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Kunstwart und Kulturwart — 26,2.1913

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Heft 9 (1. Februarheft 1913)
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Vom Heute fürs Morgen
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https://doi.org/10.11588/diglit.14285#0259

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inbustrie und die vielfach mit ihr
Hand in Hand arbeitende Presse
spekuliert mit raffiniert aufgemach-
ten Vorführungen und Ausstellun-
gen, mit verlockend dargestellten
Modebildern geradezu auf die Un-
mündigkeit der Frau, auf ihren
Mangel an Verständnis gegenüber
den Anforderungen einer gesunden
Volkswirtschaft.

Deutsche Frauen! Strebt nach
einer höheren Kultur und sucht
diese nicht in sklavischer Befolgung
der neuesten Mode. Legt Wert auf
gute Stoffe, guten Schnitt und
Materialechtheit und meidet fal-
schen Schein. Verschwendet euer
Geld nicht an Waren, die als
Modeerzeugnisse im Preise un-
mäßig gesteigert sind, deren Dauer-
wert oft ganz gering ist.

Kleidet euch einfachl Un-
terstützt die deutsche Bekleidungs-
kunst, Üie jenen Schäden unmittel-
bar entgegenarbeitet. Stellt eure
Lebensführung auf eine gesunde
Grundlage. Zeigt, daß ihr den
Ernst der Zeit versteht, damit der
wirtschaftliche Aufschwung Deutsch-
lands nicht noch weiterhin in fal-
sche Bahnen gelenkt wird!

Vergleich der Geistes-
fähigkeiten von Mann
und Weib

Scvrenn Fragen des Unterrichts
-^^und der Berufswahl erörtert
werden, kommt man häufig auf die
geistigen Unterschiede von Mann
und Frau zu sprechen. Mit aller
Schärfe werden die entgegengesetz-

ten Anschauungen vertreten, ohne
daß es im allgemeinen für notwen-
dig erachtet würde, Beweise in ge»
ordneter Weise zu sammeln. Die
Amerikaner haben auf derartigen
Gebieten immer die Neigung ge°
zeigt, statistisches Material zu be°
arbeiten. Sie scheuten beispiels-
weise nicht davor zurück, die Ent»
wicklung der religiösen Empfindun-
gen statistisch zu verfolgen, wie dies
Starbuck in seiner Religionspsycho-
logie getan hat.

Thompson hat nun in Amerika
eine Reihe geistvoller Versuche an
Studenten und Studentinnen ge°
macht, um ihre niedern und höhern
Fähigkeiten zu prüfen. Es wurde
der Muskelsinn, der Gehörsinn
ebenso wie die geistigen Fähigkeiten
untersucht, das Gedächtnis, die Ar-
teilsfähigkeit, das allgemeine Wis-
sen. Wenn auch die angewandten
Methoden besonders für die Prü-
fung der feineren Fähigkeiten man-
gelhaft sind, so können doch manche
Ergebnisse zu nützlichen Betrach-
tungen Anlaß geben, wenn man
sie mit Erfahrungen, die auf an°
derem Wege gewonnen wurden,
vergleicht.

Fassen wir einige Ergebnisse
Lhompsons* in einer Labelle zu-
sammen, die sich auf die Anter-
suchung von 25 Männern und
25 Frauen bezieht:

* Helen Bradford Thompson:
Vergleichende Psychologie der Ge°
schlechter. Deutsch. E. Kabitzsch,
Würzburg.


Männer

Frauen

t- Studien, die besonderes Intere
Naturwissenschaften und Mathematik . - .
Philosophie und Geschichte.

sse erregten:

l0-s-7°-^7

203 Kunstwart XXVI, 9
 
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