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DIE GARTENKUNST.
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Stellung und ihre Mission gesagt ist, wird jeder mit Interesse
lesen, auch wenn er in manchem anderer Ansicht sein sollte,
als der Verfasser des betreffenden Abschnittes. Fesselnd ist,
was über die Straßendekorationen im Kapitel über die städti-
schen Festlichkeiten gesagt ist. An anderen Stellen wird die
Notwendigkeit begründet, warum eine Ausstellungsleitung, soll
sie ihre Aufgabe erfüllen, sich nicht darauf beschränken darf,
die fertige Ausstellung eine Reihe von Monaten hindurch zu
zeigen, sondern die Besucher, die sie nach den ersten drei
oder vier Besichtigungen kennen oder zu kennen-glauben,
immer von neuem mit besonderen Darbietungen anzulocken
und das Interesse fortlaufend wach zu halten verstehen muß.
Und noch manchen anderen Abschnitt wertvollen Inhaltes
finden wir in diesem Buch, das ein reich gehaltenes und
populär geschriebenes Prachtwerk bildet.
Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft
1907. Das Jahrbuch der D. D. G., welches längst zu einem
mit allgemeinem Interesse erwarteten Bericht über die Jahres-
Ergebnisse der Gehölzforschung und Gehölzkunde geworden
ist und dem Forstmann, dem Baumschulbesitzer, dem Land-
schaftsgärtner — allen die berufsmäßig mit Baum und Strauch
zu arbeiten haben, nicht minder dem Liebhaber von Pflanzen
und dem Gelehrten eine reiche Quelle der Anregung und Be-
lehrung geworden ist, enthält auch in seinem neuesten Bande
neben geschäftlichen Mitteilungen, Reiseberichten u. dergl. viel
wertvolles Material.
Neben der Beschreibung neuerer und seltener Gehölze
aus botanischen Gärten (Darmstadt-A. Purpus; Neapel-
C. Sprenger; Arnold Arboret-A 1fred Rheder) und
kleineren dendrologischen Mitteilungen von Zabel-Gotha und
solchen über Koniferen von B eißner-Poppelsdorf enthält das
Buch in den Berichten über die Douglasfichte von Prof. Dr.
Sch wappach-Eberswalde, über die wichtigsten ausländischen
für die deutschen Forsten geeigneten Laubholzarten von dem-
selben Verfasser, über die Resultate 35jähriger Anbauversuche
mit ausländischen Gehölzen von Graf v. Wilamowitz-
M öl lend orff-G ad o w u. a. sehr beachtenswerte Forschungs-
und Beobachtungsergebnisse. Nicht minder wertvoll sind die
Mitteilungen des Vorsitzenden der Gesellschaft, Fr. Graf v.
Schwerin über Pflanzeneinbürgerung (Akklimatisation, Natu-
ralisation usw.) sowie des Prof. Dr. Mayr, München, über die
Variation der Holzgewächse, des Forstmeisters Rebmann,
Straßburg i E. über Juglans regia und J. nigra, die Angaben
über Tilia petiolaris Dc. und Tilia alba Acton v. V. Engler,
Breslau, die Abhandlung über die in Deutschland kultivierten
winterharten Clematis von Direktor E. Jouin-Plentieres bei
Metz und anderes mehr. H.
Oberbürgermeister Dr. Otto Beck, Mannheim,
Ehrenmitglied der D. G. f. G.
Am 30. März d. J. abends gegen 10 Uhr ist unerwartet der Oberbürgermeister der Stadt Mannheim,
Dr. Otto Beck, infolge eines Schlaganfalles verschieden. Sein Tod bedeutet einen schweren — fast uner-
setzlichen Verlust für die Stadt, deren Verwaltung er seit 17 Jahren geleitet hat mit dem Erfolg, aus dem
kleinen alten Mannheim die Großstadt, das Mannheim geschaffen zü haben, dessen Ruf als wirklich mo-
derne Stadt weit über Deutschlands Grenzen hinaus gedrungen ist.
Zu unserer Gesellschaft ist er zum ersten Male in Beziehung getreten, als er der Hauptversammlung,
des Jahres 1899, die in Mannheim stattfand, herzliche Begrüßungsworte widmete und die Gartenkunst als
einen wesentlichen Faktor bei der künstlerischen Ausgestaltung neuzeitlicher Stadtanlagen würdigte.
Und im vergangenen Jahre haben viele von uns wiederholt Gelegenheit gehabt, bei den Feierlichkeiten
des Stadtjubiläums und der Ausstellung seinen Ansprachen zu lauschen, in der tiefes Verständnis für die Be-
deutung der Künste und Wertschätzung unserer schönen Gartenkunst im besonderen Ausdruck fand.
Oberbürgermeister Dr. Beck ist geboren in Krautheim (Amt Tauber.bischofsheim) am 19. Mai 1846
er ist also nur 62 Jahre alt geworden. Am 16. Oktober 1891 wurde er zum Oberbürgermeister Mannheims
gewählt und hat vom 5. November desselben Jahres an in dieser Eigenschaft gewirkt. Seine Tüchtigkeit und
seine Verdienste haben vielfache Anerkennung gefunden, zuletzt durch Verleihung des Sternes zum Komtur-
kreuz des Zähringer Löwens seitens des verstorbenen Großherzogs Friedrich von Baden und des akademischen
Doktorgrades h. c. seitens der Heidelberger Hochschule. Die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst hatte den
Vorzug, ihn zu ihren Ehrenmitgliedern zu zählen und wird ihm ein treues Gedenken bewahren.
Für die Redaktion verantwortlich: Stadt-Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. M. Selbstverlag; der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst.
Druck der Kgl. Universitätsdruckerei von H. Stürtz, Würzburg.
DIE GARTENKUNST.
X, 5
Stellung und ihre Mission gesagt ist, wird jeder mit Interesse
lesen, auch wenn er in manchem anderer Ansicht sein sollte,
als der Verfasser des betreffenden Abschnittes. Fesselnd ist,
was über die Straßendekorationen im Kapitel über die städti-
schen Festlichkeiten gesagt ist. An anderen Stellen wird die
Notwendigkeit begründet, warum eine Ausstellungsleitung, soll
sie ihre Aufgabe erfüllen, sich nicht darauf beschränken darf,
die fertige Ausstellung eine Reihe von Monaten hindurch zu
zeigen, sondern die Besucher, die sie nach den ersten drei
oder vier Besichtigungen kennen oder zu kennen-glauben,
immer von neuem mit besonderen Darbietungen anzulocken
und das Interesse fortlaufend wach zu halten verstehen muß.
Und noch manchen anderen Abschnitt wertvollen Inhaltes
finden wir in diesem Buch, das ein reich gehaltenes und
populär geschriebenes Prachtwerk bildet.
Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft
1907. Das Jahrbuch der D. D. G., welches längst zu einem
mit allgemeinem Interesse erwarteten Bericht über die Jahres-
Ergebnisse der Gehölzforschung und Gehölzkunde geworden
ist und dem Forstmann, dem Baumschulbesitzer, dem Land-
schaftsgärtner — allen die berufsmäßig mit Baum und Strauch
zu arbeiten haben, nicht minder dem Liebhaber von Pflanzen
und dem Gelehrten eine reiche Quelle der Anregung und Be-
lehrung geworden ist, enthält auch in seinem neuesten Bande
neben geschäftlichen Mitteilungen, Reiseberichten u. dergl. viel
wertvolles Material.
Neben der Beschreibung neuerer und seltener Gehölze
aus botanischen Gärten (Darmstadt-A. Purpus; Neapel-
C. Sprenger; Arnold Arboret-A 1fred Rheder) und
kleineren dendrologischen Mitteilungen von Zabel-Gotha und
solchen über Koniferen von B eißner-Poppelsdorf enthält das
Buch in den Berichten über die Douglasfichte von Prof. Dr.
Sch wappach-Eberswalde, über die wichtigsten ausländischen
für die deutschen Forsten geeigneten Laubholzarten von dem-
selben Verfasser, über die Resultate 35jähriger Anbauversuche
mit ausländischen Gehölzen von Graf v. Wilamowitz-
M öl lend orff-G ad o w u. a. sehr beachtenswerte Forschungs-
und Beobachtungsergebnisse. Nicht minder wertvoll sind die
Mitteilungen des Vorsitzenden der Gesellschaft, Fr. Graf v.
Schwerin über Pflanzeneinbürgerung (Akklimatisation, Natu-
ralisation usw.) sowie des Prof. Dr. Mayr, München, über die
Variation der Holzgewächse, des Forstmeisters Rebmann,
Straßburg i E. über Juglans regia und J. nigra, die Angaben
über Tilia petiolaris Dc. und Tilia alba Acton v. V. Engler,
Breslau, die Abhandlung über die in Deutschland kultivierten
winterharten Clematis von Direktor E. Jouin-Plentieres bei
Metz und anderes mehr. H.
Oberbürgermeister Dr. Otto Beck, Mannheim,
Ehrenmitglied der D. G. f. G.
Am 30. März d. J. abends gegen 10 Uhr ist unerwartet der Oberbürgermeister der Stadt Mannheim,
Dr. Otto Beck, infolge eines Schlaganfalles verschieden. Sein Tod bedeutet einen schweren — fast uner-
setzlichen Verlust für die Stadt, deren Verwaltung er seit 17 Jahren geleitet hat mit dem Erfolg, aus dem
kleinen alten Mannheim die Großstadt, das Mannheim geschaffen zü haben, dessen Ruf als wirklich mo-
derne Stadt weit über Deutschlands Grenzen hinaus gedrungen ist.
Zu unserer Gesellschaft ist er zum ersten Male in Beziehung getreten, als er der Hauptversammlung,
des Jahres 1899, die in Mannheim stattfand, herzliche Begrüßungsworte widmete und die Gartenkunst als
einen wesentlichen Faktor bei der künstlerischen Ausgestaltung neuzeitlicher Stadtanlagen würdigte.
Und im vergangenen Jahre haben viele von uns wiederholt Gelegenheit gehabt, bei den Feierlichkeiten
des Stadtjubiläums und der Ausstellung seinen Ansprachen zu lauschen, in der tiefes Verständnis für die Be-
deutung der Künste und Wertschätzung unserer schönen Gartenkunst im besonderen Ausdruck fand.
Oberbürgermeister Dr. Beck ist geboren in Krautheim (Amt Tauber.bischofsheim) am 19. Mai 1846
er ist also nur 62 Jahre alt geworden. Am 16. Oktober 1891 wurde er zum Oberbürgermeister Mannheims
gewählt und hat vom 5. November desselben Jahres an in dieser Eigenschaft gewirkt. Seine Tüchtigkeit und
seine Verdienste haben vielfache Anerkennung gefunden, zuletzt durch Verleihung des Sternes zum Komtur-
kreuz des Zähringer Löwens seitens des verstorbenen Großherzogs Friedrich von Baden und des akademischen
Doktorgrades h. c. seitens der Heidelberger Hochschule. Die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst hatte den
Vorzug, ihn zu ihren Ehrenmitgliedern zu zählen und wird ihm ein treues Gedenken bewahren.
Für die Redaktion verantwortlich: Stadt-Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. M. Selbstverlag; der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst.
Druck der Kgl. Universitätsdruckerei von H. Stürtz, Würzburg.