DOI Artikel:
Bauer, Adolf: Die griechischen Ausgrabungen in Epidauros
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.52691#0563
die griethiſchen Ansgrabungen in Epidanros,
Von
Adolf Vauer.
„Die epigraphiſchen Funde führen allen Seiten der helleniſchen
Philologie neues Blut zu, und ihre Verwertung iſt die Hauptauf—
gabe, welche die Wiſſenſchaft unſerer Generation geſtellt hat.“
Mit dieſen Worten hat kürzlich ein hervorragender deutſcher
Philologe die Widmung eines Buches, das an eineh in Epidauros
gefundenen Inſchriftſtein knüpft, an zwei lebende Meiſter der epi—
graphiſchen und monumentalen Forſchung begründet. In der That,
man braucht nur der Namen eines Boͤckh, Franz, M. Kirchhoff,
Humann, Conze, Adler und Bohn in Berlin, Köhler, Schliemann
und Dörpfeld in Athen, Benndorf, Hauſer und Niemann in Wien
zu gedenken, ſich die Ausgrabungsſtätten Troia, Mykenai, Tiryns,
Olympia, Samothrake und das Reiſegebiet der Oeſterreicher in
Lykien und Karien zu vergegenwärtigen, um eine Vorſtellung zu
bekommen, was deutſche Entdeckungsarbeit der helleniſchen Alter—
tumskunde an neuem Material zugeführt, was davon wiſſenſchaft—
liche Sammlung und Erforſchung an den rechten Platz in unſerer
Ueberlieferung geſtellt haben.
Und doch iſt damit nur ein Teil der Schätze bezeichnet, die
dem einſtmals griechiſchen Boden entriſſen wurden, nur eine kleine
Zahl der glücklichen Finder und gelehrken Bearbeiter genannt. In
wetteifernder Thätigkeit mit den deutſchen Philhellenen in des Wortes
deſtem Sinne haben Engländer und Amerikaner, Griechen und
Franzoſen auch ihren Teil beigetragen, das antike Hellas vor un—
ſeren geiſtigen und ſehenden Augen wieder erſtehen zu laſſen. Wo
der Wiſſenſchaft ſo neue und reiche Belebung zu teil geworden
iſt, beſteht wohl auch der Wunſch zu Recht, noch ehe die Gelehrten
Zeitſchrift für Allgem. Geſchichte 2C., 1886. Heft VIII. 36
Von
Adolf Vauer.
„Die epigraphiſchen Funde führen allen Seiten der helleniſchen
Philologie neues Blut zu, und ihre Verwertung iſt die Hauptauf—
gabe, welche die Wiſſenſchaft unſerer Generation geſtellt hat.“
Mit dieſen Worten hat kürzlich ein hervorragender deutſcher
Philologe die Widmung eines Buches, das an eineh in Epidauros
gefundenen Inſchriftſtein knüpft, an zwei lebende Meiſter der epi—
graphiſchen und monumentalen Forſchung begründet. In der That,
man braucht nur der Namen eines Boͤckh, Franz, M. Kirchhoff,
Humann, Conze, Adler und Bohn in Berlin, Köhler, Schliemann
und Dörpfeld in Athen, Benndorf, Hauſer und Niemann in Wien
zu gedenken, ſich die Ausgrabungsſtätten Troia, Mykenai, Tiryns,
Olympia, Samothrake und das Reiſegebiet der Oeſterreicher in
Lykien und Karien zu vergegenwärtigen, um eine Vorſtellung zu
bekommen, was deutſche Entdeckungsarbeit der helleniſchen Alter—
tumskunde an neuem Material zugeführt, was davon wiſſenſchaft—
liche Sammlung und Erforſchung an den rechten Platz in unſerer
Ueberlieferung geſtellt haben.
Und doch iſt damit nur ein Teil der Schätze bezeichnet, die
dem einſtmals griechiſchen Boden entriſſen wurden, nur eine kleine
Zahl der glücklichen Finder und gelehrken Bearbeiter genannt. In
wetteifernder Thätigkeit mit den deutſchen Philhellenen in des Wortes
deſtem Sinne haben Engländer und Amerikaner, Griechen und
Franzoſen auch ihren Teil beigetragen, das antike Hellas vor un—
ſeren geiſtigen und ſehenden Augen wieder erſtehen zu laſſen. Wo
der Wiſſenſchaft ſo neue und reiche Belebung zu teil geworden
iſt, beſteht wohl auch der Wunſch zu Recht, noch ehe die Gelehrten
Zeitſchrift für Allgem. Geſchichte 2C., 1886. Heft VIII. 36