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Hartmann, Florian; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Ars dictaminis: Briefsteller und verbale Kommunikation in den italienischen Stadtkommunen des 11. bis 13. Jahrhunderts — Mittelalter-Forschungen, Band 44: Ostfildern, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.34760#0318

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2 Realitäten in der Fiktion

307

QMM czues BoMOMMMses copzazzz pMazzz DeMS coMlM^l zfa cdazzf d MolMzzfarzazzz carzfM-
dzzzezzz adeo zzz zzalMralezzz coMuerlMMk pMod scolares sfM&re zzozz ^ossMMl nee zzzorarz
CMW ezs ordzzze consMelo. QMare ueshe soczalz dzlecfzozzz porrz^o ZMM^zzs pzrees, pMafe-
zzMS zzzz/zz uesfrzs IzBerzs zzzfzzzzefzs pMale sfMdzMzzz pMazzfapMe rerMzzz abMzzdazzfza Neapolz
/zabeafMr, pMozzzazzz, sz de uesfro cozzszIzo/Merzf, zHüc uezzzazzz ad le^ezzdMzzz.^
Die Antwort des Studenten in Neapel lautet:
Nouenf zgzfMZ* uesfra dzscrefzo de Neapolzfatza czuzfafe, de pMa sezre rtzpzTz's et zzMdzre.
Terra speefabdzs esf, apfa stMdzo.^ertdzs et azzzezza, ztz pMa edz, terre, zzzarzspMe dzuztze
posszdezztMz; et tzorzzo detectatMr pro sazzztate lozz^eua, fazzpMazzz esset ztz paradzsz detzczzs
COZZStztMtMS.""
Es besteht kein Zweifel, dass diese Briefe reine Stilübungen sind. Im Kern dürften sie
aber der Realität entsprechen, wenn es um die hohen Lebenshaltungskosten in Bo-
logna und das Wissen der Studenten geht, dass andere Orte durchaus billiger waren.
Die Briefe waren vermutlich auch eine Reaktion auf die Bemühungen Friedrichs II., das
Studium aus dem renitenten Bologna komplett nach Neapel zu verlegen,^ sie spiegeln
aber in ihrer Argumentation auch reale Belastungen der Bologneser Studenten wider.
Das Studium war nach allem, was die azTcs dzdatzdz somit erkennen lassen, ohnehin
schon sehr kostspielig. Deswegen war das Studium auch in der Regel Studenten aus
begüterten Familien Vorbehalten.^ Diese zeigten dann oft auch Interesse an wertvol-
lem Schmuck, wie vereinzelte Briefe der azTcs dzdatzdz vermuten lassen. WALTER STEFFEN
führte deswegen das florierende Schmuckhandwerk in Bologna auch auf die Nachfrage
der Studenten zurück.^ Wenn sich diese betuchten Studenten auf den Weg in ihre Stu-
dienstadt machten, waren sie den Anfeindungen und den Angriffen von Wegelagerern
ausgesetzt. Boncompagno da Signa etwa schildert die Gefahr einer solchen An- und
Abreise sehr plastisch.
Frazzz ztz procztzfM zfztzerzs ef Bozzozzzazzz properabazzz ob azzzorezzz shzdzz Izderaüs, Mtzde
sz essetzf ztz bozzzzzze uze zbzMS zzzoMzzz dMxzssezzz proposzfMtzz ad e^ddMzzz; sed cozzzparMd
eozdezzs zzzzpedzzzzezzfMzzz t?MO co^or a proposdo trsdztr. Satze CMtzz essezzz ztz hazzszfM AI-
pzMtzz occMzvzTZMT rpzz'dazzz rafopres (sz'N zoobT* rapfozvsl rpzz peccMzzzazzz, bbros, oesfes, d
epMos zzzdzz petzzfMS abslMlerMtzf, zzze zzMdMtzz, oerberalMtzz, d OMlzzeralMzzz, iM^Mbrezzz d
abzedMtzz ztz soblMdzzzezzz dzzzzzdezzfes. PosfzzzodMzzz aMfezzz dzoetdz ad pModdazzz zzzozzasfe-
rzMtzz, ztz pMO fatzdzM proposMZ cozzzzzzorarz dotzec pMzd zzzdzz sd a^etzdützz oeshzs dderzs
ztzfztzzdzs/"

^ Guido Faba: Dz'cMzzzz'aa Rbdozz'ca, 38, S. 16.
Guido Faba: Dz'cMzzzz'aa Rbdozz'ca, 39, S. 16.
Diese Briefe werden in einer Handschrift zusammen mit einem Traktat überliefert, der den Ti-
tel trägt Tz'dera WMgz'sfn ztzz'ssa scdazz'bzzs Boaoaz'e d kcM per ozzzacs sedas czüz'dhs oztzadzzt: arfzaztz;
Oxford, New College, MS 233, f. 41V, und die kaiserliche Einladung von Studenten nach Neapel
zum Inhalt hat; vgl. KANTOROwicz, An > Autobiography< of Guido Faba, S. 201, mit Anm. 29.
68 Vgl. für das Bologna des 13. Jahrhunderts STEFFEN, Die studentische Autonomie, S. 82.
66 STEFFEN, Die studentische Autonomie, S. 81; dort auch der Hinweis auf die Abhängigkeit des
Bologneser Gewerbes von den vermögenden Studenten, war doch »auch die Entwicklung des
gewerblich-produktiven Sektors weitgehend auf die Studenten ausgerichtet«.
^ Boncompagno da Signa: Boncompagno 1.11.
 
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