z» bck»i»i»en si»d, sci bcsontcro dic clwa ci»c» halbe»
Meter twhc Berklcineriing des Berliner „Aderankcn"
eilipfohlei!, eiiies Werkes vo» höchster Schönheit, das zudem
i» ga»; besonderci» Biaße die Fähi;)kcit hat, Stiiiiiiiniig
auszustralile» - g»t ist cs aber, weii» iiia» sick
de» Abguß, wie alle Abgüsse »ach Brviizen, brvuzirt
vder brvuzirc» lässt. Die kleiue svgciianute stcüriiberger
Madvima, die Beit Stvß zugeschriebe» wird, einc der
herrtichste» Säivpfiiiigen der ganzen deutsche» Plastik, ist
anch i» gute» Abgüsse» billig zu habe». Etwas gauz
bcsvuders Outes für .steuner, etwas zudei», vvn desse»
billiger „Käuflichteit" nvch verhältuisiiiäßig »ur weuige
etwao wisse», siud dic Abgüsse »ach sene» kleine» Brigiual
skizzc» Blichelaiigctvs sür drei dcr licgciide» Gcstaltc»
aus den Medizäergräben, die der Bildhauer Ernst Hähnel
zu eutdccken und ;» erwerben das Glück gehabt hat.
Ma» kanii sie, ivie die andern genannten Sachen, vvn
dcn Gebrüdern Weschke i» Dresden (Zirkusstraße) beziehe»,
eiuer Gipsfvrmerei, die ich wegen ihrer überaus sauberen
Arbeiten »nd wegen der strengen Svlidität, mit der sie
geleitet wird, überhaupt unsern Lesern auf das Entschic-
denste eiupfehlen mvchte. Sie versendet auch itlustrirte
Aatalvge, die nähere Auskunft über die Preise geben.
Für heute nivgen diese wcnigcn Beinerkungen genü
gen. Jch behalte mir vvr, sie gelegentlich zu ergänze»
und zu erweitern. A.
Lose Wlätter.
Lu Tbomns und Tbodcs „Federspielen". —
o» ber Darstelluug eines Seeungeheuers, i» dessen Rache»
ein Engelkiiäblein svrglvs die Flvte blaseud sitzt, aus Seite
:>7, hatte Ttwde die Berse gemacht:
Umsvust.
Bein, Haus, d» wirfst de» Ball z» hvch,
- Jch täii» ihn »icht mehr sange».
»ud hatte geschlvsseu:
.Üviiii»! tiefer wähle dir dein Aiel,
Svll ich den Ball dir fange».
Der i» der Stille blüheiidc Dichter „Emell" hat
aber für das Prvblcm ciue Lvsuug gefuiiden, die wir mit
tcitc» wvlle», da sie leider ziim Erschrecke» eiuleuchteiid ist.
Umsvnst.
Es sitzt ei» Kiiäblein, leichtbefchlviugt,
Heißt: Ü ü »st l e r p h a »tafi e:
Gar hell aus seiner Flöte klingt
Die alte Melvdie:
„D Heiinattal, ivie bist du schvn!
O morgenfrifche Au!
Wie strahlt ob dunkeln Schwarzwaldhöhn
Des Hiinmels reines Blau!
Wie leuchten Bächlein silberhell
Ans tiefem Wiesengrün,
Wo taubeglänzt ani muntern Quell
Die Himmelsschlüssel blühn!"
llnd fchvn im Himmcl wähnt es sich
Der bösen Wclt entrückt; —
Da überm Haupt ihm dehnt es sich:
Wie's Büblein jäh erschrickt!
Es hatt's das Untier Publiknm
Fm anfgesperrten Rache»,
Fischblütig kalt »nd schneckendnmm.
Da war nichts mehr zu machen.
» Ikuust und Lozinldcmoßratie. Wir habe» vst
auf das i» bürgerliche» Areise» lauge »icht geiiug beachtete
Zeichen der Zcit hingewiesen: daß die Svzialdemokratic
sich immcr mchr in ein vertrautes Berhältnis zur Kunst
setzt. Nicht »ur a» die „Frcien Bvlksbühuen" deukeii ivir
dabei, nicht »»r a» die svzialdemvkratischc» Gesaugvereiue,
»icht »ur a» dic Lieder- »ud Erzähliiiigsbücher mit ans
gesprvchc» svzialdemvkratischer Tendeiiz - ma» kvuiite all
diese Erscheiuiiiige» immerhi» sür im letzten Gruudc
pvlitische haltc», sür Beraiistaltungc», bei dene» die Runst
de» Svzialdemvkratc» nur Mittcl ist z»r Berbreituug ihrcr
Gedankc» »ud Empsiiiduuge». "Ncin, es ist uiizweifelhaft,
daß die Svzialdemvkratie die Auust mehr und mehr auch als
Lebensgenuß, als Aiuist a» sich z» schätzen lernt uiid ibre
Pflcge i» den Pla» ihrcs Zukunftsstaates als cin Ziel
I einstellt, z» desfen Würdigung die „Genosfcn" erzogen
! werdcn sollen. Zst es nicht anffällig, daß ein für so
! „schlichte" Leser bestimmtcs Blatt wie die „Sächsische
Arbeiter-Zeitung" Zolas „Kunstwerk" als Feuilleton-Roma»
bringt? Jn Sachsen ift es besonders Manfrcd Wittich,
! der Redakteur des Lcipziger „Wählers", der die Pflege
der Küust mit weitreichendem Erfolge immer wieder als
ein Hochwichtiges vor seine» Gesinnungsverwandten be
j handelt. Zuletzt in einem durch vier Nummern gehende»
Leitaufsatze „Wie sich die Sozialdemvkratie zu Literatur
und Künst stellt," der gege» allerdings recht seichte Dc
mertüiigen Baunigartners auftritt, und in einer Aufsav
solge „Die bürgerliche Künst und die besitzlosen Klasfen,"
! der in der Berliner „Bildhauer-Zeitung" abgedruckt ist.
Wir könuen heute die Ausführungen diefes Gegners unsrer
heutigen Gefellschaftsform nicht wiedergeben, gedenken abcr
! die ganze Bewegung gelegentlich in cineni Leitaufsatze zu
j behandcl». Der Verfasfer glaubt, erst untcr den Bcrhält
> nissen des Zukunftsstaates mit seiner Befreiung vom Herrc»
! dienst und vom Frohne ums nackte Dasein würde die
^ Möglichkeit auch zu wahrer Kunstblütc geschaffen werde»,
schon deshalb, weil nicht ivie heute' die Auslese der be
gabten Persönlichkeiten im Wesentlichen auf die besitzenden
Klasfen beschränkt bleiben wcrdc. Uber die Stimmung der
Aufsätze wird unsre Leser dcr Schluß desjenigen aus dcr
„Bildhauer-Zeitung" am einfachsten unterrichten:
„Was hat die Sozialdemokratie mit der Knnst zu thun?
Genau sovicl, wie das Volk in seinen breiten werktätigen
Scbichten! Beide können einander nicht entbehren! Shne
ein warhaft lebendiges Volksleben, ohne Anteilnahme des
Bolkes an der Künst giebt cs keine echte Kunstblüte, trotz
allem Mäzeiiatentum, Akademien, Reisestipendien und
Gönneraufträgen. Mögen die Künstler sich immer mehr
auf ihr Volk besinncn! Nvch heute gilt von aller Kunst
das Wort Bürgers, des Sängers der Leonore, daß der
Beifall des Volkes erst dem echten Kunstwerk den Stempel
der Bollkvmmenheit aufprägt. Gebt dem Volke genügende
Nahrung, Muse und Anleitung, damit aus den »Arbeits
tieren« Menschen, aus den »Händen« ganze Menschen mit
klaren Köpfen nnd warnien Herzen nnd vsfenen gesundc»
Siniie» werde» köiinen: sie lechzcn nach den Wissenschaftc»
ivie »ach den Künsten! Aber können sie eine Künst lieben
»iid freudig genießen, die sie nicht beachtet, wenn nicht gar
! verspottet, anfeindet »nd von sich stößt? Nichts liegt der
Sozialdemvkratie ferner, als die Annst zu verachten. Wohl
Meter twhc Berklcineriing des Berliner „Aderankcn"
eilipfohlei!, eiiies Werkes vo» höchster Schönheit, das zudem
i» ga»; besonderci» Biaße die Fähi;)kcit hat, Stiiiiiiiniig
auszustralile» - g»t ist cs aber, weii» iiia» sick
de» Abguß, wie alle Abgüsse »ach Brviizen, brvuzirt
vder brvuzirc» lässt. Die kleiue svgciianute stcüriiberger
Madvima, die Beit Stvß zugeschriebe» wird, einc der
herrtichste» Säivpfiiiigen der ganzen deutsche» Plastik, ist
anch i» gute» Abgüsse» billig zu habe». Etwas gauz
bcsvuders Outes für .steuner, etwas zudei», vvn desse»
billiger „Käuflichteit" nvch verhältuisiiiäßig »ur weuige
etwao wisse», siud dic Abgüsse »ach sene» kleine» Brigiual
skizzc» Blichelaiigctvs sür drei dcr licgciide» Gcstaltc»
aus den Medizäergräben, die der Bildhauer Ernst Hähnel
zu eutdccken und ;» erwerben das Glück gehabt hat.
Ma» kanii sie, ivie die andern genannten Sachen, vvn
dcn Gebrüdern Weschke i» Dresden (Zirkusstraße) beziehe»,
eiuer Gipsfvrmerei, die ich wegen ihrer überaus sauberen
Arbeiten »nd wegen der strengen Svlidität, mit der sie
geleitet wird, überhaupt unsern Lesern auf das Entschic-
denste eiupfehlen mvchte. Sie versendet auch itlustrirte
Aatalvge, die nähere Auskunft über die Preise geben.
Für heute nivgen diese wcnigcn Beinerkungen genü
gen. Jch behalte mir vvr, sie gelegentlich zu ergänze»
und zu erweitern. A.
Lose Wlätter.
Lu Tbomns und Tbodcs „Federspielen". —
o» ber Darstelluug eines Seeungeheuers, i» dessen Rache»
ein Engelkiiäblein svrglvs die Flvte blaseud sitzt, aus Seite
:>7, hatte Ttwde die Berse gemacht:
Umsvust.
Bein, Haus, d» wirfst de» Ball z» hvch,
- Jch täii» ihn »icht mehr sange».
»ud hatte geschlvsseu:
.Üviiii»! tiefer wähle dir dein Aiel,
Svll ich den Ball dir fange».
Der i» der Stille blüheiidc Dichter „Emell" hat
aber für das Prvblcm ciue Lvsuug gefuiiden, die wir mit
tcitc» wvlle», da sie leider ziim Erschrecke» eiuleuchteiid ist.
Umsvnst.
Es sitzt ei» Kiiäblein, leichtbefchlviugt,
Heißt: Ü ü »st l e r p h a »tafi e:
Gar hell aus seiner Flöte klingt
Die alte Melvdie:
„D Heiinattal, ivie bist du schvn!
O morgenfrifche Au!
Wie strahlt ob dunkeln Schwarzwaldhöhn
Des Hiinmels reines Blau!
Wie leuchten Bächlein silberhell
Ans tiefem Wiesengrün,
Wo taubeglänzt ani muntern Quell
Die Himmelsschlüssel blühn!"
llnd fchvn im Himmcl wähnt es sich
Der bösen Wclt entrückt; —
Da überm Haupt ihm dehnt es sich:
Wie's Büblein jäh erschrickt!
Es hatt's das Untier Publiknm
Fm anfgesperrten Rache»,
Fischblütig kalt »nd schneckendnmm.
Da war nichts mehr zu machen.
» Ikuust und Lozinldcmoßratie. Wir habe» vst
auf das i» bürgerliche» Areise» lauge »icht geiiug beachtete
Zeichen der Zcit hingewiesen: daß die Svzialdemokratic
sich immcr mchr in ein vertrautes Berhältnis zur Kunst
setzt. Nicht »ur a» die „Frcien Bvlksbühuen" deukeii ivir
dabei, nicht »»r a» die svzialdemvkratischc» Gesaugvereiue,
»icht »ur a» dic Lieder- »ud Erzähliiiigsbücher mit ans
gesprvchc» svzialdemvkratischer Tendeiiz - ma» kvuiite all
diese Erscheiuiiiige» immerhi» sür im letzten Gruudc
pvlitische haltc», sür Beraiistaltungc», bei dene» die Runst
de» Svzialdemvkratc» nur Mittcl ist z»r Berbreituug ihrcr
Gedankc» »ud Empsiiiduuge». "Ncin, es ist uiizweifelhaft,
daß die Svzialdemvkratie die Auust mehr und mehr auch als
Lebensgenuß, als Aiuist a» sich z» schätzen lernt uiid ibre
Pflcge i» den Pla» ihrcs Zukunftsstaates als cin Ziel
I einstellt, z» desfen Würdigung die „Genosfcn" erzogen
! werdcn sollen. Zst es nicht anffällig, daß ein für so
! „schlichte" Leser bestimmtcs Blatt wie die „Sächsische
Arbeiter-Zeitung" Zolas „Kunstwerk" als Feuilleton-Roma»
bringt? Jn Sachsen ift es besonders Manfrcd Wittich,
! der Redakteur des Lcipziger „Wählers", der die Pflege
der Küust mit weitreichendem Erfolge immer wieder als
ein Hochwichtiges vor seine» Gesinnungsverwandten be
j handelt. Zuletzt in einem durch vier Nummern gehende»
Leitaufsatze „Wie sich die Sozialdemvkratie zu Literatur
und Künst stellt," der gege» allerdings recht seichte Dc
mertüiigen Baunigartners auftritt, und in einer Aufsav
solge „Die bürgerliche Künst und die besitzlosen Klasfen,"
! der in der Berliner „Bildhauer-Zeitung" abgedruckt ist.
Wir könuen heute die Ausführungen diefes Gegners unsrer
heutigen Gefellschaftsform nicht wiedergeben, gedenken abcr
! die ganze Bewegung gelegentlich in cineni Leitaufsatze zu
j behandcl». Der Verfasfer glaubt, erst untcr den Bcrhält
> nissen des Zukunftsstaates mit seiner Befreiung vom Herrc»
! dienst und vom Frohne ums nackte Dasein würde die
^ Möglichkeit auch zu wahrer Kunstblütc geschaffen werde»,
schon deshalb, weil nicht ivie heute' die Auslese der be
gabten Persönlichkeiten im Wesentlichen auf die besitzenden
Klasfen beschränkt bleiben wcrdc. Uber die Stimmung der
Aufsätze wird unsre Leser dcr Schluß desjenigen aus dcr
„Bildhauer-Zeitung" am einfachsten unterrichten:
„Was hat die Sozialdemokratie mit der Knnst zu thun?
Genau sovicl, wie das Volk in seinen breiten werktätigen
Scbichten! Beide können einander nicht entbehren! Shne
ein warhaft lebendiges Volksleben, ohne Anteilnahme des
Bolkes an der Künst giebt cs keine echte Kunstblüte, trotz
allem Mäzeiiatentum, Akademien, Reisestipendien und
Gönneraufträgen. Mögen die Künstler sich immer mehr
auf ihr Volk besinncn! Nvch heute gilt von aller Kunst
das Wort Bürgers, des Sängers der Leonore, daß der
Beifall des Volkes erst dem echten Kunstwerk den Stempel
der Bollkvmmenheit aufprägt. Gebt dem Volke genügende
Nahrung, Muse und Anleitung, damit aus den »Arbeits
tieren« Menschen, aus den »Händen« ganze Menschen mit
klaren Köpfen nnd warnien Herzen nnd vsfenen gesundc»
Siniie» werde» köiinen: sie lechzcn nach den Wissenschaftc»
ivie »ach den Künsten! Aber können sie eine Künst lieben
»iid freudig genießen, die sie nicht beachtet, wenn nicht gar
! verspottet, anfeindet »nd von sich stößt? Nichts liegt der
Sozialdemvkratie ferner, als die Annst zu verachten. Wohl