Frisuren (Nr. 388—389).
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bis über die Ohren gelegt (in Höhe der Ohrläppchen Löcher für Ringe durchgestochen). Nur je
zwei dünne Strähnen sind mit dem Scheitel parallellaufend über das zur Seite fließende Haar
vom Stirnrand nach hinten gezogen. Darüber sind, die Linie der Stirnhaare wiederholend, von
den Seiten her je drei feste Zöpfchen diademartig um den Kopf gelegt und vorne spitz zu-
sammenlaufend mit dem Hinterkopfhaar unter einem doppelten Band zu einer dickeren, kokarden-
artig aufgestellten Rosette vereinigt. Dahinter, wie eine breite Schleife mit zwei Schlupfen, ein
Haartoupet weit abstehend.
Rückseite: Die Haare sind am Wirbel straff zusammen genommen und wohl über ein
Gestell — das läßt die muldenförmige Vertiefung hinter der Schleife vermuten — locker hoch-
gezogen und vorn, hinter der Rosette endend, zu dem Toupet frisiert. Rosette und Schluppen
zeichnen sich in der Silhouette der Rückseite bogenförmig ab. Im ganzen ist die Rückseite sehr
summarisch ausgeführt, — einzelne scharfe Linien deuten die Haarsträhnen an. Wo und wie
die Zöpfchen der Vorderseite hinten enden, ist unklar, ebenso, was aus natürlichem, was aus
künstlichem Haar hergestellt war.
Maß: H. 7 cm. — Herkunft: Aus dem Faijum. — Material: Rotbrauner Ton. — Erkaltung: Der
r. Toupetflügel abgebrochen. — Arbeit: Halsabschnitt geschlossen. Vorderseite sorgsam durch-
geführt. — Erwähnt: 215; 216; 217, 28.
389. Frauenköpfchen. (Tafel 35.)
Berlin 13865. Aus bogenförmig abstehender, breiter Frisur schaut das Gesichtchen voll und
jugendlich heraus. Es wird spitzbogenförmig eingerahmt von einer Kette aus dicken Perlen, die
auf dem Rand der gescheitelten Vorderhaare aufliegend, in der Gegend der Ohren verschwindet.
Kleine Kraushaare stehlen sich unter den Perlen hervor und fallen zierlich auf Schläfen und
Wangen. Hinter der Kette ist das Haar zu regelmäßigen, flach gewölbten Wellen gebrannt und
so um den Kopf gelegt, daß es die Ohren (Löcher für Schmuck) verdeckt. Dahinter, als äußere
Begrenzung der Frisur, laufen von den Seiten her, parallel mit der Perlenkette und die Masse des
hinter ihnen in breiter Fläche aufliegenden Haars tragend, je zwei strickartige Zöpfe, nach der
Mitte des Kopfes, wo sie unter einer dicken Flechte verschwinden, die vom Hinterkopf steil
heraufgeführt nach vorn (mit ihnen vereinigt?) zu einem querstehenden klobigen Ring eingerollt
ist. Loch für Haarpfeil oben über der r. Schläfe.
Rückseite: Nackenhaare, etwas in die Höhe gekämmt, sind in einem unverhältnismäßig
dicken, raupenartigen Zopf steil nach oben geführt und nach vorne umgeschlagen. Die Zopfwurzel
von schmaler bogenförmiger Spange (?) umschlossen; (oder ist es das Band der vorn sichtbaren
Perlenkette?). Die seitlichen Haare, breit abstehend und gestützt durch die Zöpfe, laufen in
Parallelsträhnen schräg nach oben unter dem Zopf zusammen. Schematische Darstellung des
Haares, Fischgrätenmuster und Schrägstreifen deuten das geflochtene, Parallelstreifen mit ein-
gedrückten Punkten das wellige von vorn her kommende an. (Dalle an Stelle der Ohrringlöcher.)
Vorder- und Rückseite entsprechen sich nicht streng in der Durchführung der Frisur. Wo beginnen
die Zöpfe der Vorderseite? Die Haarwellen sind vorne und hinten, verschieden dargestellt. Sind
Auflagen künstlichen Haars da? —
Maß: H. 9 cm. — Herkunft: Unbekannt. — Material: Rotbrauner Ton. — Erhaltung: Bruch in
Halsmitte. Oberfläche leicht bestoßen. — Erwähnt: 215; 216, ίο; 217.
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bis über die Ohren gelegt (in Höhe der Ohrläppchen Löcher für Ringe durchgestochen). Nur je
zwei dünne Strähnen sind mit dem Scheitel parallellaufend über das zur Seite fließende Haar
vom Stirnrand nach hinten gezogen. Darüber sind, die Linie der Stirnhaare wiederholend, von
den Seiten her je drei feste Zöpfchen diademartig um den Kopf gelegt und vorne spitz zu-
sammenlaufend mit dem Hinterkopfhaar unter einem doppelten Band zu einer dickeren, kokarden-
artig aufgestellten Rosette vereinigt. Dahinter, wie eine breite Schleife mit zwei Schlupfen, ein
Haartoupet weit abstehend.
Rückseite: Die Haare sind am Wirbel straff zusammen genommen und wohl über ein
Gestell — das läßt die muldenförmige Vertiefung hinter der Schleife vermuten — locker hoch-
gezogen und vorn, hinter der Rosette endend, zu dem Toupet frisiert. Rosette und Schluppen
zeichnen sich in der Silhouette der Rückseite bogenförmig ab. Im ganzen ist die Rückseite sehr
summarisch ausgeführt, — einzelne scharfe Linien deuten die Haarsträhnen an. Wo und wie
die Zöpfchen der Vorderseite hinten enden, ist unklar, ebenso, was aus natürlichem, was aus
künstlichem Haar hergestellt war.
Maß: H. 7 cm. — Herkunft: Aus dem Faijum. — Material: Rotbrauner Ton. — Erkaltung: Der
r. Toupetflügel abgebrochen. — Arbeit: Halsabschnitt geschlossen. Vorderseite sorgsam durch-
geführt. — Erwähnt: 215; 216; 217, 28.
389. Frauenköpfchen. (Tafel 35.)
Berlin 13865. Aus bogenförmig abstehender, breiter Frisur schaut das Gesichtchen voll und
jugendlich heraus. Es wird spitzbogenförmig eingerahmt von einer Kette aus dicken Perlen, die
auf dem Rand der gescheitelten Vorderhaare aufliegend, in der Gegend der Ohren verschwindet.
Kleine Kraushaare stehlen sich unter den Perlen hervor und fallen zierlich auf Schläfen und
Wangen. Hinter der Kette ist das Haar zu regelmäßigen, flach gewölbten Wellen gebrannt und
so um den Kopf gelegt, daß es die Ohren (Löcher für Schmuck) verdeckt. Dahinter, als äußere
Begrenzung der Frisur, laufen von den Seiten her, parallel mit der Perlenkette und die Masse des
hinter ihnen in breiter Fläche aufliegenden Haars tragend, je zwei strickartige Zöpfe, nach der
Mitte des Kopfes, wo sie unter einer dicken Flechte verschwinden, die vom Hinterkopf steil
heraufgeführt nach vorn (mit ihnen vereinigt?) zu einem querstehenden klobigen Ring eingerollt
ist. Loch für Haarpfeil oben über der r. Schläfe.
Rückseite: Nackenhaare, etwas in die Höhe gekämmt, sind in einem unverhältnismäßig
dicken, raupenartigen Zopf steil nach oben geführt und nach vorne umgeschlagen. Die Zopfwurzel
von schmaler bogenförmiger Spange (?) umschlossen; (oder ist es das Band der vorn sichtbaren
Perlenkette?). Die seitlichen Haare, breit abstehend und gestützt durch die Zöpfe, laufen in
Parallelsträhnen schräg nach oben unter dem Zopf zusammen. Schematische Darstellung des
Haares, Fischgrätenmuster und Schrägstreifen deuten das geflochtene, Parallelstreifen mit ein-
gedrückten Punkten das wellige von vorn her kommende an. (Dalle an Stelle der Ohrringlöcher.)
Vorder- und Rückseite entsprechen sich nicht streng in der Durchführung der Frisur. Wo beginnen
die Zöpfe der Vorderseite? Die Haarwellen sind vorne und hinten, verschieden dargestellt. Sind
Auflagen künstlichen Haars da? —
Maß: H. 9 cm. — Herkunft: Unbekannt. — Material: Rotbrauner Ton. — Erhaltung: Bruch in
Halsmitte. Oberfläche leicht bestoßen. — Erwähnt: 215; 216, ίο; 217.