Aphrodite (Nr. 184—186).. Göttin, die eine Schüssel trägt.
125
184. Aphrodite. (Abb. 80.)
Berlin 17 502. Rohe Figur im Schema der Aphrodite.
Maß: H. 10,7 cm. — Herkunft: Aus der Papyrusgrabung von Eschmunen
1904/05. — Material: Rotbrauner Ton, Kern schwarz. — Erhaltung: Kopf abge-
brochen. — Arbeit: Massiv, frei geknetet, ganz elende Arbeit. — Erwähnt: 3, 11;
8; 122, 7.
185. Aphrodite und Priap. (Tafel 18.)
Berlin 7527. Hohe, abgeschrägte, sechseckige Basis. Priap, zu seiner R., Abb. 80.
etwas größer, Aphrodite. Er steht frontal mit geschlossenen Beinen, hebt mit der
L. das Mäntelchen hoch, um den (einzusetzenden) Ithyphallos zu zeigen, und greift mit der R.
aus dem Mantel. Auf dem Kopf Kappe und Kranz, große Strähnen des Barts auf die Brust.
Mantel und Schuhe. Ihren 1. Arm um ihn legend, wohl um sich zu stützen, steht eine Aphro-
dite neben ihm; sie setzt das r. Bein vor und schlägt den Mantel darüber. Sonst nackt. Haar
in der Mitte gescheitelt.
Maß: H. 14,4 cm. — Herkunft: Unbekannt. Geschenk des Herrn Travers 1876. — Material:
Rotbrauner Ton. — Erhaltung: Intakt. Phallos war wohl nie eingesetzt. — Erwähnt: 122; 123; 182.
186. Aphrodite und Priap zwischen zwei Palmen. (Tafel 18.)
Berlin 9124. Gruppe wie 185, nur unbeholfener und loser nebeneinander. Ist das Gewand-
motiv auf ihrem r. Knie nicht mißverstanden? Oder trägt sie Attribut? Außen zwei Palmen
mit Dattelbüscheln, nicht ganz so hoch wie der Gott. Zwischen ihren Köpfen und außerhalb
weitere Dattelbüschel hängend; so standen die beiden unter einem Gestell, einer Laube (?),
die von Palmen flankiert war.
Maß: H. 12,8 cm. — Herkunft: In Kairo gekauft. — Material: Rotbrauner Ton; Kern
grauschwarz bis violett. — Erhaltung: Kopf der Frau und r. Palmkrone abgeschlagen. Phallos,
eingesetzt, teilweise abgebrochen. — Erwähnt: 122; 123; 177, 3.
10. Göttin, die eine Schüssel trägt (Tafel 19).
Eine aufrechtstehende Frau1), deren Leib der Handwerker bald blühend idealisiert, 187,
oder wenn seine Kunst nichts taugt, im Geschmack seiner Umgebung wiedergibt, 190, 195.
Ohne bewußt zu individualisieren, modelliert er dazu ein ovales oder ein fettes Gesicht. Ein
Schleiertuch, wie Aphrodite es trägt, 177, 178, hängt von den Oberarmen in tiefem Bogen
hinterrücks, 187; oder sie hat den Mantel vor dem Schoß sich gerafft und geknotet, 188, oder
ein Ende des auf den Rücken herabwallenden über den r. Oberschenkel hereingezogen, 190:
alles Motive, die man von Aphrodite kennt. Einzig die Drehlocken erinnern an Ägyptisches.
Mit beiden Händen stützt sie auf dem Kopf eine flache Schüssel2), deren Form nicht einheit-
L) Eine Reihe von Parallelbeispielen in den Sammlungen; vgl. Schreiber, Kom esch-Schukafa (Sieglin Exp. I) 229 (sehr
ungenau). Schmidt, Graesk-Aeg. Terr. pl. XXXIII, 81; XXXIV, Fig. 82—84. Auch in Paris, Leipzig 1083, Karlsruhe H. 741,
Leemans, Leiden I, pl. XVI, 1430. Maspero, Cat. Marseille 1077. Petrie, Roman Ehnäs, XLVIII, 60 (etwas anders bekleidet).
2) Ich kenne 3 Formen mit leichten Varianten; 1. 187, 188, 189, 195 niedrig, mit zickzackförmig gewelltem
Rand, wie bei einer Form für flache Kuchen. 2. 190, 194, 196, 197 eine Schüssel, wie eine Napfkuchenform mit schein-
barem Blattkelch, unter dem Rand umlaufendem Strick. 3. Schmidt (Anm. 1), Fig. 83, 84 flaches Becken aus Metall mit
Rippenmuster und eingezogenem Rand. — Schreiber (Anm. 1) hat darin einen „mit Früchten gefüllten Korb" erkennen
wollen. Aber abzusehen davon, daß dem Nr. 3 widerstreitet, scheint auch die Widergabe von 1 u. 2 metallische, min-
125
184. Aphrodite. (Abb. 80.)
Berlin 17 502. Rohe Figur im Schema der Aphrodite.
Maß: H. 10,7 cm. — Herkunft: Aus der Papyrusgrabung von Eschmunen
1904/05. — Material: Rotbrauner Ton, Kern schwarz. — Erhaltung: Kopf abge-
brochen. — Arbeit: Massiv, frei geknetet, ganz elende Arbeit. — Erwähnt: 3, 11;
8; 122, 7.
185. Aphrodite und Priap. (Tafel 18.)
Berlin 7527. Hohe, abgeschrägte, sechseckige Basis. Priap, zu seiner R., Abb. 80.
etwas größer, Aphrodite. Er steht frontal mit geschlossenen Beinen, hebt mit der
L. das Mäntelchen hoch, um den (einzusetzenden) Ithyphallos zu zeigen, und greift mit der R.
aus dem Mantel. Auf dem Kopf Kappe und Kranz, große Strähnen des Barts auf die Brust.
Mantel und Schuhe. Ihren 1. Arm um ihn legend, wohl um sich zu stützen, steht eine Aphro-
dite neben ihm; sie setzt das r. Bein vor und schlägt den Mantel darüber. Sonst nackt. Haar
in der Mitte gescheitelt.
Maß: H. 14,4 cm. — Herkunft: Unbekannt. Geschenk des Herrn Travers 1876. — Material:
Rotbrauner Ton. — Erhaltung: Intakt. Phallos war wohl nie eingesetzt. — Erwähnt: 122; 123; 182.
186. Aphrodite und Priap zwischen zwei Palmen. (Tafel 18.)
Berlin 9124. Gruppe wie 185, nur unbeholfener und loser nebeneinander. Ist das Gewand-
motiv auf ihrem r. Knie nicht mißverstanden? Oder trägt sie Attribut? Außen zwei Palmen
mit Dattelbüscheln, nicht ganz so hoch wie der Gott. Zwischen ihren Köpfen und außerhalb
weitere Dattelbüschel hängend; so standen die beiden unter einem Gestell, einer Laube (?),
die von Palmen flankiert war.
Maß: H. 12,8 cm. — Herkunft: In Kairo gekauft. — Material: Rotbrauner Ton; Kern
grauschwarz bis violett. — Erhaltung: Kopf der Frau und r. Palmkrone abgeschlagen. Phallos,
eingesetzt, teilweise abgebrochen. — Erwähnt: 122; 123; 177, 3.
10. Göttin, die eine Schüssel trägt (Tafel 19).
Eine aufrechtstehende Frau1), deren Leib der Handwerker bald blühend idealisiert, 187,
oder wenn seine Kunst nichts taugt, im Geschmack seiner Umgebung wiedergibt, 190, 195.
Ohne bewußt zu individualisieren, modelliert er dazu ein ovales oder ein fettes Gesicht. Ein
Schleiertuch, wie Aphrodite es trägt, 177, 178, hängt von den Oberarmen in tiefem Bogen
hinterrücks, 187; oder sie hat den Mantel vor dem Schoß sich gerafft und geknotet, 188, oder
ein Ende des auf den Rücken herabwallenden über den r. Oberschenkel hereingezogen, 190:
alles Motive, die man von Aphrodite kennt. Einzig die Drehlocken erinnern an Ägyptisches.
Mit beiden Händen stützt sie auf dem Kopf eine flache Schüssel2), deren Form nicht einheit-
L) Eine Reihe von Parallelbeispielen in den Sammlungen; vgl. Schreiber, Kom esch-Schukafa (Sieglin Exp. I) 229 (sehr
ungenau). Schmidt, Graesk-Aeg. Terr. pl. XXXIII, 81; XXXIV, Fig. 82—84. Auch in Paris, Leipzig 1083, Karlsruhe H. 741,
Leemans, Leiden I, pl. XVI, 1430. Maspero, Cat. Marseille 1077. Petrie, Roman Ehnäs, XLVIII, 60 (etwas anders bekleidet).
2) Ich kenne 3 Formen mit leichten Varianten; 1. 187, 188, 189, 195 niedrig, mit zickzackförmig gewelltem
Rand, wie bei einer Form für flache Kuchen. 2. 190, 194, 196, 197 eine Schüssel, wie eine Napfkuchenform mit schein-
barem Blattkelch, unter dem Rand umlaufendem Strick. 3. Schmidt (Anm. 1), Fig. 83, 84 flaches Becken aus Metall mit
Rippenmuster und eingezogenem Rand. — Schreiber (Anm. 1) hat darin einen „mit Früchten gefüllten Korb" erkennen
wollen. Aber abzusehen davon, daß dem Nr. 3 widerstreitet, scheint auch die Widergabe von 1 u. 2 metallische, min-