Gel, Schweinefett und
Firniß wird angezündet und der bei der Verbren-
nung entstehende Ruß aufgefangen. Dabei ist die
Qualität des zu verwendenden Geles von großer
Wichtigkeit und können nur die feinsten Gele wie
Sesam- oder Lolcaöl verwendet werden. Häufig
wird auch das aus dem Samen einer Giftpflanze
ausgepreßte Gel angewandt, welche von Or. Brett-
schneider mit dem Nainen Oriunckru corclutn oder
Elaeococco verrucoso bezeichnet wurde, und welche
die Ehinesen Wu Tung nennen. Es ist dies ein
Baum, dessen Aultur im ganzen Pang-Tfe Thale
eine sehr verbreitete ist und der auch in Japan sehr
häufig vorkommt. — Der durch die Verbrennung
obgenannter Mischung erhaltene Ruß wird je nach
der Feinheit der zur Verbrennung verwendeten Ma-
terialien in verschiedene ^ualitätsgrade eingetheilt. —
Mit etwas Vogelleim wird derselbe zu einem Teig
angerührt und auf hölzernen Unterlagen mit Stahl-
hämmern geknetet. Zwei Arbeiter können pro Tag
80 Laibe Herstellen, welche je ein halbes Pfund
wiegen. Dem Teige wird noch ein wenig Moschus
oder Kämpfer beigefügt, um ihm das beliebte Parfüm
zu verleihen. Außerdem werden pro Pfund der Masse
noch 20 bis f60 Goldblätter beigefügt, welche dazu
dienen, der Tusche den schönen und so sehr geschätzten
metallischen Glanz zu geben. Endlich wird die so
präparirte Masse in Stangenform gebracht und ge-
trocknet, was bei schönem Wetter mindestens 20 Tage
in Anspruch nimmt. — Der Preis der echten chinesi-
schen Tusche stellt sich pro Pfund auf Frcs. 2,50 bis
Frcs. s75. Ze nach dem Feinheitsgrade wird das
Produkt in zwölf verschiedene Qualitäten eingetheilt
und müssen wir bemerken, daß nur die geringeren
Qualitäten zun: Export ins Ausland gelangen, wäh-
rend die wirklich feine chinesische Tusche ausschließlich
im Lande selbst oder auch in Zapan, Anam, Tonkin
und Korea verwendet wird.

er penrelische Marmor, bekanntlich das wich-
tigste Material der bildnerischen und architek-
tonischen Kunstwerke der alten attischen Kunst, hat
nun Aussicht zu ausgedehnterer Verwendung auch
außerhalb des Landes. Die antiken Brüche am
pentelikon, s5 Kilometer von Athen entfernt, be-
 
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