die lebten Tage der Denediktiner in Sony.
3. von Hünthert.
Nachdem die franzöſiſche Republik im Jahre 1795 den Frieden
mit Preußen zu Baſel unterzeichnet hatte, bereitete das Direktorium
einen zweifachen Angriff auf Oeſterreich vor; einerſeits durch die
italieniſche Armee unter Bonaparte und dann durch die beiden
Armeen Jourdans und Moreaus in Deutſchland, welche in den
Jahren 1796, 1797, 1799 und 1800 Süddeutſchland über⸗
ſchwemmten. — Ende April 1800 ging Moreau mit vier Korps
über den Rhein, drängte im Mai die Oeſterreicher unter Kray
durch eine Reihe glücklicher Gefechte bei Stockach, Engen, Möß⸗
kirch und Biberach vom Bodenſee bis nach Ulm zurück, warf ſie
dann aus ihrer Stellung im Lager von Ulm, drang über die
Donau und bahnte ſich durch die Siege bei Höchſtädt, Nördlingen.
und Neuburg den Weg bis zum Inn, worauf die Oeſterreicher
den 15. Juli mit ihm den Waffenſtillſtand zu Parsdorf ſchloſſen.
Als ſich die Friedensunterhandlungen zerſchlugen, erfocht Moreau
den entſcheidenden Sieg bei Hohenlinden, der ſchließlich den Frieden
von Lüneville (9. Februar 1801) herbeiführte.
Die trautige und beſchämende Lage, in welcher ſich Süd—
deutſchland während dieſer franzöſiſchen Invaſionen befand, iſt
vielfach beleuchtet worden. Machtlos lag es von Anfang vor den
brutalen Fremdlingen am Boden: die Kleinſtaaterei, die hier in
ſouveränen Fürſtentümern, geiſtlichen Reichsſtänden und reichs⸗
unmittelbaren Städten ihre üppigſten Blüten trieb, machte jeden
mannhaften Widerſtand unmöglich und erleichterte den Franzoſen
die Zertrümmerung der öſterreichiſchen Heeresmaſſen, die, zeitweilig
Sieger und Beſiegte, nicht minder große Anforderungen an die
3. von Hünthert.
Nachdem die franzöſiſche Republik im Jahre 1795 den Frieden
mit Preußen zu Baſel unterzeichnet hatte, bereitete das Direktorium
einen zweifachen Angriff auf Oeſterreich vor; einerſeits durch die
italieniſche Armee unter Bonaparte und dann durch die beiden
Armeen Jourdans und Moreaus in Deutſchland, welche in den
Jahren 1796, 1797, 1799 und 1800 Süddeutſchland über⸗
ſchwemmten. — Ende April 1800 ging Moreau mit vier Korps
über den Rhein, drängte im Mai die Oeſterreicher unter Kray
durch eine Reihe glücklicher Gefechte bei Stockach, Engen, Möß⸗
kirch und Biberach vom Bodenſee bis nach Ulm zurück, warf ſie
dann aus ihrer Stellung im Lager von Ulm, drang über die
Donau und bahnte ſich durch die Siege bei Höchſtädt, Nördlingen.
und Neuburg den Weg bis zum Inn, worauf die Oeſterreicher
den 15. Juli mit ihm den Waffenſtillſtand zu Parsdorf ſchloſſen.
Als ſich die Friedensunterhandlungen zerſchlugen, erfocht Moreau
den entſcheidenden Sieg bei Hohenlinden, der ſchließlich den Frieden
von Lüneville (9. Februar 1801) herbeiführte.
Die trautige und beſchämende Lage, in welcher ſich Süd—
deutſchland während dieſer franzöſiſchen Invaſionen befand, iſt
vielfach beleuchtet worden. Machtlos lag es von Anfang vor den
brutalen Fremdlingen am Boden: die Kleinſtaaterei, die hier in
ſouveränen Fürſtentümern, geiſtlichen Reichsſtänden und reichs⸗
unmittelbaren Städten ihre üppigſten Blüten trieb, machte jeden
mannhaften Widerſtand unmöglich und erleichterte den Franzoſen
die Zertrümmerung der öſterreichiſchen Heeresmaſſen, die, zeitweilig
Sieger und Beſiegte, nicht minder große Anforderungen an die