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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Editor]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 25.1915

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Heft 4
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Schmidt, Paul Ferdinand: Deutsches Barock und Rokoko
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https://doi.org/10.11588/diglit.26491#0131

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Jakob Asmus Carstcns (1754—98). Die Nacht mit ihrcn Kindern.

Deutsches Barock und Rokoko*.

ls dieDarntstädterJahrhundert-Ausstellung infolge
des Krieges frühzeitig zwar nicht geschlossen, doch
aber für ihre rechte Wirksamkeit vorzeitig abge-
brochen erschicn, blieb alsHoffnung fürihrekunsthistorische
Würdigung das monumentale Abbildungswerk, das ihren
Jnhalt ähnlich der Jahrhundert-Ausstellung von 1906 in
zwei Foliobänden der iveitesten Öffentlichkeit überliefern
sollte. Unter der Leitung des umsichtigen Organisators
jg«er Ausstellung, Professor vr. Biermann, und unter
Mitwirkung hervorragender Fachmänner ist dieses schwie-
rige Werk inmitten der Kriegsstürme zustandegekommen
und zcugt dadurch wieder von der unzerstörbaren kultu-
rellen Bau- und Schaffenslust der Deutschen; ein Denk-
mal zugleich für daS ruhmreiche Mäzenatentum des
Großherzogs von Hessen, dessen Jnitiative die Aus-
stellung ihr Dasein verdankt, und der damit bewiesen
hat, daß ihm nicht nur der Fortschritt neuester Kunst,
sondern auch die Erkenntnis früherer Aeiten deutscher
Kultur am Herzen liegt.

* Herausgegeben im Anschluß an die Jahrhundert-Ausstellung
deutscher Kunst 1650—1800, Darmstadt 1914, von Georg Bier-
mann. 2 Bände mit 1326 Abbildungen und 32 Heliogravüren.
Leipzig 1914. Verlag der Weißen Bücher (Erik Ernst Schwabach).

Das riesige Material, welches die Darmstädter Aus-
stellung bot, konnte von Prof. Bierniann naturgemaß
nicht allein bewältigt werden. Jn den Tertbeiträgen
spiegelt sich die ursprüngliche Arbeitsteilung wider;
nur daß der Krieg den getreuen bilderkundigen Helfer
Dr. Westendorp verhinderte, seinen kritischen Beitrag zu
liefern. So hat nur Prof. Biermann die Bearbeitung
der Malerei allein übernommen; für die der Plastik
zeichnet Dr. Ad. Feulner verantwortlich, für die Miniatur
1)r. A. Brinckmann, für die Silhouette A. Kippenberg.
Die Porträtgalerie, welche vr. Uhde-Bernays, und die
Abteilung Gold und Silber, welche Geh. Rat Marc
Rosenberg eingerichtet hatten, fanden keine tertliche Be-
arbeitung; nur ihr Namen- und Sachregister ist von den
beiden Gelehrten aufgestellt worden.

Ubrigens sind die Tertbeiträge auf einen Umfang
beschränkt, der „lediglich in großen Linien die Ausanimen-
hänge andeuten" sollte. Jn diesem Sinne kann man sie
mit aufrichtigem Dank begrüßen. Sie geben an Hand
des reichen Materials eine gedrängte Entwicklungs-
geschichte der deutschen Malerei und Plastik von 1650
bis 1800 und behalten „eine erschöpfende Geschichte
dieser Kunstepoche der Aukunft vor". Hierfür deuten


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