Die nach Süden gehende Gartenseite der beiden Doppelhäuser von Wlach (links) und Sobotka (rechts)
Hans 31 und 32. Arch. Dr. Os-
kar Wlach, Wien. An der nördl.
Straßenseite ein erhöhter Eingang mit einer
einwärts gekrümmten Seite und einem kleinen
Dach. Der Vorraum verbindet Küche und
Kammer und führt ums Eck überraschend
zur Stiege, die hier außerhalb des Wohn-
raumes gehalten wird, damit die Bewohner
sich ohne Störung in den Schlafstock zurück-
ziehen können. Gute natürliche Aufteilung des
zwei Stufen niedriger liegenden großen Wohn-
raums, der mit einem großen, tief angesetzten
Fenster die offenste Verbindung mit dem
Freien hat. Oben liegen wieder die Neben-
räume an der Straße, die beiden gleichartigen
Schlafzimmer gegen den Garten. Auf das
Wohnziel einer kleinen Familie ist auch in
den zu schöner Harmonie gebrachten ein-
fachen Baumitteln Rücksicht genommen. Bau-
kosten S. 37000 u. S. 38000
Haus 29 und 30. Arch. Walther
Sobotka, Al ieu. Sie gehören in eine
Gruppe an der Veitingergasse, die sich im
Gegensatz zu den Häusern 17—24 in die
Breite entwickelt, mit den Nordseiten an der
Straße und den Südseiten gegen den Garten.
Auf die breite Gartenfront ist alles bedacht:
in beiden Häusern nimmt der Wohnraum die
ganze Strecke (7 m) für sich in Anspruch,
bei Nr. 29 auch der Schlafraum, der (anders
als im Plan) nur durch den kurzen Ansatz
einer Staußziegelwand abgeteilt wird. Die
Stiege ist offen von Raum zu Raum geführt.
Bei dem ersten Hause greift das Wohnzimmer
am Kamin vorbei gerade, bei dem zweiten
schräg zurück. Das angenehm aufgeschlossene
Wesen, das auch die Hinterräume betrifft,
wirkt als eine „natürliche“, dem Formsinn
Sobotkas entspringende Eigenschaft. Bau-
kosten S. 35000 u. S. 34000
Grundrisse 1 : 300 zu Haus 31 u. 32 von Wlach
KELLER
HAUS Nr. 30
KELLER
GARTENANSICHT
HAUS Nr. 30
OBERGESCHOSS
Grundrisse und Ansichten 1 :300 von Haus 29 u. 30 von Sobotka
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Werkbundsiedlung Wien. Die Häuser 31 u. 32 von Oskar Wlach und 29 u. 30 von Walther Sobotka, Wien