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Instytut Sztuki (Warschau) [Hrsg.]; Państwowy Instytut Sztuki (bis 1959) [Hrsg.]; Stowarzyszenie Historyków Sztuki [Hrsg.]
Biuletyn Historii Sztuki — 47.1985

DOI Artikel:
Woźniak, Michał F.: Wpływy augsburskie w zlotnictwie gdańskim XVII-XVIII stulecia
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https://doi.org/10.11588/diglit.48708#0134

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MICHAŁ WOŹNIAK

Entwurf dafur wird eine Zeichnung von Hans Fried-
rich Schorer angesehen, fur die ich eine neue Da-
tierung um 1630 vorschlage.
Unter den Danziger und preuBischen Goldschmie-
dewerken blieb ais Einzelstiick ein Speisekelch in
Rywałd (1771). Er tragt nur das Meisterzeichen (Mz)
des Conrad Daniel Lundgreen, ohne das Beschauzei-
chen (Bz) und ist demzufolge schon nach dem Ver-
lassen des Goldschmiedes der Danziger Innung (1766)
oder sogar der Stadt ausgefiihrt worden. Die AuBer-
gewóhnlichkeit dieses liturgischen GefaBes besteht
in der Verwendung der emaillierten Medaillions
(Emailmalerei), die typisch fur zahlreiche suddeutsche
oder ósterreichisch-bóhmische Werke des Spatbarocks
sind. Diese jedoch sind verschieden in Form und
Zeichnung und wurden daher nur beilaufig benutzt.
Am Ende des 17. Jhds war in Polen die Form
der siiddeutschen Monstranz mit der groBen man-
dorlaformigen Schauflache und herzfórmiger Custodia
noch sehr selten anzutreffen. Diese Formen reprasen-
tiert ein Strahlenostensorium in Lubiszewo des Dan-
ziger Ktinstlers Johann Meinertz aus dem Jahre 1694.
Es entspricht jedoch den Augsburger Werken der
siebziger Jahre des 17. Jhds, und dazu ist dieser Ty-
pus hier zum Modeli einer Sonnenmonstranz mit
Armen „adoptiert” worden: am Schaft befestigte
Voluten mit Figurchen auf dereń Enden, die in dieser
Danziger Arbeit nicht gunstig angeordnet worden
sind.
Voll Erstaunen kann man augsburgische Elemente
in den Werken des Danziger Goldschmiedes Andreas

I Mackensen firiden, der bis 1643 ais Hofgoldschmied
in Krakau tatig war. Ubereinstimmend bezeichnet
man bisher seine kiinstlerische Tatigkeit ais nieder-
landisch beeinfluBt, jedoch nicht unmittelbar, wie ich
meine, sondern vermutlich eher hamburgisch. In der
Dekoration seiner Werke sind auch Spuren erkenn-
bar, die auf die augsburgische Kunst hinweisen, im
konkreten Falle nicht nur wegen der Dekoration,
sondern auch wegen der Komposition der Monstranz
Pelpliner Dom (1646). Sie ist eng verwandt mit drei
anderen Sonnenostensorien in Polen, von denen eins
in Czerna bei Krakau mit Augsburger Bz und Mz
„MB” gestempelt ist. Zwei weitere sind aller Wahr-
scheinlichkeit nach auch Augsburger Arbeiten: sie
sind um 1640 hergestellt worden und gehóren zum
bislang unbekannten Typus der Strahlenmonstranz.
Einzelne Teile sind gegossen worden; die Montranz
in Pelplin hat zwar einen getriebenen FuB, ist aber
ais eine Nachahmung angefertigt. Eine ahnliche Glie-
derung des FuBes zeigt auch ein Kelch des Augs-
burgers David I Schwestermiiller im Nationalmuseum
Warschau.
Die in polnischen kirchlichen und bffentlichen
Sammlungen auf bewahrten Werke der Augsburger
Goldschmiede bieten eine giinstige Mbglichkeit, Er-
ganzungen und Korrekturen dieser Kunst zu erfassen.
Eine weitere wichtige Aufgabe der zukiinftigen For-
schungen sollte sich mit der Rolle der Augsburger
Goldschmiedekunst fur die Kunstproduktion aus den
edlen Metallen im Mitteleuropa und Polen befassen.
Vbersetzung von Michał Wożniak
 
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