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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 8.1918-1920

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3./4. Heft
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Literatur
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Vereins-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.44570#0115

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3./4. HEFT

LITERATUR — VEREINS-NACHRICHTEN

95

Südwanderung veranlal’sten rückläufigen Kulturbewegung
wieder nach Norden gelangten.
Zwei als Beilagen angefügte Fundortverzeichnisse der
Latene- und Kaiserzeitfunde bringen in übersichtlicher
Form das gesammelte Material, beschränken sich indessen
leider nur auf die Waffenstücke selbst, während die
sonstigen für die Datierung der betreffenden Gräber be-
stimmenden Begleitfunde (Fibeln, Schnallen, Schmuck-
sachen usw.) unberücksichtigt bleiben, ja nicht einmal die
vom Verfasser aufgestellten verschiedenartigen Typen der
einzelnen Waffenarten besonders aufgeführt sind. Da das
vom Verfasser mit erstaunlichem Fleil'se zusammen-
getragene, vielfach noch unveröffentlichte Material nicht
nur für die Entwicklungsgeschichte der Waffen, sondern

ebenso für die vor- und frühgeschichtliche germanische
Altertumskunde überhaupt von ungeheuerem Werte ist,
so würde sich Verfasser durch eine Vervollständigung
dieser Verzeichnisse alle auf diesen Gebieten tätigen
Forscher zu ganz besonderem Danke verpflichten.
Mit dieser Anregung schliefse ich die Besprechung
des Jahnschen Werkes, das, ein Muster echt deutschen
Gelehrtenfleifses und deutscher Gründlichkeit, nicht nur
für Jeden, der sich mit der Entstehung und Entwicklung
der ältesten Waffenformen beschäftigt, sondern auch für
jeden Forscher auf dem Gebiete altgermanischer Geschichte
und Altertumskunde überhaupt ein unentbehrliches Hilfs-
mittel bildet.
G. Wilke.

VEREINS-NACHRICHTEN

Bericht über die
11. Hauptversammlung des Vereins
für historische Waffenkunde in Berlin
am 12. und 13. Oktober 1918.

Erste Vorstandssitzung
Sonnabend, den 12. Oktober, 7 Uhr abends.
In einem Sitzungszimmer des Pschorrbräu,
gegenüber der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche,
Tauentzienstrafse, versammelten sich von Vorstand
und Pflegern, dem Rufe des geschäftsführenden
Ausschusses des Vereins folgend, die Herren:
Ober-Burghauptmann, Major von Cranach,
2. Vorsitzender, Geheimer Regierungsrat Dr.
Rose, 1. Schriftführer, Michelly, Schatzmeister,
Professor Dr. Haenel, Schriftleiter der Zeitschrift,
Geheimer Rat v. Bezold, Oberst v. Lössnitzer,
Geheimer Justizrat En gel, Direktor Dr. Dreger,
Professor Dr. Weinitz, sowie Herr R. Bohl-
mann-Braunschweig. Aufserdem waren er-
schienen die Herren: Oberstleutnant Sterzei vom
Reichskriegsmuseum in Berlin und k. u. k. Major
v. Stürmer, Vertreter des k. u.k. Heeresmuseums
in Wien.
Die Sitzung wird durch Herrn v. Cranach,
der seit dem Tode des hochverehrten. 1. Vor-
sitzenden, Herrn Oberst v. Kretschmar, an der
Spitze des Vereins steht, unter Begrüfsung der
erschienenen Herren eröffnet. Der erste Schrift-
führer, Herr Geheimrat'Dr. Rose, verliest hierauf
die eingegangenen Grüfse auswärtiger Mitglieder
und zwar der Herren Graf Wilcz ek-Wien,
Major Funck, zurzeit im Felde, und Corvetten-

kapitän v. Haeseler, zurzeit Windau in Kur-
land.
Durch Beschlufs der Versammlung wird
Oberstleutnant Sterzei an Stelle des im Felde
befindlichen und hierdurch am Erscheinen ver-
hinderten 2. Schriftführers, Herrn Dr. Diener-
Schönberg, zum Protokollführer für die Dauer
der gesamten Tagung gewählt.
1. Herr Geheimrat Dr. Rose verliest sodann
den Geschäftsbericht wie folgt:
Geschäftsbericht des 1. Schriftführers des Vereins
für historische Waffenkunde.
Wie schon in dem Einladungsschreiben zur
diesjährigen Hauptversammlung zum Ausdruck
gebracht, hatte der Geschäftsführende Ausschufs
des Vereins bisher geglaubt, während des Krieges
von der Abhaltung einer Hauptversammlung Ab-
stand nehmen zu sollen, die nach § 21 der Satzungen
in jedem zweiten Jahre, d. h. also bereits im Jahre
1916, hätte stattfinden müssen.
Angesichts der Länge des Krieges erschien
es indessen ar gezeigt, die Einberufung einer
solchen nicht länger hinauszuschieben, zumal auch
die Geschäfte des Vereins dies dringend er-
fordern.
Die Einladungen hierzu sind am 18. September
dieses, Jahres zur Versendung gelangt. Leider
hat uns jedoch die Zensurbehörde die Einladungen
nach dem befreundeten und neutralen Auslände
mit dem Bemerken zurückgegeben, dafs zur
Hinaussendung zunächst eine besondere Eingabe
beim Kriegsministerium (Kriegs-Presseamt) er-
forderlich wäre. Diese Eingabe ist sofort ein-
gereicht, eine Genehmigung aber bis heute noch
nicht erteilt worden.
Wir bedauern auf das lebhafteste dieses
durch die Zeitverhältnisse ohne unser Ver-
schulden hervorgerufene Vorkommnis, wodurch
 
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