vcr.schieteneii .Zeitwerte.Ver Noteu, wie zwei oter vier ^
Noten gegen eine usw., aus ccht musikalische Art zn ver- !
mitteln. Jeter nur normal bcanlagte Lchüler wird siä> ^
mit dieser'selsr ntttzlichen AufgaLe schnell Lefreunten, ta ^
sic nicht nur tie Finger Leitcr Hände gleichartig Leschäftigt,
sontern auck sein Dcnken anregt, vorausgesetzt, tasi sein
Vehrer ihn dazu vorzuLereiten weisz nud ihm auck tie
Anläge dieser Sätze vcrstäntlick macheu kann. Vciter ist
tas- nickt immer ter Fall-, die große Menge von unpäta
gogischer Musik, tie als llnterrichtsstoss verwentet wirt,
Leweist es unwiterleglick. l5in ähnlickes Beispiel wie tas
vorigc, das uns näher liegt, sintet man in ter kleiuen
>ilavierschule von Cramer. Hier ist auch das erste Stiiel
cin zwcistimmiger Kontrapuntt, zwei Noten gegen eine.
Das zweite Stttck Lringt zwei nnt vier Noten gegen eine.
Alles ties mclotisch, musikalisck verstäntig unt wohl
klingent. An allen. solgenten Stiickchen in ticsem Buche
wirt man dieselLeu wahrhast musikalischen Eigenschasten
erkennen können. Der gesnnte stimmstthrente Baß, tas
cigentliche Nttckgrat eines Musikstttcks, ter sich ttLerall
geltent macht, ist von ter grössten pätagogischen Wichtig
keit, versteht es ter Lehrer nur, dies dem Schttler ver
stäntlich zu machen. Allein wie mangelhaft unt vcrstänr
nislos es tamit Lestellt ist, wirt man taraus ersehen
können, tas; wer weiß wie viele sogenaunte „Kinderklavier
sckulen" in GeLrauch sint, tie nichts von alletem an
sick haLen ttnt im Lesten Falle nnr Kinterspielerei, Zeit
nnt Geltvertnst Leteuten.
Weuu mau tie pätagogischeu Werke vou DeL. Bach
an, tessen „KlavierLttchlein" (t.2 kleine Stücke enthaltent)
ein wahrcr Schatz von gcist- und kraftvoller Musik ist,
Lis zu R. Schumanns „Jugend-AlLum" Letrachtet, so
wird man sindeu, taß alle nur in der oLeri angeteuteten
kontrapunktischen Art empfuuten und geschrieLen haben.
Alleiu tie große Zahl von heutigen Musiklehrern uut
Nlnsiklchrerinnen, die keine musikpädagogische Biltung er
langt haben, aber oft einen testo größeren Geschästssinn,
können nicht untcrscheiden, was hier in Wahrheit gut oder
sckleckt ist. Fttr tiese sorgt dann ver Musikalienhäntler,
venu der weiß, „was geht", und in Wirksamkeit treten
somit tie lnsterweckenten Sächelchen ter geschilterten Art.
Diese unheilvolle BerschieLung ter Berhältnisse zn Un
guiisten tes Guteu sollte entlich etwas naher vou allen
Beteiligten untersucht werden. Mau mttßte versucken, tie
Elteru aiifznkläreii, tie ihre Kintcr in ter Musik unter
richteu lassen wollen, und die Lehrer und Lehrerinnen, tie
sich uoch nicht ganz in tem mechanischen Gang deS ("'K'
schästs verloren haöen. „Vereine von Acusikfreunteii" mit
tcm Zicle, tie sttr pädagogische Zwecke taugliche Mnsik
nach Lestimmten kttnstlerischen Griintsätzeii iu Listen zu
sammen zu stellen, wttrten sich hier gewiß als ntttzlick
erweisen. Wäre nur mit ter Abwehr einnial Legonnen,
so wttrten sich auch noch antere Niittel unt Wege sinken
lassen, tie der ehrlichen Kuiist zur Dckante gereichenten
Erzeugnisse zu Lekämpsen. D. Mittina.
Lose Klätter
* ÜLer tie italieiiiscben veristcn macht Anton
Antrca gelegentlich einer Studie ttber Salvatore di Gia
como in ter „Gegenwart" tie solgende Bemcrkiing:
Wie ten meisten jnngen Beristen fehlt ihm tie Getult
ter) Vertiefung in seine dichterische AufgaLe unt tie Aus
dauer ter Grttndlichkeit, welche ter Roman ersordert. Er
thut am lieLstcn immer nur einen ersten Wurs unt hält
sich an die Schilderung von Momentbildern. Aus tiesem
Grunte ist cr kcin Romanschriststeller, unt ans ähnlichen
Griliiden gehen üLerhaupt so wenig Romanzieri aus der
Schule der Veristen hervor. Die wenigen haben sich fast
alle nach französischen Mustern aus ter natnralistischen
Kunst gebildet — selbst Matilde Serao verrät noch in
ihrem Ronian »Fantasia« den Einftuß Emilc Zolas.
Znm Glttck aber gehen tie Veristen uachher iüre cigenen
Wegc, die nicht nur zu der Wahrheit, sondern zum Jdeal
des Wahren stthren. Außerdem haben sie eine wunterbare
Fähigkeit, tie änßerlichsten Dinge, der Wirklickkeit ent
nommeu —7 tie reine Außenseite des menschlichen LeLens,
so poetisch zu Leleuckien, taß tie in ten grellsten FarLen
geschilterten ÜLel unt Leiten der Wclt nie einen moralischen
Ekcl-odcr ein ästhetisches Unbehagen verursachen, wie es
Lei Len meisten ter französischen Naturalisten vorkommt.
Sie verschmähen es, cine ethische Wirknng hervorrufen zu
wollcn mit ihrcm Kunstwerk: aber das iünen inncwohnente
ästhetische Empfinden ist so stark vorherrschent, taß tie
häßlichcn Dinge, tie sie mit VorlieLe zu sagen iliitcrnehmen,
so schön gesagt werten, daß sie ergreifen und Mitleit er
regen, ivo sonst sie verletzt und ALscheu erregt hätten. Jn
tem Natnralismiis der Franzosen geht dic Poesie ver
loren; iiber dem Verismus der Jtaliener LleiLt sie als
leuchtendcs Gestirn schweLen: tas ist ter ganze - große
Unterschiet zwischen Leitcn."
n Vretsriebter zu setu Lei einem WettLcwerL, dessen
letzte Entscheidung tem Kaiser zusteht, war nicht nur Lcim
Nationaltenkmal geeignet, zur Bescheitenheit zu erziehen.
Von ten zwei Entwürsen, die siir das Denkmal tes Kur
siirsten Frietrich I. in Frage kamen, hat jetzt ter Kaiser
tenjcnigen von Ealandrelli zur Ailsftthrung Lestimmt, ter
zwei Stimmen von Preisrichtern Lekommen hatte. Der
antere, von Boese, hatte siinszehn erhatten. „Die
Kaiscrin," schreibt tie „Tgl. R.", „soll aber von vornherein
fttr den Entwurs Ealantrellis eingetreten sein."
» Dersleigeruugeu. Ter künstlerische Nachlaß
LeoPold C. Müllers, Professors au der Akademie der
bildeuden Künste iu Wien, besteheud ans vollendeteu und uu-
vollendetcu Oelgemüldeu, Skizzcu, Naturstudieu und Zcich
nungeu, wird am 2. März im Küustlerhause in Wieu öffentlich
versteigert. Der reich tllustrirte Katalog mit eincm Vorwort
vou Georg Ebers und dem Bildnisse Leopold C. Müllers ist
zum Preise vou 10 Mark durch die Verlags-Kunsthandluiig
H. O. Miethke iu Wien zu bezieheu.
/Ild. Wl. ttt Varis. Wir habeu schou wiederholt ervr-
tert, ob und wie sich der „Kuustwart" in der auch vou Jhnen
gewüuschteu Richtuug erweitern ließe. Aber cs spricht auch
manches dagegeu — vor allem würde eine solche Erweiterung
nicht ohne Preiserhöhuug möglich sein. Für Jhre sreundlichen
Gesinnungen sreundlichsteu Dank.
G. A. itt D- Vielen Dant! Der „Knnstsreund" ist also
wirklich auf der Eselswiese der „Nachrichten" angekommen.
Da wollen wir ihu iu Friedeu grasen lasseu.
. Lebtt Aabre nacb Magners Tod. I^uudscvau. Dichtuug. Schönc Literatur.Xiv. - Theater.
Wichtigere Schauspielaufführuugen Xll. - Musik. Wichtigerc Arusikaufführungen X. Der Rückschlag
gegen ckic Mascagnitis. Bildeude Küuste. Die Kuust und die Kritik. Wiencr Kunstbrief. Sprecbsaal. Das
.. . ) Material zum Klavieriinterricht. Lose iBltttker.
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