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Weber, Wilhelm; Königliche Museen zu Berlin / Ägyptische Abteilung
Mitteilungen aus der Ägyptischen Sammlung: Text — Berlin, 2.1914

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Jagdszene (Nr. 403). Negerpaar (Nr. 404—405).

229

403. Jagdszene, a) Ausguß, b) Form. (Tafel 36.)
Berlin 15 747. (Beschreibung von a). Auf mächtig ausgreifendem Hengst sprengt ein
Jüngling nach 1. Er trägt kurzen Chiton und weit zurückflatterndes Mäntelchen. Vor dem Pferd
her rast ein Hund gestreckten Laufs über die Pflanzen am Boden hinweg einem Hasen nach.
Am 1. Rand Felsen, hinter der Dogge ein Baum mit knorrigem Stamm und wenigen großen
Blättern. Vor den Hinterbeinen des Pferdes Gräser.
Maß: L. 23,4; H. 12; Tiefe 3 cm. — Herkunft: angeblich aus Karnak; in Luxor erworben. —
Material: Blaß rötlich-gelber,Ton, an der Oberfläche grünlich. — Erhaltung: Am Schenkel des Jüng-
lings verletzt. — Arbeit: Gewölbt, außen einfach, mit Zapfen. Sehr gute Arbeit. — Erwähnt:
16; 228.
26. Negerpaar.


Abb. 113.


Abb. 112.

Feldflaschentypus in sorgfältiger Ausführung, der die Rasseeigentümlichkeiten des zärtlichen
Negerpaars gewissenhaft wiedergibt. Solche Figurenflaschen sind in dieser Ausführung gewiß schon
hellenistisch, wenn auch nicht neu in der Erfindung; ob-
wohl kaum nachzuweisen sein wird, daß eine kontinuierte
Überlieferung sie mit bekannten Stücken des vorgriechi-
schen Ägypten verbindet. — Es sind außer den unsrigen
mehrere Exemplare des Typus bekannt (Berlin, Anti-
quarium); Petrie, Memphis (III, XXXVII, 65) ; Leiden, Mus.
van Oudheden II pl. LXVIII.
404.Negerpaar, sichumarmend. Flasche.(Abb.112,113.)

Berlin 20797. Flachgewölbte,, Feldflasche" mit glatter, ovaler Standfläche, S-förmig geschweif-
ten Henkeln, stark profiliertem Mund. Am Fuß Kelchblätter und Palmettenmuster. Zur Um-
armung von den Seiten aufeinander losfahrendes Negerpaar. Sie drehen den Kopf nach dem Be-
schauer und legen Backe an Backe. Der Mann: krauses Wollenhaar, hohes, ovales Gesicht, Mantel
mit Franzensaum, kein Schmuck. Die Frau: Korkzieherlocken auf Stirn und Schultern. Ohrringe,
Perlkette um den Hals. Doppelte gedrehte Bänder an Unter- und Oberarm, Fußgelenken. Unter-
gewand, Mantel, der vor der 1. Schulter geknotet, von den Fingern preziös gefaßt wird; hinter der
r. Schulter Franzensaum. Sie kreuzen Arme und Hände. Rückseite: Ganz ausgearbeitet, hinter
ihren Köpfen ein kanneliertes Säulchen.
Maß: H. 16 cm, Br. 12 cm, Dm. 8,3 cm. — Herkunft: In Kairo durch Dr. Pieper gekauft. —
Material: Brauner Ton; außen schwarzbraun; feuerrot und fleckig gebrannt. — Erhaltung: Intakt, —
Arbeit: Die Naht grob, ohne die Körperformen herzustellen. — Erwähnt: 163; 229.

405. Dasselbe, Fragment. (Abb. 114).
Berlin 17871. Wie 404.
Maß: H. 4,3 cm. — Herkunft: Unbekannt. — Material: Gleicher Ton, ähnlich nach
dem Brand. — Erhaltung: Nur die Köpfe des Paars erhalten. — Erwähnt: 229.


Abb. 114.
 
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