Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Studien und Skizzen zur Gemäldekunde — Wien, 1.1913

DOI Heft:
X. Lieferung
DOI Artikel:
Rundschau
DOI Artikel:
Einzelnes
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.20638#0266

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
250

— Ungefähr seit dem Frühfingsbeginn rührt sich auch der "Wirt-
schaftsverband bildender Künstler Österreichs«, der in Meinen, oft
wechseinden Ausstellungen in der Verkaufsstelie, I., Opernring f3, seinen
Mitgliedern Gelegenheit gibt, ihre Arbeiten sehen zu lassen und an den
Mann zu bringen. Die Veranstaltung einer größeren Schaustellung durch
den genannten Wirtschaftsverband sei besonders hervorgehoben. Man will
etwa Mitte Mai eröffnen, und zwar in der Ausstellungshalle der Zedlitz-
gasse. Die wichtigsten Künstlergruppen Wiens werden diese Kunstschau
beschicken, wodurch eine höchst erwünschte friedliche Einigung mehrerer
sonst getrennter, oft recht kampflustiger Scharen wenigstens angebahnt ist.

EINZELNES.
Eingehende Mitteilungen über die Maltechnik der Wandgemälde
in Tiryns finden sich im H. Band von „Tiryns, die Ergebnisse der Aus-
grabungen des Instituts" (herausgegeben vom Kaiserlich Deutschen archäo-
logischen Institut in Athen, Athen 1912).
Die Wandmalereien in Tiryns sind Fresken, die mit den gewöhnlichen
Erdfarben und dem künstlichen Blau des Altertums auf sehr dicken Stuck-
belag ausgeführt sind Unter dem Kalkstuck wurde eine ausgleichende Lehm-
schicht mit reichlichem Uäckselgehalt nachgewiesen. „Sämtliche Tirynther
Stuckfragmente zeigen auf ihrer Rückseite die Abdrücke des Häcksels."
Gelegentlich, wenn auch selten, wurde der Zirkel benutzt. Eine Vor-
zeichnung ist mit Sicherheit allenthalben nachweisbar, die Vermutungen
in bezug auf noch frühere vorbereitende Zeichnungen erweckt. Der Unter-
grund mit Häcksel ist auch in die byzantinische Wandmalerei übergegangen
(hiezu das Malerbuch vom Berge Athos) und hat sich auch unter den
Wandgemälden in Amra in Syrien aus der Mitte des 9. Jahrhunderts vor-
gefunden Fr.
Vom berühmten Genfer Altar der Brüder Van Eyck war, wie all-
bekannt, nur der mittlere Teil in Gent verblieben, wogegen alles übrige
längst verkauft und an Ort und Stelle durch Kopien ersetzt wurde. Vor
der Einnahme von Gent durch die Deutschen im vorigen Jahre wurde das
Altarwerk geborgen Es hieß, man habe es nach London gebracht. Nach
einem Berichte in „Het vlaamsche nieuws" vom 3. März 1915, den das
„Leipziger Tageblatt" vom 9. März benutzt, seien nur die Flügel nach
London gekommen, also nur die Kopien, und die mittleren echten Teile be-
fänden sich zweifellos in einem Keller zu Gent. Dies zur vorläufigen Fort-
setzung der Mitteilungen im „Kriegsheft", S. 193.
„Jan van Rillaer, der Stadtmaler von Löwen", Artikel von Alfred
Kuhn in „Zeitschrift für bildende Kunst", 50. Jahrg , Heft 4 (Februar 1915).
ln der schwedischen Zeitschrift „Konst" (geleitet und herausgegeben
von Ida v. Schulzenheim), 1915, Heft 3 bis 4 teilt Olof Granberg ein
bisher unbekannt gebliebenes Gemälde vonRembrandt mit, eine Anbetung
durch die Könige, die 1631 bis 1632 entstanden sein dürfte. (Mit Ab-
bildungen.)
 
Annotationen