I
stellungeri zu weuden, welche die mit ihrer Erörterung
verbundene Vcrwirrung schon im Keime in sich tragen.
Um svlche dreht sich überhaupt meist der moderne Streit.
Er ist, wie das Gesumme der Fliegen an der Außenseite
eines Glases, um so lauter, je weniger er ins Jnnere zu
dringen vermag. Lriedrich von ^hausegger.
In Sachen der künstlerischenSrziehung der deutschen Iugend.
Jn: t6. Stück des 6. Jahrganges Jhrer geschätzten
Zeitschrift findet sich auf S. in einer übrigens sehr
wohlwollenden Besprechung meiner „küustlerischen Erziehung
der deutschen Jugend" eine Bemerkung über den bei Vor-
lesungen über Kunstgeschichte neucrdings mehrfach gebrauchten
Schattenbildwerfer (das Skioptikon), die einer in meinem
Buche darüber gemachten Bemerkung zu widersprechen scheint. !
Jn Wirklichkeit stimme ich aber mit dem Herrn Verfasser, !
wie mich ein Meinungsaustausch mit ihm belehrt hat, voll-
kommen überein. Ohne Zweifel ist das Skioptikou für
einzclne öffentliche Vorlesungen, die von hunderten von
Zuhörern besucht werden, ein sehr willkommenes uud nütz-
liches Hilfsmittel, indem es gestattet, den Zuhörern das
Kunstwerk, über welches der Vortragende grade redet, im
großen Maßstabe und zwar Allen zur felben Zeit vorzu-
sühren, also die sinnliche Anschauung mit der mündlichen
Belehrung zeitlich zusammenfallen zn lassen. Aber das läßt
sich doch nur bei Borlesungen durchführen, in denen ver-
hältnisniäßig wcnige bedeutende Kunstwerke in der Weise
besprochen werden, daß der Vortragcnde bei jedem einzelnen
längere Zeit verweilt. Grade solche Vvrlesungen werden
aber an der Universität nur verhältnismäßig selteu gchalteu.
Die Universitätsvorlesungen siud uämlich entweder ösfentliche,
die der Regel nach über einzetne bedeutende Künstler handeln,
vder private, die sich auf die Schilderung größerer Epochen
bezichen. Letztere sind meist nur von' to—20 Zuhörern
besucht, für sie ist also der Gebrauch des Skioptikons über-
slüssig, weil man sie sehr gut so setzen kann, daß sie auch
eine einfache Photographie oder eiuen Kupferstich, über dcu
gefprochen wird, gleichzeitig und aus genügender Nähe bc-
trachten können. Die öffentlichen Vorlesungen dagegen, die
eine möglichst vollständigc Anschauung von der künstlerischen
Entwickelung einzelner bedeutender Künstler geben sollen,
müssen mit einem fo reichen Anschauungs-Apparat gehalten
werden, daß die vorzulegenden Blätter in dieser Vollständig-
! keit für das Skioptikon überhaupt nicht hergestellt werden
können, und selbst, wenn dies möglich wäre, im Kollege nicht
mit dem Skioptikon würden vorgeführt werden könneu. So
wird mau z. B. iu einem einstündigcn Kolleg über Rembrandt,
ivenn man allein das Rovinskische Werk über die Radirungen
und die charakteristischen Bilder des Meisters in Braunschen
oder Hansstängelschen Photographien vorlegen will, mindestens
500 verschiedene Kunstwerke zur Anschauung zu bringen haben.
Das würde bei t 4 Stunden im Semcster auf die Stunde
etwa 3 5 Abbildungen ergebeu. Jst es möglich, diefe in
Zeit von ^5 Minuten alle mit dem Skioptikon vorzuführen'?
Wo würde man da die Zeit zum Sprecheu hernehmeu?
Wie will man bei unsern gering dotirten Apparaten die
Kosten erschwingcn, um soviele Glasbilder hcrstellen zu lasseu?
Wo soll der Raum herkommeu, um die Werke aller bedeuten
der Meister in dieser Form unterzubringen? Nein, da scheint
es mir doch immer noch das Praktischste, die Blättcr, die
nun einmal in den Sammlungen vorhandcn sind, an be-
sondereu Staffeleien aufzuhängen und von den Zuhörern
vor und nach der Stunde betrachten zu lasfeu. Dabei
habe ich noch gar nicht einmal von all den Unbequemlich-
keiteu geredet, die dem Vortragenden aus der Handhabuug
des Apparates, den Zuhörern, die nachschreiben wollen, aus
der ganzen oder teilweisen Verdunkelung des Anditoriums
erwachsen würden. Man muß eben bedcnken, daß an unseren
kuusthistorischen Apparaten meistens keine Assistenten ange-
stellt sind, die den Vortragenden unterstützen könnten. Kurz,
all diese Bedcnken veranlassen mich, an der Behauptung fest
zühalten, daß spezielt für die kunsthistorischen Vorlesungen
an Universitäten (denn nur darum handelt es sich) das
Skioptikon keine große Bedeutung hat. U. Lange.
Leitungsscba u.
Dlctztung. — (kseliand) Reinicke, Beil. z. Leipz. Z. 6Z. —
(Trapen d Aristophanes nnd des Aeschilus, Sophokles uud
Luripides) w. pacz, Ungar. Revue 3. H. — llUaria Ianitschek)
A. Dresdner, Magazin zZ. — (poesie u. Naturkenntnis) I.
Hroelß, Allgem. Z. z zz. B. — (NAIHelm v. jdolenz) Servaes,
Magazin - (Graf Torresani) Lttlinger, Gegenw. 2Z.
— (Zur Beurteilung der modernen Lyrik) Schacht, ebd. 2-z.
— (Literatur und Schulreform) lh. lhart, Tägl. Rundschau
l^6. ff.
Tbeuter. (Das deutsche Lustsxiel) Alberti, Zukunst 59.
llöildendc Ikünste. (Deutsche Runst auf d. Universitäten)
lh. Grimin, Dtsch. Rdsch. z?. f. — (!s. v. Bartels, lh. weiz-
säcker, ff Graph.R. 2. — (Soddomas vermählung Alexauders)
Graul. ff ebenda. — (F. v. Uhde) M. Feld, Nord n. Süd
t95. — (Lybaert) ff A. f. A. z8. — (Aleine Ausstellnngen)
!s. lselferich, ff ebd. — (D. Aapelle Dell' Assunta i. Dom
z. Prato) A. Schmarsow, Repert. f. Runstw. 3. — (Die
Ulindener Bilderhandschriftengruppe) U). Vöge, ebenda. —
(„lVann war d. Uieister T. S. i. d. Niederlanoen?"- A. v.
lVurzbach, ebenda. — (2 Hrobleme z. Gesch. d. roman. Bau-
stils) G. Dahio, ebenda — (Rovenna u. s. Aunst) G. Zarnack,
h V. Felz z. M. (0. — (lVagners Beziehungen z. d. bild.
Aünsten) 2l. N. lfarzen-Utüller, lU. lvochenbl. 22. ff. —
lDer deuifchc u. niederl. Aupferst. d. (5. Iahrh.) lU. Lehrs,
Rcpcrt. f. Uuustw. ff. — (Das Abendmahl Thristi i. d. bild.
Aunst bis Ende des (-z. Iahrh.) Td. Dobbert, ebenda.
(D. griech. lUythus i. d. Aunstw. d. zz. Fahrh.) T. lUeyer,
ebenöa 2. 3. -
Nllgemeincrcs. (Die Grcnzen des llnanständigen in der
Äunst) Holenz, lUagazin 2^. — iproletariat und Aunst)
B. lD., Die Aunst dem Volke 6. ff. — (Die seelischen An-
lagen des lUenschen) G. Ammon, Tägl. Rschau. (50. ff. —
(Trbgut und Lohngut in unsrer lUuttersprache) lDasserzieher,
Gegenw. 2^. — (Buchkritik) A. Stoeßel, ebenda. —
> . Nnscbaulicbe Sprnctze. — IlAmdsekmu. Dichtung. Schöne Literatur. XXlk. Germanifche Poesic.
. Mufik. Altgriechische Musik. — Wichtigere Musik-Aufführungen. XVIII. — Waguer und der Jtaliener.
— Bildende Küuste. Janitschek ff. Berliner Kunstausstellung II. Freie Berliner Kunstausstellung. Sprccdsmil.
Nochmals: die Oper als Kunstform. Jn Sachen der künstlerischcn Erziehung der deutschen Jugend. - Lcitungsscbnu.
stellungeri zu weuden, welche die mit ihrer Erörterung
verbundene Vcrwirrung schon im Keime in sich tragen.
Um svlche dreht sich überhaupt meist der moderne Streit.
Er ist, wie das Gesumme der Fliegen an der Außenseite
eines Glases, um so lauter, je weniger er ins Jnnere zu
dringen vermag. Lriedrich von ^hausegger.
In Sachen der künstlerischenSrziehung der deutschen Iugend.
Jn: t6. Stück des 6. Jahrganges Jhrer geschätzten
Zeitschrift findet sich auf S. in einer übrigens sehr
wohlwollenden Besprechung meiner „küustlerischen Erziehung
der deutschen Jugend" eine Bemerkung über den bei Vor-
lesungen über Kunstgeschichte neucrdings mehrfach gebrauchten
Schattenbildwerfer (das Skioptikon), die einer in meinem
Buche darüber gemachten Bemerkung zu widersprechen scheint. !
Jn Wirklichkeit stimme ich aber mit dem Herrn Verfasser, !
wie mich ein Meinungsaustausch mit ihm belehrt hat, voll-
kommen überein. Ohne Zweifel ist das Skioptikou für
einzclne öffentliche Vorlesungen, die von hunderten von
Zuhörern besucht werden, ein sehr willkommenes uud nütz-
liches Hilfsmittel, indem es gestattet, den Zuhörern das
Kunstwerk, über welches der Vortragende grade redet, im
großen Maßstabe und zwar Allen zur felben Zeit vorzu-
sühren, also die sinnliche Anschauung mit der mündlichen
Belehrung zeitlich zusammenfallen zn lassen. Aber das läßt
sich doch nur bei Borlesungen durchführen, in denen ver-
hältnisniäßig wcnige bedeutende Kunstwerke in der Weise
besprochen werden, daß der Vortragcnde bei jedem einzelnen
längere Zeit verweilt. Grade solche Vvrlesungen werden
aber an der Universität nur verhältnismäßig selteu gchalteu.
Die Universitätsvorlesungen siud uämlich entweder ösfentliche,
die der Regel nach über einzetne bedeutende Künstler handeln,
vder private, die sich auf die Schilderung größerer Epochen
bezichen. Letztere sind meist nur von' to—20 Zuhörern
besucht, für sie ist also der Gebrauch des Skioptikons über-
slüssig, weil man sie sehr gut so setzen kann, daß sie auch
eine einfache Photographie oder eiuen Kupferstich, über dcu
gefprochen wird, gleichzeitig und aus genügender Nähe bc-
trachten können. Die öffentlichen Vorlesungen dagegen, die
eine möglichst vollständigc Anschauung von der künstlerischen
Entwickelung einzelner bedeutender Künstler geben sollen,
müssen mit einem fo reichen Anschauungs-Apparat gehalten
werden, daß die vorzulegenden Blätter in dieser Vollständig-
! keit für das Skioptikon überhaupt nicht hergestellt werden
können, und selbst, wenn dies möglich wäre, im Kollege nicht
mit dem Skioptikon würden vorgeführt werden könneu. So
wird mau z. B. iu einem einstündigcn Kolleg über Rembrandt,
ivenn man allein das Rovinskische Werk über die Radirungen
und die charakteristischen Bilder des Meisters in Braunschen
oder Hansstängelschen Photographien vorlegen will, mindestens
500 verschiedene Kunstwerke zur Anschauung zu bringen haben.
Das würde bei t 4 Stunden im Semcster auf die Stunde
etwa 3 5 Abbildungen ergebeu. Jst es möglich, diefe in
Zeit von ^5 Minuten alle mit dem Skioptikon vorzuführen'?
Wo würde man da die Zeit zum Sprecheu hernehmeu?
Wie will man bei unsern gering dotirten Apparaten die
Kosten erschwingcn, um soviele Glasbilder hcrstellen zu lasseu?
Wo soll der Raum herkommeu, um die Werke aller bedeuten
der Meister in dieser Form unterzubringen? Nein, da scheint
es mir doch immer noch das Praktischste, die Blättcr, die
nun einmal in den Sammlungen vorhandcn sind, an be-
sondereu Staffeleien aufzuhängen und von den Zuhörern
vor und nach der Stunde betrachten zu lasfeu. Dabei
habe ich noch gar nicht einmal von all den Unbequemlich-
keiteu geredet, die dem Vortragenden aus der Handhabuug
des Apparates, den Zuhörern, die nachschreiben wollen, aus
der ganzen oder teilweisen Verdunkelung des Anditoriums
erwachsen würden. Man muß eben bedcnken, daß an unseren
kuusthistorischen Apparaten meistens keine Assistenten ange-
stellt sind, die den Vortragenden unterstützen könnten. Kurz,
all diese Bedcnken veranlassen mich, an der Behauptung fest
zühalten, daß spezielt für die kunsthistorischen Vorlesungen
an Universitäten (denn nur darum handelt es sich) das
Skioptikon keine große Bedeutung hat. U. Lange.
Leitungsscba u.
Dlctztung. — (kseliand) Reinicke, Beil. z. Leipz. Z. 6Z. —
(Trapen d Aristophanes nnd des Aeschilus, Sophokles uud
Luripides) w. pacz, Ungar. Revue 3. H. — llUaria Ianitschek)
A. Dresdner, Magazin zZ. — (poesie u. Naturkenntnis) I.
Hroelß, Allgem. Z. z zz. B. — (NAIHelm v. jdolenz) Servaes,
Magazin - (Graf Torresani) Lttlinger, Gegenw. 2Z.
— (Zur Beurteilung der modernen Lyrik) Schacht, ebd. 2-z.
— (Literatur und Schulreform) lh. lhart, Tägl. Rundschau
l^6. ff.
Tbeuter. (Das deutsche Lustsxiel) Alberti, Zukunst 59.
llöildendc Ikünste. (Deutsche Runst auf d. Universitäten)
lh. Grimin, Dtsch. Rdsch. z?. f. — (!s. v. Bartels, lh. weiz-
säcker, ff Graph.R. 2. — (Soddomas vermählung Alexauders)
Graul. ff ebenda. — (F. v. Uhde) M. Feld, Nord n. Süd
t95. — (Lybaert) ff A. f. A. z8. — (Aleine Ausstellnngen)
!s. lselferich, ff ebd. — (D. Aapelle Dell' Assunta i. Dom
z. Prato) A. Schmarsow, Repert. f. Runstw. 3. — (Die
Ulindener Bilderhandschriftengruppe) U). Vöge, ebenda. —
(„lVann war d. Uieister T. S. i. d. Niederlanoen?"- A. v.
lVurzbach, ebenda. — (2 Hrobleme z. Gesch. d. roman. Bau-
stils) G. Dahio, ebenda — (Rovenna u. s. Aunst) G. Zarnack,
h V. Felz z. M. (0. — (lVagners Beziehungen z. d. bild.
Aünsten) 2l. N. lfarzen-Utüller, lU. lvochenbl. 22. ff. —
lDer deuifchc u. niederl. Aupferst. d. (5. Iahrh.) lU. Lehrs,
Rcpcrt. f. Uuustw. ff. — (Das Abendmahl Thristi i. d. bild.
Aunst bis Ende des (-z. Iahrh.) Td. Dobbert, ebenda.
(D. griech. lUythus i. d. Aunstw. d. zz. Fahrh.) T. lUeyer,
ebenöa 2. 3. -
Nllgemeincrcs. (Die Grcnzen des llnanständigen in der
Äunst) Holenz, lUagazin 2^. — iproletariat und Aunst)
B. lD., Die Aunst dem Volke 6. ff. — (Die seelischen An-
lagen des lUenschen) G. Ammon, Tägl. Rschau. (50. ff. —
(Trbgut und Lohngut in unsrer lUuttersprache) lDasserzieher,
Gegenw. 2^. — (Buchkritik) A. Stoeßel, ebenda. —
> . Nnscbaulicbe Sprnctze. — IlAmdsekmu. Dichtung. Schöne Literatur. XXlk. Germanifche Poesic.
. Mufik. Altgriechische Musik. — Wichtigere Musik-Aufführungen. XVIII. — Waguer und der Jtaliener.
— Bildende Küuste. Janitschek ff. Berliner Kunstausstellung II. Freie Berliner Kunstausstellung. Sprccdsmil.
Nochmals: die Oper als Kunstform. Jn Sachen der künstlerischcn Erziehung der deutschen Jugend. - Lcitungsscbnu.