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Studien und Skizzen zur Gemäldekunde — Wien, 1.1913

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VII. Lieferung (Juli 1914)
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Aus dem Semmeringgebiet, [3]
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Frimmel, Theodor von: Aus der Sammlung A. v. Oppenheim in Köln
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https://doi.org/10.11588/diglit.20638#0185

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andeutungsweise besprochen. Die Biätter aus dem Semmeringgebiet dürften
um 1796 entstanden sein. Ein unmitteibar datiertes Biatt ist mir bisher nicht
vorgekommen, doch weisen die Trachten der dargesteiiten Figuren ziemlich
deutiich auf die angegebene Zeit hin. Um die genaue zeitiiche Einreihung
der Arbeiten von Laurenz Janscha ist es bis heute noch schiecht besteht.
Studiert sind nur die Wiener Ansichten, und zwar durch Hugo Heibing und
neuestens durch ignaz Schwarz"). Die lange Reihe der anderen Biätter,
z. B. aus den Rheinianden, aus der Wachau und vicien, vielen anderen
Gegenden, harrt noch einer wissenschaftiichen Bearbeitung, die allerdings
durch J. Mantuani in Aussicht gestellt wurde. Vorläufig ist man in schwierigen
Fällen noch auf die verhältnismäßig weiten Zeitgrenzen angewiesen, die bei
Radierungen Janschas durch das Jahr 1780 und den 1. April 1812 gegeben
sind. 1780 ist das Datum des Blattes > Erster Versuch von L. J.«, einer Ra-
dierung nach Chr. Brand; und der 1. April 1812 ist das Todesdatum Janschas.
Das Todesdatum wird in diesem Fall der Wiener Zeitung entnommen, die
am 11. April 1812 einen kurzen Nachruf für L. Janscha veröffentlichte. Dieses
Todesdatum wird bestätigt durch den Totenschein, der durch C. Bodenstein
benutzt wurde in »Hundert Jahre Kunstgeschichte Wiens«, wo auch das
Geburtsdatum Janschas nach dem Taufschein angegeben wird mit Radmanns-
dorf in Krain, 30. Juni 1749."* **))
Die Versteigerung des Künstlernachlasses findet sich im Intelligenzblatt
der Wiener Zeitung vom 17. Juni 1812 angekündigt. U Janscha hat auch
eine kleine Gemäldesammlung besessen.
(Wird fortgesetzt.)

AUS DER SAMMLUNG A. v. OPPENHEIM IN KÖLN.
Kaum hat Köln die prächtige Galerie Peltzer verloren, die unlängst in
Amsterdam zersplittert worden ist, so kommt nun auch der kostbare Kölner
Kunstbesitz des Barons A. v. Oppenheim auf die Schlachtbank des Kunst-
marktes. Die ganze berühmte Sammlung wird durch Rudolf Lepke in Berlin
und Hugo Helbing in München versteigert. Zunächst kommen die Gemälde
an die Reihe, und zwar in Berlin am 27. Oktober.
Manche der Bilder aus Oppenheims Besitz sind durch Ausstellungen
weltbekannt und durch Besprechungen und Beschreibungen verschiedener
Art. 1904 wurde ein großer, reichillustrierter französischer Katalog mit
einem Vorwort von E. Molinier herausgegeben, der, wie es scheint, seither
in Vergessenheit geraten ist. Neuestens ist ein luxuriös ausgestattetes Ver-
zeichnis mit einer Vorrede von W. Bode versendet worden; ein Band, in

*) Vgl. H. Helbing in dessen »Monatsberichten über Kunstwissenschaft und
Kunsthandel«, L Bd. (1901), S. 369 ff., wo auch die slowenische Literatur benutzt ist,
und ignaz Schwarz, »Wiener Straßenbilder im Zeitalter des Rokoko« (1914). — Aus der
Literatur noch zu beachten: Küttner, Reisen durch Deutschland (1801), 111. 229 ff ;
Bertuch, Bemerkungen auf einer Reise (1805 auf 1806), 11, S. 12, 51; Nagler, Mono-
grammisten, IV, S. 373, Nr. 1143. Über Janschas Kunstbesitz vgl. FrimmeL Lexikon der
Wiener Gemäldesammlungen, Bd. 11.
**) Die Angaben in den älteren Zusammenstellungen über Janscha sind mit Vor-
sicht aufzunehmen oder in bezug auf das Datum der Geburt als unrichtig erwiesen.
 
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