Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein
— 25.1915
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https://doi.org/10.11588/diglit.26491#0356
DOI Heft:
Heft 10
DOI Artikel:Pfälzer, Karl: Das Kriegergrabmal
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Abb. 11.
Prof. W. Krcis.
für die Grabstatten un-
serer Krieger nichts an-
deres als doch eben wie-
der eine Nachahmung
sremder Formen fanden.
Was sonst das sichere
Symbol unserer Grab-
mäler gibt, das christ-
liche Kreuz, muß von
selber zurücktreten, weil
jede Kombination mit
dem Glauben angesichts
dieser in der christlichen
Welt ausgebrochenen
Katastrophe zuschanden
wird. Gewiß: sie ruhen
nicht anders in Gott als
vor dem Krieg, und die
Sittlichkeit unseres Chri-
stentums wardie Lebens-
form ihrerTugend: aber
sie kämpften und fielen
unter Bomben und Gra-
naten, denen keine Kirche
und kein Friedhof mehr
heilig ist, die rücksichts-
los dahin gestreut wer-
den, wo die vermeint-
liche oder wirkliche Pflicht
und Notwendigkeit des
Kampfes es verlangte.
Sie wurden als blutige
Kämpfer in den Bereich
scnb>cn7-W
- svvzuci -
okZTvEjEM
idi-krsMOSNE'.
des ewigen Lebens zu-
rückgerafft und das Ge-
dächtnis kann sie nicht
von dieser besonderen
Form ihres Opfertodes
trennen, den allein das
Vaterland von ihnenoer-
langte.
Aum Sinnbild dieser
vaterländischen Opfer-
pflicht ist seit der glor-
reichen Erhebung Preu-
ßens das Eiserne Kreuz
geworden; wie 1870
wurde es auch diesmal
erneuert und ziert als
reinstes Ehrenzeichen die
Brust unserer Tapferen.
Soll also ein Kreuz auf
dem Grab stehen, so gibt
dies seine besondere
Form. Hinderlich ist
dieserVerwendung aller-
dings seine Gestalt, es
laßt sich nicht ohne wei-
teres in Holz oder Stein
nachbilden und in die
Erde stecken; es bedarf
zum mindesten eines
Sockels, und damit be-
ginnt schon die nicht
leichte künstlerische Auf-
gabe. Vielleicht ist die
ZZ4
Prof. W. Krcis.
für die Grabstatten un-
serer Krieger nichts an-
deres als doch eben wie-
der eine Nachahmung
sremder Formen fanden.
Was sonst das sichere
Symbol unserer Grab-
mäler gibt, das christ-
liche Kreuz, muß von
selber zurücktreten, weil
jede Kombination mit
dem Glauben angesichts
dieser in der christlichen
Welt ausgebrochenen
Katastrophe zuschanden
wird. Gewiß: sie ruhen
nicht anders in Gott als
vor dem Krieg, und die
Sittlichkeit unseres Chri-
stentums wardie Lebens-
form ihrerTugend: aber
sie kämpften und fielen
unter Bomben und Gra-
naten, denen keine Kirche
und kein Friedhof mehr
heilig ist, die rücksichts-
los dahin gestreut wer-
den, wo die vermeint-
liche oder wirkliche Pflicht
und Notwendigkeit des
Kampfes es verlangte.
Sie wurden als blutige
Kämpfer in den Bereich
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des ewigen Lebens zu-
rückgerafft und das Ge-
dächtnis kann sie nicht
von dieser besonderen
Form ihres Opfertodes
trennen, den allein das
Vaterland von ihnenoer-
langte.
Aum Sinnbild dieser
vaterländischen Opfer-
pflicht ist seit der glor-
reichen Erhebung Preu-
ßens das Eiserne Kreuz
geworden; wie 1870
wurde es auch diesmal
erneuert und ziert als
reinstes Ehrenzeichen die
Brust unserer Tapferen.
Soll also ein Kreuz auf
dem Grab stehen, so gibt
dies seine besondere
Form. Hinderlich ist
dieserVerwendung aller-
dings seine Gestalt, es
laßt sich nicht ohne wei-
teres in Holz oder Stein
nachbilden und in die
Erde stecken; es bedarf
zum mindesten eines
Sockels, und damit be-
ginnt schon die nicht
leichte künstlerische Auf-
gabe. Vielleicht ist die
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