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Hartmann, Florian; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Ars dictaminis: Briefsteller und verbale Kommunikation in den italienischen Stadtkommunen des 11. bis 13. Jahrhunderts — Mittelalter-Forschungen, Band 44: Ostfildern, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.34760#0186

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2 Sozialer Stand und »Self-fashioning«
der und der soziale Nutzen
der

2.1 Autoren und Rezipienten der %rfps d;'ct%nd;'

Die Lehrer sind nicht ganz leicht in den sozialen Kontext einzubetten. Ebenso wie für
die Notare in der frühen Kommune, so ist auch für die Träger der zzrs dzcfzzzwzzizs die For-
schungslage immer noch sehr dünn.' Eine zunehmende Laikalisierung im Verlauf des
12. Jahrhunderts wird immer wieder vermutet/ ist aber letztlich mangels eindeutiger
Zuschreibungen in den Quellen nicht gesichert. Doch wahrscheinlich kann das Bei-
spiel Landulfs von San Paolo in Mailand als mehr oder weniger repräsentativ gelten.
Landulf, aus einflussreicher Familie stammend/ nennt sich in seinem historiographi-
schen Werk über die Geschichte Mailands UcfoL scrzhzz, pMertzm (7) crzzdzYoz; pziMzcorzuzr
q^zczorziztz ef bene/zczorMm pzzrfzceps, ef considMm epzsfolarMW dzcfzzfor/ Seine Bildung ging
sogar auf Studienaufenthalte in Tours und Paris zurück, wohin er Anselm von Pusterla
begleitet, wo er zu scolzs magzshz Al/redz ci Gzizlzelztzz gelernt und L^czzdo, sczi'bczzdo ztzzzL
eins zzrodzs Ansdwo ztzzzlfzzziz coztzodzfzzfeztz bereitet habe/ Landulf stand als dzcüüor im
Dienst der Kommune und lehrte als erzidztor zweifelsohne auch die zzrs dzcüzndz. Schon
im Umfeld der Pataria konnte Landulf Cotta in seinem reformerischen Einsatz gegen
die Priesterehe seine Schüler, scolares tyzzos dauere poferaf, zum Eid für seine Sache ver-
pflichten. Gleiches berichtet Landulf über Ariald, szzos tyzzos regebaf scolzzres in codcztz z'zzra-
znenfo cosizi'zz^czzs.'' Sie gaben so das Bildungswissen der azdes IzherzzUs und insbesondere
die grammatischen und rhetorischen Grundfähigkeiten an die Söhne der politischen
Führungsschicht weiter/

Vgl. FissoRE, 11 notaio ufficiale pubblico dei comuni italiani, S. 47, Anm. 2: »Ma si deve tener
conto, appunto, che la piü antica statutazione relativa la notariato comunale e comunque riferi-
bile al secolo XIII e ai successivi, al periodo cioe di definitiva stabilizzazione e riorganizzazione
burocratica degli ufhei, per lo piü connesse con la transizione dal periodo consolare a quello
podestarile. La situazione antecedente, quella della prima formazione del Comune, presenta si-
tuazioni assai variegate e tuttora, almeno a livello quantitativo, non sufficientemente indagate al
punto da consentirci di passare dal caso singolo ad analisi comparative nel quadro di piü vasti
ambiti territoriali omogenei«.
Vgl. WoRSTBROCK, Antikenrezeption, S. 188.
Vgl. etwa die Stellung seines Onkels Liprandus als Gefährte der führenden Patarener Arialdus
und Erlembaldus in Mailand; dazu BuscH, Mailänder Geschichtsschreibung, S. 41.
Landulphus iunior: Lüsforza Mcdz'oizzzzczzsz's, c. 23, S. 15; vgl. zu seiner Rolle der dz'cäüor öffentlicher
Schreiben BuscH, Mailänder Geschichtsschreibung, S. 42; DERS., Spiegelungen des Verschrift-
lichungsprozesses, S. 307 f.
Landulphus iunior: Lfz'sforz'a Medz'oiazzezzsz's, I, 22, S. 13.
Landulphus senior, Lfz'sfon'a Medz'oiazzezzsz's, III, 3, S. 87.
Vgl. BoRDONE, La societä cittadina del regno d'Italia, S. 49.
 
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