DIE GARTENKUNST.
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stiftet werden — äus-
sert sich Schultze-
Naumburg folgen-
dermaßen :
Der Stadt Essen ist
von privater Seite ein
Aussichtsturm als Ge-
schenk angeboten wor-
den. Dem Fernstehen-
den steht es natürlich
nicht zu, ein Urteil über
die Notwendigkeit der
Annahme dieses Ge-
schenkes auszuspre-
chen, jedoch scheint es
Pflicht eine kurze Kritik
der Form des Turmes
einzuflechten, wie er ver-
tragsmässig bei Annah-
me des Geschenkes ge-
wählt werden müsste.
Die architektonische Ge-
staltung dieses Turmes
ist nämlich durchaus
keine glückliche zu nen-
nen, so daß die Errich-
tung eines solchen Tur-
mes nicht als Bereiche-
rung, sondern nur als
eine bedauerliche Ver-
mehrung der schlechten
Bauten unserer Zeit an-
zusehen wäre. Es kann
hier nicht der Ort sein
im einzelnen auf jenes
Projekt einzugehen, ich
glaube nur, darauf hin.
weisen zu müssen, daß
es wohl von allen her-
vorragenden Architek-
ten Deutschlands in glei-
cher Weise eine ähn-
liche Verurteilung er-
halten würde und es ist
der Stadt Essen daher
dringend zu empfehlen,
vor Errichtung des Tur-
mes eine Reihe von Gut-
achten wirklich hervor-
ragender Künstler ein-
zuholen.
Ein idyllisches
Bildchen stellt das
Lageplan zum Wettbewerbsentwurf von Prof. Schultze-Naumburg für den Essener Stadtwald.
Maßstab ca. i : 10000.
zukünftige Forsthaus
dar, der Platz sowie auch die gedachte Form dieses
Gebäudes ist so glücklich gewählt, daß es eine her-
vorragende Zierde für den Stadtwald würde. Das
gleiche ist auch von dem am Markenwege vorge-
sehenen Torwärterhäuschen zu sagen, in dessen Erd-
geschoß eine Bedürfnisanstalt äußerst praktisch ge-
plantist. Die Anordnung und Ausgestaltung sämtlicher
Bauwerke sind von dem Künstler in meisterhafter
Weise gelöst.
Für Turn-, Spiel- und Sportplätze hat der Künstler
in ausreichender Menge gesorgt. In unmittelbarer Nähe
der Hauptrestauration befinden sich Plätze für Fuß-
und Faustballspiel sowie 8 Tennisplätze. Der Haupt-
sportplatz ist von einer großen Rennbahn umgeben
und das ganze Gelände ist fast in horizontale Lage
gebracht. Obwohl die Anlage eines derartigen Platzes
sehr zu wünschen wäre, dürfte sie doch wegen der an
dieser Stelle erforderlichen großen Erdarbeiten (es
sind jetzt zirka 6 m im Gefälle) nicht zu empfehlen
sein. In Verbindung mit diesen Plätzen sind große
Tribünen und Restaurationsanlagen vorgesehen, die
die Plätze noch um ein weiteres verteuern würden.
Der Verfasser äußert sich über die Sport etc. Plätze
wie folgt:
75
stiftet werden — äus-
sert sich Schultze-
Naumburg folgen-
dermaßen :
Der Stadt Essen ist
von privater Seite ein
Aussichtsturm als Ge-
schenk angeboten wor-
den. Dem Fernstehen-
den steht es natürlich
nicht zu, ein Urteil über
die Notwendigkeit der
Annahme dieses Ge-
schenkes auszuspre-
chen, jedoch scheint es
Pflicht eine kurze Kritik
der Form des Turmes
einzuflechten, wie er ver-
tragsmässig bei Annah-
me des Geschenkes ge-
wählt werden müsste.
Die architektonische Ge-
staltung dieses Turmes
ist nämlich durchaus
keine glückliche zu nen-
nen, so daß die Errich-
tung eines solchen Tur-
mes nicht als Bereiche-
rung, sondern nur als
eine bedauerliche Ver-
mehrung der schlechten
Bauten unserer Zeit an-
zusehen wäre. Es kann
hier nicht der Ort sein
im einzelnen auf jenes
Projekt einzugehen, ich
glaube nur, darauf hin.
weisen zu müssen, daß
es wohl von allen her-
vorragenden Architek-
ten Deutschlands in glei-
cher Weise eine ähn-
liche Verurteilung er-
halten würde und es ist
der Stadt Essen daher
dringend zu empfehlen,
vor Errichtung des Tur-
mes eine Reihe von Gut-
achten wirklich hervor-
ragender Künstler ein-
zuholen.
Ein idyllisches
Bildchen stellt das
Lageplan zum Wettbewerbsentwurf von Prof. Schultze-Naumburg für den Essener Stadtwald.
Maßstab ca. i : 10000.
zukünftige Forsthaus
dar, der Platz sowie auch die gedachte Form dieses
Gebäudes ist so glücklich gewählt, daß es eine her-
vorragende Zierde für den Stadtwald würde. Das
gleiche ist auch von dem am Markenwege vorge-
sehenen Torwärterhäuschen zu sagen, in dessen Erd-
geschoß eine Bedürfnisanstalt äußerst praktisch ge-
plantist. Die Anordnung und Ausgestaltung sämtlicher
Bauwerke sind von dem Künstler in meisterhafter
Weise gelöst.
Für Turn-, Spiel- und Sportplätze hat der Künstler
in ausreichender Menge gesorgt. In unmittelbarer Nähe
der Hauptrestauration befinden sich Plätze für Fuß-
und Faustballspiel sowie 8 Tennisplätze. Der Haupt-
sportplatz ist von einer großen Rennbahn umgeben
und das ganze Gelände ist fast in horizontale Lage
gebracht. Obwohl die Anlage eines derartigen Platzes
sehr zu wünschen wäre, dürfte sie doch wegen der an
dieser Stelle erforderlichen großen Erdarbeiten (es
sind jetzt zirka 6 m im Gefälle) nicht zu empfehlen
sein. In Verbindung mit diesen Plätzen sind große
Tribünen und Restaurationsanlagen vorgesehen, die
die Plätze noch um ein weiteres verteuern würden.
Der Verfasser äußert sich über die Sport etc. Plätze
wie folgt: