Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Weber, Wilhelm; Königliche Museen zu Berlin / Ägyptische Abteilung
Mitteilungen aus der Ägyptischen Sammlung: Text — Berlin, 2.1914

Citation link:
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/mitt_aegslg1914_text/0167

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Totengöttin (Nr. 237 a—239). Tamburinschlagende Göttin.

153

237a. Totenweib.
Berlin 17506. Stehende Frau mit seitlich im r. Winkel erhobenen Armen. Um den Hals
Schmuck und über den Brüsten Kranz. Zu beiden Seiten hängen (schwarz und rote) Bänder
herab.
Rückseite: Ein Zweig eingeritzt.
Maß: H. 9 cm. — Herkunft: Aus der Papyrusgrabung in Eschmunen 1904/05. — Material:
Rissiger blaßrosa Ton. Überzug hell rötlichgelb und dunkelrotbraun. Reste von Schwarz, Rot. —
Erhaltung: Kopf und r. Unterarm gebrochen.
238. Idol einer Aphrodite. (Tafel 23.)
Berlin 20480. Aufs roheste schematisiert. Eulenartiges Gesicht; kreisrunde, ausgepreßte
Augen, kein Kinn. Über den Augenbrauen Perlenkette (?). Rings um die Stirn kleine Löcher
(für Haarschmuck [?] oder [natürliche?] Locken [?]), zwei größere für Ohrringe. Der Kopf be-
kleidet mit feinerem (gelben) und gröberem (grünen) Stoff, darunter ist, auf dem Hinterkopf,
der Zopf von natürlichen (schwarzen) Haaren befestigt, der in langer Öse auf den Rücken
fällt. Um den formlosen Hals ein doppeltes Kollier mit kleinen Anhängern. Der platte Körper
von den Schultern abwärts stark zugespitzt endet etwa in Kniehöhe in einem Stumpf. Die
Arme, ganz unproportioniert, sind nur als am Körper festsitzende Wülste modelliert. Kleine
kuglige Brüste, die L. greift in die Schamgegend, die R. unter die 1. Brust. Großes eingebohrtes
Loch an Stelle des Nabels.
Rückseite: Kein Brennloch, kaum modelliert. Inschrift: R^
Maß: H. 14,5 cm. — Herkunft: Angeblich aus Garara. — Material: Blaßrötlichgelber Ton;
hellbrauner Farbüberzug. — Erwähnt: 5, 8; 12, 11; 145; 146, 25.
239. Totengöttin. (Tafel 23.)
Berlin 17503. Sie steht geschlossen und hebt die Armstummel wagerecht zur Seite. Um
den Hals und an der Außenseite der verkümmerten Brüste hinab hängt eine Kette mit An-
hänger. Kopf platt und rund, nur ein Tonbatzen als Nase. In der Ohrgegend Löcher. Auf
dem Körper schwarze Striche (Bänder?).
Rückseite: Kein Brennloch. Mit Weiß überzogen. Schwarze Striche.
Maß: H. 13,7 cm. — Herkunft: Aus der Papyrusgrabung in Eschmunen 1904/05.— Material:
Dunkelrotbrauner Ton. Weißer Überzug, schwarze Streifen. — Erhaltung: Mehrfach bestoßen. —
Arbeit: Massiv, frei modelliert. Roheste Arbeit. — Erwähnt: 5, 8; 8, 3; 12, 11; 145, 23.
16. Tamburinschlagende Göttin (Tafel 24).
Eine Frau mit einem Tamburin, das sie seitlich an die Schulter drückt oder stehend,
schreitend, wild tanzend schlägt1). Die Einzelausführung des Vorwurfs ist öfter sehr mangel-
haft; der stilistische Abstand zwischen den Figürchen, die aus der Form 243 gewonnen werden,
und 247 ist recht bezeichnend: von der graziösen Bewegtheit die Entwicklung hin zum rohen
Erstarren, wo das Formgefühl fehlt. Das formale Motiv ist sehr alt; aus dem Schatz der Er-
9 Auch sonst öfter bekannt. Gewöhnlich Typ 244, 245; z. B. Leipzig, Äg. Mus. 1084; Schmidt, Graesk-Aeg. Terr. XXXI,
Fig. 76 (wie Nr. 245). Gayet, Annales du Musäe Guimet 30, 2, pl. III (unter dem Totenapparat?)
Weber, Terrakotten.

20
 
Annotationen