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Zeitschrift für allgemeine Geschichte, Kultur-, Litteratur- und Kunstgeschichte — 3.1886

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Schwemer, Richard: Der Kampf Ludwigs des Bayern mit der Kurie, 2
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https://doi.org/10.11588/diglit.52691#0917

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Der Kampf Ludwigs des Bayern mit der Kurie. 907

wenigen Jahren ſehen wir eine andere Kombination, allein das
nimmt den Ereigniſſen von 1338 nicht ihre große prinzipielle Be—
deutung.

Zum erſtenmal ſtößt hier die Kurie mit den Intereſſen der
deutſchen Fürſten zuſammen. In ihrem auf Deutſchlands Be⸗
herrſchung gerichteten Beſtreben ſtieß ſie bald noch öfters mit ihnen
zuſammen, denn die Fürſten waren eben allmählich dem Volke
gegenüber an die Stelle des Königtums getreten. So wurden aus
den alten Bundesgenoſſen bittere Feinde und um den Umſchwung
ganz zu erfüllen: Aus den alten Feinden, Papſttum und Kaiſer—
tum, wurden Bundesgenoſſen.

Als dies geſchehen war, als Friedrich III. die Wünſche und
Hoffnungen der Nation ſeinen eigenen dynaſtiſchen Intereſſen
opferte und ſich mit der Kurie verband, da war auch der Aus—
bruch des Sturmes nicht mehr ferne. Und in dieſem Sturme
ſehen wir die Fürſten wieder an der Spitze der Nation; das Bürger—
tum wirft ſich mit Enthuſiasmus in die Bewegung. Hoch gehen
die Wogen religiöſer und nationaler Begeiſterung.

Darin liegt alſo die Bedeutung der hier betrachteten Zeiten:
Wir beobachten in ihnen das erſte Kräuſeln der Wellen.
 
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