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Studien und Skizzen zur Gemäldekunde — Wien, 1.1913

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V. und VI. Lieferung (Mai 1914)
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https://doi.org/10.11588/diglit.20638#0167

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157

Ein wenig bekannter Francois Boucher, das Biidnis der Pompa-
dour aus der Sammlung Baron Albert Rothschild in Wien, wurde in Farben-
druck nachgebildet für die Wochenschrift »L'lllustration« vom 6. Dezem-
ber 1913. Maurice Vaucaire schreibt dazu den Text, wonach das Bild bis-
her gänzlich unbekannt geblieben sein soll. Das trifft nun nicht zu. Denn
dieser prächtige Boucher war in Wien monatelang öffentlich zu sehen,
und zwar 1888 in der Kaiserin Maria Theresia-Ausstellung, in der es von
allen Kunstverständigen höchlich bewundert wurde (Nr. 1080 des Katalogs
der genannten Ausstellung).
Der vor etwa einem Jahrfünft von Karl Justi entdeckte Hugo van
der Goes aus Monforte de Lemos ist nach langen Unterhandlungen um
Weihnachten 1913 nach Berlin ins Kaiser Friedrich-Museum gelangt. Das
Werk, eine Anbetung durch die Könige, hat rund eine Million Mark ge-
kostet, wie das von vielen Zeitungen berichtet wurde. Ganze Reihen von
illustrierten Blättern wären zu nennen, in denen das ebenso künstlerisch
wie kunstgeschichtlich bedeutende Werk des H. v. d. Goes im Laufe der
ersten Monate von 1914 abgebildet war. Die offizielle Veröffentlichung er-
folgte im »Jahrbuch der königlich Preußischen Kunstsammlungen«, Bd. XXXV,
$. 1 ff., durch Max J. Friedländer, ln dem angedeuteten Artikel werden
auch zwei Bilder des Wiener Hofmuseums (Nr. 647 und 648) als Kopien
nach dem Van der Goes aus Monforte nachgewiesen. Daß diese Bilder
keine Originale, sondern Kopien nach einem vorzüglichen Altniederländer
sind, wurde schon im 1. Kapitel meiner »Geschichte der Wiener Gemälde-
sammlungen« wahrscheinlich gemacht. Fr.

EINZELNES.
»Exzentriks der bildenden Künste«, ArtikelvonDr. W. Lankert
in »Über Land und Meer«, 1913, Nr. 21. (Handelt von Kubisten, Expres-
sionisten, Futuristen. Mit Abbildungen.)
»Snobismus und Kunstinteresse*, Artikel von Dr. Ludw. Coellen
in den deutschen Monatsheften »Die Rheinlande«, Jahrgang X1H, Februar-
heft, 1913.
Die Traummalerinnen Wilhelmine Assmann und Frida Gentes
malten im August 1913 öffentlich in Berlin. Über die psychologisch merk-
würdigen Erscheinungen der Traummalerei vgl. »Blätter für Gemäldekunde«,
Bd. VI, S. 106 ff. (mit Abbildung).
Über die Traummalerin Frida Gentes schreibt »Ph. B.« aus An-
laß ihrer Vorführungen bei Louis Bock & Sohn in Hamburg (»Hamburger
Fremdenblatt«, 26. Februar 1914).
Von Wichtigkeit für die Beurteilung übertriebener Richtungen der
Malerei in unserer Zeit sind die Zeichnungen der Irren. Derlei Erzeug-
nisse sind neuerlich abgebildet worden in »Über Land und Meer«, 1914,
Nr. 3 (Oktober 1913).
Zu Buonamico Buffalmacco, Andrea Orcagna, Pietro Lorenzetti, Si-
mone Martini, Andrea da Fierenze, Antonio Veneziano, Spinello Aretino,
Francesco da Volterra, Pietro di Puccio etc. und hauptsächlich zu Be-
 
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