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Zeitschrift für allgemeine Geschichte, Kultur-, Litteratur- und Kunstgeschichte — 3.1886

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Manitius, Max: Der Ungarnkrieg des Jahres 955
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https://doi.org/10.11588/diglit.52691#0894

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Der Ungarukrieg des Jahres 955.
Von
Aax Nanitius.

Der große Aufſtand der Jahre 953 und 954, welchen die
Söhne Ottos J. aus Haß gegen ihren Vatersbruder Heinrich von
Bayern angeſtiftet hatten, war auch für die öſtlichen Völker ein
Zeichen zur Erhebung. Nach dem Ungarneinfall von 95c ſcheinen
fich auch in demſelben Jahre die ſlaviſchen Ukrer wider die deutſche
Herrſchaft empört zu haben. Markgraf Gero erhielt damals auf
Jefehl des Königs Zuzug von Konrad von Lothringen und die
Slaven wurden in ciner Zroßen Schlacht ruhmvoll beſiegt. Große
Beute wurde gemacht und in Sachſen ertönte lauter Jubel über
dieſe glänzende Waffenthat.

Auch der Streit zwiſchen. Markgraf Hermann und ſeinen Neffen
Ekbert und Wichmann konnte gefährlich werden. Wir ſahen, daß
Ekbert bei der Verhandlung durch den König frei ausgegangen war,
während Wichmann einige Zeit in der königlichen Pfalz gehalten
wurde. Als ſich dann der König zum bayriſchen Feldzug rüſtete, hatte
Wichmann Krankheit vorgeſchützt, um an dem Zuge nicht mit teil—
nehmen zu müſſen. Der Koͤnig redete ihm daher ins Gewiſſen,
daß er ihn ja als Waiſe faſt an Sohnesſtelle angenommen, er—
ziehen und zu der hohen Stellung ſeines Vaters habe gelangen
laſſen. Er möge ſich keine Schwierigkeiten bereiten, da auch andere
Gerüchte über ihn gingen. Doch Wichmann blieb bei ſeiner Ge—
finnung und ward dem Grafen Ibo zur Bewachung übergeben.
Bei Gelegenheit eines Jagdvergnügens entwiſchte aber Wichmann,

Aus der in Kürze zur Ausgabe gelangenden 1. Lieferuyg des Werkes
„Geſchichte der ſächſiſchen und ſaliſchen Kaiſer“ in der „Biblidthek deutſcher
Geſchichte“.
 
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