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Zeitschrift für allgemeine Geschichte, Kultur-, Litteratur- und Kunstgeschichte — 3.1886

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Brückner, Alexander: Russen und Franzosen
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https://doi.org/10.11588/diglit.52691#0701

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Auſſen und Framoſen.
Von

Alexander Brückner.

Später als andere Nationen haben die Franzoſen in der Zeit,
als Rußland weſteuropäiſchen Einflüſſen zugänglich wurde, ihre Auf—
merkſamkeit dieſem Reiche zugewandt. Der öſterreichiſche Diplomat
Herberſtein, welcher wohl als der „Kolumbus Rußlands“ be—
zeichnet worden iſt, ſchrieb ſein epochemachendes Werk über Ruß—
land bereits in der erſten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Der
Italiener Giovio hatte noch früher ſeine Schrift über das mos—
kowitiſche Reich verfaßt. In der zweiten Hälfte des 16. Jahr—
hunderts erſchien in England eine bedeutende Anzahl von Schriften
über Rußland, unter denen diejenige Fletchers den erſten Rang
einnimmt. Den Spuren der Engländer folgend, kamen die Nieder—
länder nach Rußland und trugen durch ihre Schriften dazu bei,
die Kenntnis von dieſem bis dahin nur wenig bekannten Reiche
zu verbreiten.

Erſt zu Anfang des 17. Jahrhunderts erſchien das Buch
Margerets über Rußland. Der Verfaſſer, welcher in der Zeit
Boris Godunows und des Pſeudo-Demetrius eine hervorragende
militäriſche Stellung in Moskau einnahm, widmete ſein Buch dem
Könige Heinrich IV. Er bildete als franzöſiſcher Schriftſteller über
Rußland für eine lange Zeit eine Ausnahme. Erſt zu Ende des
17. Jahrhunderts erſchien wieder einmal ein kleines Werk in
franzöſiſcher Sprache. Es war Neuvilles „Relation curieuse et

1 Les Francais en Russie et les Russes en France. L'ancien régime

— Vemigration — les invasions. Par Léonce Pingaud. Paris 1886. XX
u. 482 S.
 
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