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Kunstwart und Kulturwart — 26,2.1913

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Heft 9 (1. Februarheft 1913)
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Vom Heute fürs Morgen
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https://doi.org/10.11588/diglit.14285#0257

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Sparkassen geben Hhpothekardar--
lehen. Die Sparkassen können aber
auch Staatspapiere kaufen, die sich
z. B. zn vier v. H. verzinsen. Man
denkt nun an Gesetze, die ein für
allemal bestimmen, der wievielte
Leil aller Gelder in Staatspapieren
angelegt werden muß. So hofft
man, jederzeit für staatliche Zwecke
Gelder beschaffen zn können. Die
Sparkassen und ähnliche Unterneh--
mungen werden so unmittelbar, die
Einleger mittelbar Gläubiger des
Staates, aber nicht freiwillig, in
diesem Fall ist die Gläubigerschaft
erzwungen. Es hängt von der Ge--
setzgebung ab, ob die so zustande
gebrachten Gelder gut oder schlecht
verwendet werden. K. W.

AnzeigenalsAnzeichen 11

us der „Berliner Arzte-Korre-
spondenz":

I V. Lerliner /lrxte-Verein.
«suptvsrssmmlung.

l^s^esoi'änunL:

1. 6e8ekäftlioke8.

2. keriekt sus 6er ^rrtekammer. Herr?...

3. Ober äen Xentralvsrbanä äer Xsssev-
ärrts von kerlin. ?Ierr k*---

vorxe8LbIs8en: X. X.

5. V^skl von Herrn Lanitäisrat Or. k. I.. . .
rum oräenrÜLben ^litxlieäe.

bierr k . . . ^

rrsidisr! rrsidier!

Hlitxlieäer kebeten.

I. ^.: O ..., LLbriktkükrer.

Jagow, der Polizeipräsi-
dent,

hat in einer Zuschrift an ein süd-
deutsches Blatt geschrieben: er sei
kein Feind der Shlvester-Fröhlich-
keit, er sei nur gegen die „un-
künstlerische Umformung" von
Iylinderhüten. Das geht jetzt durch
eine Anzahl von Blättern, und ich
bin überzeugt: der anspruchslose
Scherz wirbt bei einer ganzen
Menge von Leuten mit Erfolg um

eine freundliche Stimmung für den
Beherrscher der Blauen. Warum,
gute Götter, müssen wir immer
sauertöpfisch sein, wenn wir Amts-
personen sind? Es gehört Takt
dazu, uns an der rechten Stelle ein
wenig gehn zu lassen, aber wer den
Takt dazu hat, der soll's. Daß man
den Humor ungemein dummer Weise
ernster Leute für unwürdig hielt, hat
auch mitgeholfen, unser öffentliches
Leben zu vernüchtern. Wieviel
fröhliche Volksbräuche und damit:
wieviel Farbe und auch Wärme
ist durch humorlose Polizeimaß-
regelungen künstlich abgeschafft
wordenl A

^Wie denken Sie über...?"

ella gsrantalü,tu, ?elix ^ustris,

stellst Weihnachtsrundfragen.

Beispielsweise fragt da eine Wie-
ner Zeitung: „Wie denken Sie
über den Balkankrieg?" Für-
stin Maria Adam Lubomirska er-
klärt darauf, ihr sehnlichster Wunsch
. . . die Menschheit . . . Stufe der
Kultur . . . Seelenverfeinerung ...
Weihnachtsgruß . . . Friede. Moritz
Nosenthal, k. u. k. Kammervirtuose,
ist instruktiv: „Die Aberlassung
eines großen Teiles der europäi-
schen Türkei an die Balkanstaaten
scheint mir unsicher, da diese . . .
geschwächt . . . Türkei . . . Reser-
voir . . . täglich Verstärkungen."
Komtesse de Noailles liebt den
Orient . . . wunderbare Seele ...
schmerzt mich ... furchtbares Schick-
sal ... Wunden schlägt. Georges
Fehdeau würde gern sehen, daß die
tapferen Leute der siegreichen klei-
nen Staaten auch zu ihrem wohl-
verdienten Nutzen kämen. „Was
sie mit den eroberten Städten an-
fangen, ist mir bis auf weiteres
egal." Alexander Girardi aber,
geistreich wie ein langjähriger Abon-
nent, zitiert eine Operette (Vor-
sicht, Versel): „So ein Krieg ist

206 Kunstwart XXVI, 9
 
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