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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 11.1876

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643 Nekrologe. — Vermischte Nachrichten. — Vom Kunstmarkt.-—Neuigkeiten des Buch- u. Kunsthandels. — Zeitschriften. 644

Originale enthaltenden Sammlung zur Vervollständigung
derselben auch solche Kopien zu haben. Es sind eben
meist Seltenheiten ersten Ranges, zum Theil Blätter,
welche von den Sammlern als „introuvudls" bezeichnet
zu werden pstegen.

Wessely's Werk, seinem Wesen nach vorwiegend
praktischen Zwecken dienend und vorzüglich zur För-
derung der Kunstindustrie unternommen, jedoch zugleich
streng wissenschastlich in der Anordnung und Durch-
führung, darf nach dem Gesagten als ein durchaus zeit-
gemäßes und tn jeder Beziehung gelungenes bezeichnet
werden. R. Bergau.

Publikation über die Ausgrabungen in Olympia. Wir

könuen den Lesern die erfreuli'che Mittheilung machen, daß
seitens der Ausgrabungs-Direktion die Herausgabe der durch
die Gebrüder Romatdis in Patras aufgenommenen Photo-
graphien der Ausgrabungen in Olympia beschlossen worden
ist. Das Werk wird demnächst im Verlage von E. Wasmuth
in Berlin in eleganter Ausstattung erscheinen, unter dem
Titel: Die Ausgrabungen zu Olympia. I. Uebersicht der
Arbeiten und Funde vom Winter 1875/76. 32 Blatt. Heraus-
gegeben von E. Curtius, F. Adler und G. Hirschfeld.
Außer einem Panorama der Landschast und 4 architektonischen
Ausnahmen des Arbeitsfeldes merden die Platten die wich-
tigsten bisherigen Fundstücke in Marmor, Erz und Terra-
cotta nebst einer Zusammenstellung der wichtigsten facsimi-
tirten Jnschriften (Weihungs- und Künstlerinschriften) geben,
und das Ganze soll durch einen begleitenden Text von den
obengenannten Herren erläutert werden.

ttekrologe.

U. Adols Northen, Schlachtenmaler in Düsseldorf, ist
daselbst den 28. Mai 1876 nach längeren Leiden gestorben.
1818 in Münden in Hannover geboren, bezog er 1847 die
Düsseldorfer Akademie, der er bis 1851 als Schüler ange-
hörte. Seitdem selbständig schasfend, malte er hauptsächlich
Scenen aus den Napoleonischen Kriegen und aus den Feld-
zügen der letzten Jahre, denen sich einige Genrebilder mittel-
alterlichen oder romantischen Jnhalts, wie Falkenjagden,
Zigeunerbanden u. A. anschlossen. Northen besaß eine ganz
hervorragende Begabung für lebendige Ausfassung, wirkungs-
volle Komposition und naturwahre Darstellung, und seine
Bilder zeichneten sich hierin in bedeutsamer Weise aus. Leider
aber wurden diese glänzenden Vorzüge, die namentlich in
verschiedenen großen Gemälden aus der Schlacht von Water-
loo zur Geltung kamen, durch eine etwas roh.e Behandlung
und eine nachlässige Technik wesentlich beeinträchtigt, so
daß sein Ruf nicht die Ausbreitung gewann, die ihm andern-
falls hätte zu Theil werden müssen. Von seinen vielen
Werken sind namhaft zu machen: „Guerrillas mit gefangenen
Franzosen", Gefecht an der Göhrde, — Napoleon's Rückzug
aus Rußland (mehrfach wiederholt), — Nachzügler der großen
Armee 1812, — Ausfall der hannoveranischen Truppen aus
Menin 1794, mehrere Scenen aus dem spanischen Befreiungs-
kriege und die schon erwähnten tresflichen Episoden aus der
Schlacht von Waterloo, wie die „Vertheidigung der Meierei
La Haye Sainte", die hannoverische Legion, die eine sran-
zösische Kuirassierattaque abweist u. A., die er meist sür den
König Georg von Hannover ausführte, einige Darstellungen
aus dem dänischen Kriege 1864 und verschiedene, meist kleinere
Kavallerie- und Jnfanterie-Gefechte aus den Jahren 1866 und
1870—71. Auch in Zeichnungen und Aquarellen leistete er
Tüchtiges, und einige phantasievolle Jllustrationen bekannter
Gedichte beweisen, daß Northen auch nach dieser Richtung
hin eine glückliche Anlage besaß.

Vknnischtk Uachrichtkn.

Die Frankfurter Stadtbibliothek erhielt von Herrn
E. du Fay ein werthvolles Geschenk. Es ist die prachtvolle,

mit zahllosen Jnitialen und etwa 130 Miniaturen geschmückte
Bibelhandschrift, Lie erst der Bibliothek des Dominikaner-
klosters in Frankfurt a. M. angehörte und dann 1814, laut
einer Jnschrift auf einem besonderen Pergamentblatt, von
dem Convent dem berühmten kunstsinnigen Jakob Heller, von
welchem das schöne Kreuz auf dem Domkirchhof stammt, ver-
ehrt wurde. Du Fay erstand die Handschrift in der Ver-
steigerung des Ruhl'schen Nachlasses in Köln.

Vom Hunstmarkt.

Verkaus der Hume'schen Rembrandt-Sammlung. Die
große Sammlung Rembrandt'scher Radirungen und Kupfer-
stiche aus dem Nachlasse des verstorbenen Sir Abraham
Hume kam am 1. Juni bei Christie, Manson untz Woods
zum Verkauf. Diese vor zwei Generationen entstandene
Sammlung gehörte zu den interessantesten, die seit vielen
Jahren im genannten Auktionslokale zum Verkauf gebracht
wurden. Von 369 von Wilson Rembrandt zugeschriebenen
Radirungen umfaßte dieselbe ungefähr 20V, und viele der be-
kanntesten und berühmtesten Darstellungen aller Gattungen
waren durch Abdrücke im besten Zustande vertreten Als Ge-
sammtertrag derVersteigerung ergab sich eine Summe vonmehr
als 4000 ^ St. Für die hauptsächlichsten Blätter wurden
bezahlt: Portrait Rembrandt's mit Schnurrbart 24 3 8Ü.;

desgl. mit aufgeschlagenem Schlapphute 15^1484.6p.; desgl.
sich anlehnend 26 ^ 5 8Ü.; spanische Zigeunerin 70 <F; die
Schnecke, mit weißem Hintergrunde, 200, Ansicht von
Omval bei Amsterdam 47 5 8Ü.; Landschaft mit drei

Bäumen 120 <F; Dorf an der Landstraße 33 der Obelisk
27 ^ 6 8Ü.; Landschaft mit Thurmruine und weißem Vor-
grund 230 <F; weite Landschaft mit Hütte und Heuschober
80 Grotte mit einem Bach 107 Portrüt von Renier
Ansloo 32 von Clemenedt Jonghe 23 ZF 2 8Ü.; der
alte Haaring 255 <F; der junge Haaring 71 <F; John Lutma
155 <F; John Asselyn 42 <F; Ephraim Bonus 92 ZL';
Uytenbogardus 21 F'; der „Goldwäger" 23 <F 2 8Ü.; der
große Coppenol 51 <F; Van Tolling 500 der Bürger-
meister Six 270

Nknigkeitkn des Snch- nnd Kunsthandels.

Nunstgesetiiekiliette VkeiRe.

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1)r6V6t, ä'gpr68 14. Li^auä, ^ruvö u l'ouu-torto pur
?. 4,6 Rgü. (X4IV u. 146 8.) 4uri8, Oiäot. 8 N.

Zeitschriften.

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Dilt^Iii'lkt kör üiiäuulitz lioust. Dekt 2.

Dlitz XtzUlltzm^. Xo. 216.

Otzu tzi Ntzlmlltz. 4itzk. 7.
 
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