3Zur Gefdjidhte des Grazer Studentenlebens in den Zeiten
der Jeſuitenhochſchule 1586 — 1773,
Hiſtoriſche Skizze
von
J. p. Krones.!
I
In den ſüdöſtlichen Marken Deutſchlands, auf dem Boden
der inneröſterreichiſchen Ländergruppe des Hauſes Habsburg, welche
ſeit 1564 ein eigenes Herrſchaftsgebiet ausmachte und auch ſeit
1619, als die inneröſterreichiſche Habsburgerlinie den Thron des
Geſamtſtaates einnahm, ein geſonderter Verwaltungskörper blieb,
war innerhalb der Hauptſtadt Steiermarks, zugleich des Mittel—
punktes der inneröſterreichiſchen Verwaltung, 158586 eine Hoch—
ſchule erwachſen, die aus dem dortigen Jeſuitenkollegium her—
vorging und als ihre Gründer Erzherzog Karl und Erzherzog
Ferdinand (aiſer Ferdinand II), Vater und Sohn, die Haupt—
gönner der Geſellſchaft Jeſu, aufweiſt.
War allen Hochſchulen jener Zeiten der ſtreng konfeſſionelle
Charakter aufgeprägt, ſo konnte er vor allem der Grazer Univerſität
oder „Akademie“ — d. i. a) vierklaſſiges Untergymnaſium, b) „Hu—
manioren“, oder „Poeſie“ und „Rhetorik“ und ch philoſophiſche
und theologiſche Fakultät — nicht fehlen, und ſo bildet denn auch
die katholiſche Miſſion den Schwerpunkt der Aufgabe, die ihr der
erzherzogliche Stiftungsbrief vom 1. Januar 1585 zuwies und
Der Stoff dieſer Skizze iſt der älteſten Univerſitäts-Matrikel und
den Akten des ſteierm. Statthalterei-Archives entnommen. Einzelnes
findet ſich als chroniſtiſche Notiz behandelt in Dr. R. Peinlichs Geſch. des
akad. und 1. Staats-Gymnaſ. in Graz, 2. Per., abgedr. im GymProgr. des
J. 1870.
der Jeſuitenhochſchule 1586 — 1773,
Hiſtoriſche Skizze
von
J. p. Krones.!
I
In den ſüdöſtlichen Marken Deutſchlands, auf dem Boden
der inneröſterreichiſchen Ländergruppe des Hauſes Habsburg, welche
ſeit 1564 ein eigenes Herrſchaftsgebiet ausmachte und auch ſeit
1619, als die inneröſterreichiſche Habsburgerlinie den Thron des
Geſamtſtaates einnahm, ein geſonderter Verwaltungskörper blieb,
war innerhalb der Hauptſtadt Steiermarks, zugleich des Mittel—
punktes der inneröſterreichiſchen Verwaltung, 158586 eine Hoch—
ſchule erwachſen, die aus dem dortigen Jeſuitenkollegium her—
vorging und als ihre Gründer Erzherzog Karl und Erzherzog
Ferdinand (aiſer Ferdinand II), Vater und Sohn, die Haupt—
gönner der Geſellſchaft Jeſu, aufweiſt.
War allen Hochſchulen jener Zeiten der ſtreng konfeſſionelle
Charakter aufgeprägt, ſo konnte er vor allem der Grazer Univerſität
oder „Akademie“ — d. i. a) vierklaſſiges Untergymnaſium, b) „Hu—
manioren“, oder „Poeſie“ und „Rhetorik“ und ch philoſophiſche
und theologiſche Fakultät — nicht fehlen, und ſo bildet denn auch
die katholiſche Miſſion den Schwerpunkt der Aufgabe, die ihr der
erzherzogliche Stiftungsbrief vom 1. Januar 1585 zuwies und
Der Stoff dieſer Skizze iſt der älteſten Univerſitäts-Matrikel und
den Akten des ſteierm. Statthalterei-Archives entnommen. Einzelnes
findet ſich als chroniſtiſche Notiz behandelt in Dr. R. Peinlichs Geſch. des
akad. und 1. Staats-Gymnaſ. in Graz, 2. Per., abgedr. im GymProgr. des
J. 1870.