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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 4.1906-1908

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1. Heft
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Potier, Othmar: Die Waffenkammer des Stiftes Kremsmünster, [1]
DOI Artikel:
Sixl, P.: Entwickelung und Gebrauch der Handfeuerwaffen, [24]
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https://doi.org/10.11588/diglit.38677#0038

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24

Zeitschrift für historische Waffenkunde.

IV. Band.

entfallen. Der Umlegekragen ist 12 cm breit.
Die 57 cm langen Ärmel sind am Handgelenk
auf 16 cm geschlitzt und können durch neun
hölzerne mit Seide übersponnene kugelige Knöpfe,
die in Schlingen passen, geschlossen werden;

vorn sind an dem gelben Kaftan zweiundzwanzig
solcher Knöpfe angebracht. Das Futter dieses
Kleidungsstückes besteht aus derb gewebter
Leinewand. 0,8 kg. 17. Jahrh.
39. Tabaksbeutel aus Schafleder.


Entwickelung und Gebrauch der Handfeuerwaffen.
Von k. u. k. Oberst P. Sixl.

(6. Fortsetzung.)


ei den einreihigen Orgeln
war die Zahl der Läufe,
wie schon oben ausge-
führt,von der Breite der
Unterlage und diese
wieder von der Breite
des Karrens abhängig.
War die Orgel nur für
denfensive Zwecke ge-
dacht und tragbar kon-
struiert, so konnte die
Zahl der Läufe gröfser sein.
Um bei den fahrbaren Orgeln die Zahl der
Läufe dennoch vergröfsern zu können, legte man
die Läufe in zwei oder mehreren Reihen über-
einander.

B. Mehrreihige
Orgeln.

Gegenüber den einreihigen Orgeln bedeuten
diese Konstruktionen zweifellos einen Fortschritt;
urkundlich wurden dieselben auch nur in späteren
Quellen, in den Zeugsbüchern Maximilians, nach-
gewiesen.

Die vorhandenen Exemplare lassen folgende
Konstruktionsprinzipien unterscheiden:
A. die Aufschlichtung erfolgt in Reihen von
gleicher Laufzahl, oder in Reihen, bei wel-
chen die Laufzahl von unten nach oben stetig
abnimmt.
Der Durchschnitt bei den ersteren Orgeln
ist ein Rechteck oder ein Quadrat, bei den letzteren
ein Dreieck; die Zahl der Läufe wurde durch die
letztere Anordnung begrenzt.
B. Die Länge der Läufe ist bei normalen Zünd-
löchern in den oberen Reihen kürzer, um die
Zündlöcher der unteren Reihe freihalten zu

können; sind die Läufe in allen Reihen gleich
lang, so ist das Zündloch bei jedem Laufe
im rückwärtigen Laufende, in der Laufseele,
angebracht.
Beide Konstruktionen mufsten die Wirkung
nachteilig beeinflussen, im ersteren Falle mufste
eine Streuung der Geschosse nach der Länge ein-
treten, im letzteren Falle waren Gasausströmungen
nach rückwärts nicht zu vermeiden, durch welche
der Schütze belästigt und die Wirkung beein-
trächtigt wurde.
Ein interessantes Beispiel einer zweireihigen
Orgel aus früher Zeit befindet sich im Fürstlich


Abb. 113 a. Zweireihige fünfläufige Orgel aus dem
Fürstl. Hohenzollernschen Museum zu Sigmaringen.


Abb. 113b. Zweireihige fünfläufige Orgel aus dem
Fürstl. Hohenzollernschen Museum zu Sigmaringen.
 
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